U23 der HSG Konstanz ist startklar
Neun Neuzugänge für eine knüppelharte Saison
Konstanz. Am 10. September beginnt für die U23 der HSG Konstanz eine knüppelharte Saison in der Oberliga Baden-Württemberg. Mit einem Kader, der im Vergleich zur letzten Saison noch einmal deutlich verjüngt wurde und das mit Abstand jüngste Aufgebot der Liga stellen wird, sowie neun Neuzugängen aus der eigenen A-Jugend.
18 Mannschaften wird die Oberliga in der nächsten Saison umfassen, darunter vier Absteiger aus der 3. Liga, und am Ende sechs Absteiger in die Verbandsligen melden. Ein Drittel der Liga muss somit die vierthöchste Spielklasse verlassen. Trainer Benjamin Schweda sieht so bis auf ein paar Spitzenteams alle als gefährdet an. Höchste Vorsicht und kontinuierlich Punkte für den Klassenerhalt sammeln ist daher das Ziel für seine extrem junge Mannschaft. Neu mit dabei sind Rückraumspieler Sven Iberl (MTG Wangen), der in der Vorbereitung bereits einen sehr guten Eindruck hinterlassen hat, sowie Linksaußen Finn Klein (A-Jugend TVB Stuttgart), der eine gute Saison beim Einzug seines Teams in das Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft spielte. Allerdings zog sich das Talent im letzten Einsatz für seinen ehemaligen Club einen Kreuzbandriss zu und absolviert derzeit die Reha in Stuttgart. „Er bekommt bei uns alle Zeit, die er braucht, um wieder richtig fit zu werden“, erklärt Matthias Stocker, Leiter Nachwuchsbereich der HSG Konstanz.
Erfreulich ist, dass sich die intensive Jugendarbeit über die A-Jugend-Bundesliga einmal mehr für die Gelb-Blauen auszahlt. In Fynn Osann, Jason Moses, Quirin Köble, Noah Frensel, Jona Mauch, Lucas Farias-Veeser, Marius Dreher, Mika-Ante Komin und Sven Müller gehören neun letztjährige oder aktuelle A-Jugendspieler mit zum Kader, dazu kommt Leon Ulmer aus der dritten Mannschaft, die zudem Robin Jörger aus der A-Jugend verstärken wird. 17 Spieler des U23-Kaders kommen aus der eigenen Jugend. Ältester Spieler im Kader ist mit erst 24 Jahren Kreisläufer und Kapitän Pascal Mack. Nur drei weitere Spieler sind nicht Jahrgang 2000 oder jünger. Auf der anderen Seite haben mit Joel Mauch, Jonas Hadlich, Lars Michelberger, Moritz Ebert und Felix Fehrenbach fünf weitere Eigengewächse aus der eigenen Jugend den Sprung in den Zweitligakader geschafft. Kai Mittendorf (Karriereende), Sven Gemeinhardt (SC Frauenfeld), Marvin Böhlefeld (TV St. Georgen), Constantin Eich (Handballpause) stehen ebenfalls nicht mehr zur Verfügung. Luca Merz wird erst im neuen Jahr von einem Auslandssemester in Australien zurückerwartet. „Wir haben nun einen relativ kleinen Kader, in dem viele Spieler den Sprung nach oben geschafft haben“, so Stocker. „Aber wir wollen ganz bewusst unsere eigenen Talente einbinden und fördern. Die Jungs haben großes Potenzial, müssen sich aber in einer sehr starken Liga behaupten.“ Alle müssten sich weiterentwickeln, um gegen die deutlich erfahrenere Konkurrenz bestehen zu können, unterstreicht er.
Noch Verbesserungsbedarf trotz Testspielsieg in Steißlingen
Seit 4. Juli steht die U23 dafür wieder in der Vorbereitung. Zwar durch einige Verletzungen immer wieder etwas dezimiert, aber „es läuft insgesamt ganz gut“, berichtet Schweda. „Alle ziehen super mit.“ Anfangs war die neue Formation zwar noch nicht so recht eingespielt und es harzte im ersten Testspiel bei Landesligist HSG Mimmenhausen-Mühlhofen trotz des 33:25-Sieges noch ordentlich. Doch am gestrigen Dienstag zeigte sich die Mannschaft von Benjamin Schweda und Vitor Baricelli deutlich verbessert und gereift. Beim Oberliga-Rivalen TuS Steißlingen dominierte die Zweitliga-Reserve nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit (15:15) im zweiten Durchgang und konnte sich über einen deutlichen 38:27-Auswärtssieg beim Derby-Rivalen freuen. Mit einem schnellen Ball konnten die HSG-Talente nach der Pause noch „eine Schippe drauflegen“, so der Coach der Konstanzer. „Wir waren athletisch und konditionell weiter und haben wenige Fehler im Angriff gemacht“, konnte er trotz dezimierten Kaders zufrieden bilanzieren.
Angesichts von 34 bevorstehenden Saisonspielen in der Oberliga, voraussichtlich auch an Weihnachten, ist Schweda nachdenklich. Zwar sei es schwer, die richtige Lösung für eine aufgeblähte Liga zu finden. „Aber für Oberligaspieler, die alle keine Profis sind, ist das schon ein wahnsinniges Programm“, gibt er zu bedenken. „Das wird für alle heftig. Das Ziel kann hier nur der Klassenerhalt sein, um den sicher die halbe Liga bis zum Schluss kämpfen wird.“ Ein letzter Test steht vor dem Saisonstart am 10. September bei Aufsteiger Knielingen und dem ersten Heimspiel am 18. September gegen Drittliga-Absteiger Söflingen noch auf dem Programm. Am 31. August bei der zweiten Mannschaft der Kadetten Schaffhausen, beheimatet in der Nationalliga B, erfolgt die Generalprobe. Für eine echte Herausforderung, die auf das jüngste Team der Oberliga Baden-Württemberg erwarten wird.
Autor:Andreas Joas aus Konstanz |
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