Neujahrsempfang im Bürgerhaus
Ein Appell für die Kooperation und den Dialog
Moos. Optimismus trotz Krisen. So kann die Ansprache von Bürgermeister Patrick Krauss beim Neujahrsempfang 2024 im Bürgerhaus zusammengefasst werden. Denn: "Als Gestalter vor Ort möchte ich Optimismus verbreiten und damit Energien für sinnvolle und notwendige Projekte freisetzen."
Die Liste der Projekte, die in 2023 gestartet oder weitergeführt wurde, erfülle ihn mit Stolz. Die Sanierung der Feldstraße, der Anbau vom Bauhof, der Ausbau der Kita-Landschaft mit einer neuen Kleinkindergruppe im Rathaus und einem neuen Naturkindergarten - beide gehen im Februar in Betrieb - und die Parkraumkonzeption sind einige Beispiele, die er nannte.
Aber auch die Krisen ließ der Rathauschef nicht unerwähnt. "Die vergangenen Jahre waren stark von der Coronapandemie geprägt und die Nachwirkungen beschäftigen uns noch immer." Zudem seien zahlreiche neue Krisen hinzugekommen: Krieg in der Ukraine und im Gazastreifen, steigende Energie- und Baukosten. "Dazu gehen in den nächsten Jahren die Babyboomer in Scharen in Rente", so der Bürgermeister. "Für alle dieser Herausforderungen haben wir in Moos gezielte Maßnahmenbündel geschnürt und diese Schritt für Schritt umgesetzt."
Für das Jahr 2024 kündigte Bürgermeister Patrick Krauss Investitionen in Höhe von 2,5 Millionen Euro an. Dazu gehören die Sanierung des alten Rathauses Iznang, der Torkel und des Bürgerhauses. Die Schulden der Gemeinde werden weiter reduziert, wodurch die Pro-Kopf-Verschuldung auf 509 Euro sinken werde.
"Uns geht es gut"
Als Gastredner hatte Bürgermeister Krauss Landrat Zeno Danner eingeladen. "Schwierig", eröffnete dieser seinen Redebeitrag. Ampel, Opposition, Bahn, Bauern, Krankenhaus und Nationalmannschaft. "Alles echt schwierig." Aber: "Uns gehts hier saugut." Es sei nicht selbstverständlich, dass Leute "etwas zu beißen haben", so der Landrat.
Es sei kein Zufall, sondern "erarbeitetes Glück", meinte der Landrat. Dies beruhe darauf, dass die Menschen miteinander sprechen und arbeiten. Die Vernetzung Deutschlands - auch international - sei wichtig, die von manchen geforderte totale Abschottung wäre ein Fehler. "Wir wären alleine", so der Landrat. Das potenziell nächste Opfer von Putin, Zuschauer in einer von den USA und China dominierten Wirtschaftswelt. "Fallen wir nicht darauf herein. Die internationale Einbindung ist unsere Zukunft."
Wichtig sei, dass miteinander geredet wird, diskutiert. "Es kommt nicht immer heraus, was man will", räumte Danner ein. "Aber die Alternative ist keine Alternative." Mit Blick auf die anstehenden Wahlen forderte er die Mooser dazu auf, dort das Kreuz zu setzen, wo sie glauben, dass dort Menschen sind, die konstruktiv die Herausforderungen lösen wollen und zum Dialog bereit sind. "Dann geht es uns auch weiterhin gut."
Landrat Danner ging auch auf die "hohe Kreisumlage" von 34 Prozent ein. "Die finanziellen Belastungen der Gemeinden sind mir klar", sagte er. Der Kreis brauche aber eine halbe Milliarde Euro, um seine Aufgaben zu erfüllen. Zu den Projekten zählt das Berufsschulzentrum in Konstanz, um Fachkräfte auszubilden, die Atemschutzübungsanlage in Rielasingen-Worblingen, das den Kreis zehn Millionen Euro kosten wird, und das neue Krankenhaus mit einem Kostenvoranschlag von 400 Millionen Euro. "Das ist eine Riesen-Herausforderung", so Danner. Wobei die Erwartung besteht, dass sich bei Letztgenanntem das Land finanziell beteiligt.
"Grund zu feiern"
Kulturell stimmte der Landrat auf ein ereignisreiches Jahr ein: die Fastnacht, das Büllefest, die Wasserprozession und viele weitere Highlights. Zudem feiere die Bundesrepublik den 75. Geburtstag. "Das ist Grund zu feiern", so Danner, der zum Abschluss erneut an die Zuhörer appellierte: "Packen wir das Jahr zusammen an."
Autor:Tobias Lange aus Singen |
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