Vernissage von "aus den ateliers am see"

Vielfältige Kunst, die berührt

Moos. Seit 2002 veranstaltet der Mooser Kunstkreis die Ausstellung "aus den ateliers am see". Am Sonntag, 28. Juli konnte diese nun feierlich durch Bürgermeister Patrick Krauss eröffnet werden.

Insgesamt 20 KünstlerInnen aus Moos sowie der Bodensee-Region stellen hierbei ihre Werke, egal ob aus Glas, Keramik oder Metall, aus. "Von Neuem, Nützlichen, Landschaften, Stillleben bis hin zu Provokantem sind der Vielfalt hier keine Grenzen gesetzt", so Patrick Krauss in seiner Eröffnungsrede. Diese Vielfalt bezeichnet der Bürgermeister als "Markenzeichen der Ausstellung". Dabei möchte der Kunstkreis mit Werken der 16-jährigen Marla Mäzke und der 18-jährigen Laeticia Sophie Sestito auch zwei Nachwuchskünstlerinnen bei dieser Ausstellung eine Plattform bieten.

Erinnerungen an große Künstler

Nach der ersten musikalischen Einlage von "Liaison Tangonale" schritt die Leiterin des Gaienhofener Hesse-Museums, Dr. Yvonne Istas zu ihrer Laudatio vor das Rednerpult. "All diesen Künstlern ist ihre künstlerische Begabung und die Liebe zur Kunst gemeinsam", eröffnete Istas vor ihrem kurzen erzählerischen Rundgang, in dem sie kurz die KünstlerInnen sowie ihre Werke nannte. So auch Monika Braunert, die im Foyer des Bürgerhauses Assoziationen an den großen amerikanischen Popart-Künstler Keith Haring wecke, oder auch Magdalena Oppelt, bei der man bei einigen Bildern an die Farbflächen Mark Rothkos erinnert werde.
Auch Fotografien sind Teil dieser Ausstellung, so zeigt Peter Helm mit seinen Aufnahmen unter dem Titel "Pendiente" laut Yvonne Istas "Makrofotografie vom Feinsten". Werke zu den leider immer noch aktuellen Themen Flucht und Vertreibung zeigt Jürgen Tirschmann mit seinen großformatigen Ölbildern "Irgendwo I" und Irgendwo II" sowie "Hoffnung" (abgebildet ist hier die Flagge der Vereinten Nationen), wobei seiner Aussage dem WOCHENBLATT gegenüber die Vereinten Nationen "diejenigen sind, die das Problem angehen sollten".

Figuren aus Polizeiakten

Filmikonen der letzten Jahrzehnte in einer sehr gelungenen Darstellung können bei den Werken von Wolfgang Hecking unter dem Titel "Tempi passati" bewundern. "Den zentralen Impuls in seinen Arbeiten", so Istas, "geben die literarischen Titel, die die Gegenstände neben ihrer Anordnung in einen neuen Kontext stellen". Am Eingang werden die BesucherInnen von Pulpen der Puppenkünstlerin Petra Harder begrüßt, die aus geschredderten Polizeiakten angefertigt wurden und in ihrer Darstellung Bronzeskulpturen zum Verwechseln ähnlich sehen.
Das Highlight der Ausstellung gibt es im ersten Obergeschoss des Bürgerhauses zu sehen. Hierbei zeigt der Mediendesigner Ingo von Münster-Lazi unter dem Titel "Spiritual Places" in einer Art Multivision eine beeindruckende Zusammenstellung von Lichtprojekten in Kirchen wie der St. Dionys Kirche Esslingen oder auch der Rielasinger Johanneskirche.

"Die Ausstellung erlaubt es", so Yvonne Istas, "zahlreiche Anknüpfungspunkte an die Kunstgeschichte zu finden." Es liege jeweils im Auge des Betrachters, was gefällt und was nicht, welche Inhalte, ob ernst oder mit einem Augenzwinkern, die Besucher ansprechen, so die Leiterin des Hesse-Museums. "Lassen Sie sich berühren, denn das ist es, was Kunst auf der emotionalen Ebene ausmacht." Dies gelinge den hier präsenten KünstlerInnen eindrucksvoll.
Die Ausstellung "aus den ateliers am see" ist noch bis zum 25. August montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr, Montag, Dienstag und Donnerstag von 14 bis 16 Uhr, mittwochs von 14 bis 18 Uhr, freitags und samstags von 15 bis 18 Uhr sowie sonntags 10 bis 18 Uhr im Bürgerhaus Moos zu sehen.