Deutliche 23:35 Niederlage gegen Nordhorn-Lingen
Missglückter Start für die HSG Konstanz in die Rückrunde

Eine deutliche Niederlage musste am vergangenen Wochenende die HSG Konstanz gegen Nordhorn-Lingen hinnehmen.  | Foto: Michael Elser
  • Eine deutliche Niederlage musste am vergangenen Wochenende die HSG Konstanz gegen Nordhorn-Lingen hinnehmen.
  • Foto: Michael Elser
  • hochgeladen von Philipp Findling

Konstanz. Viel Schatten, wenig Licht bot der Rückrundenauftakt der HSG Konstanz gegen die HSG Nordhorn-Lingen. Viel hatte man sich auf Seiten der Gastgeber nach einer guten Vorbereitung vorgenommen, die Wahrheit auf dem Platz sah jedoch anders aus. Nordhorn-Lingen feierte einen deutlichen 35:23 (17:9)-Auswärtssieg.

Gutes Comeback von Mathieu Fenyö

Eine andere Stimmung entfachen war das Ziel der Gelb-Blauen. Mit neuem Elan in die zweite Saisonhälfte starten, Entwicklungsschritte zeigen. Wenig war davon zu sehen. Verzichten mussten die Konstanzer auf ihren lettischen Nationalspieler Raivis Gorbunovs (verletzt) und den erkrankten Luca Schwormstede. Dafür meldete sich Mathieu Fenyö nach einem halben Jahr Verletzungspause zurück auf dem Spielfeld und Neuzugang Alexander Leindl feierte sein Debüt im HSG-Trikot. Beide waren echte Lichtblicke für die HSG. Fenyö stellte einmal mehr seine große Stärke im Eins-gegen-Eins unter Beweis, ging immer dorthin, wo es wehtut ohne sich zu schonen – und war ein Paradebeispiel in Sachen Emotion, Leidenschaft und Kampfgeist. Trommelte sich auf die Brust, jubelte zur Auswechselbank, seinen Mitspielern und versuchte immer wieder das Feuer zu entfachen. Zwei Tore gelangen ihm, dazu zwei Assists.

Gutes Debüt von Alexander Leindl

Ganz ähnlich war es bei Linkshänder Leindl. Der aus Kreuzlingen nachverpflichtete Rückraumspieler eröffnete auf Halbrechts neue Möglichkeiten, trug sich dreimal in die Torschützenliste ein und gab eine Torvorlage. „Ich war begeistert von der Kulisse“, sagte der 27-Jährige und betonte: „Man kann den Fans nur danke sagen, dass sie uns bis zum Schluss unterstützt haben. Wir konnten das Tempo von Nordhorn nicht gut verteidigen.“ Ebenfalls eine gute Vorstellung bot Torwart Konstantin Poltrum, der sein Team mit zehn Paraden insbesondere in den ersten 20 Minuten im Spiel hielt. Nach dem 3:3 durch Christos Erifopoulos konnte Lars Michelberger wieder den Anschluss zum 7:8 herstellen. Danach verfiel Konstanz jedoch wieder in alte Muster. Leindl stellte noch einmal auf 8:11 (22.), ehe seine Farben acht Minuten ohne Torerfolg blieben und in dieser Phase mit 8:16 in Rückstand gerieten. Erst Fenyö in der letzten Minute vor der Pause konnte den Bann brechen.

Viele Fehler und Fehlwürfe

Das Spiel war dennoch schon zu diesem Zeitpunkt entschieden, weil den Gastgebern viele einfache Fehler unterliefen und die Abschlussquote erschreckend schwach war. Viel zu viele freie Würfe von nahezu allen Positionen landeten in den Fängen von Nordhorns bärenstarkem Schlussmann Ivan Budalic. 21 Paraden und eine Fangquote von über 51 Prozent sprechen für die gute Leistung des Schlussmannes – zugleich für große Defizite im Abschlussverhalten der Konstanzer.

Budalic mit 21 Paraden

Mit einem kurzen Strohfeuer kam Konstanz zurück aus der Kabine und verkürzte den Rückstand auf sechs Tore. In dieser Phase bot sich die Gelegenheit, sogar noch näher aufzuschließen – doch Budalic und die mangelhafte Chancenverwertung verhinderten mehr. Stattdessen spielte die HSG Nordhorn-Lingen, die auf Platz fünf kletterte, den klaren Erfolg souverän nach Hause und nutzte die Unzulänglichkeiten des Gegners zu vielen einfachen Toren über den erweiterten Gegenstoß. Angeführt von Budalic, dem siebenfachen Torschützen Frieder Bandlow sowie den beiden starken Kreisläufer-Kraftpakten Mika Sajenev und Neuzugang Stefan Bauer zog der ehemalige Europacupgewinner einsam seine Kreise. Sajenev und Bauer verbuchten bei fünf beziehungsweise vier Treffern jeweils eine makellose Wurfquote.

„Wir benötigen mehr Intensität“

Leindl: „Wenn wir uns nicht von Anfang bis Ende an die Punkte halten, die wir ausgemacht haben, zeigt sich die Klasse von Nordhorn. Jetzt heißt es aufarbeiten, abhaken und weiter verbessern, damit wir schlagkräftig bei den Eulen auftreten können.“ Trainer Vitor Baricelli lobte den Rückzug in der ersten Viertelstunde, ärgerte sich aber über die sich anschließenden Fehler und Fehlwürfe: „Wir werden dafür knallhart bestraft und das Spiel ist schnell vorbei. Wir benötigen mehr Intensität – gerade dann, wenn es schwierig wird.“ Fenyö und Leindl brachten diese mit. „Beide kommen aus langwierigen Verletzungen, beide hatten wichtig Bock ein gutes Spiel zu machen. Sie werden uns im Training und Spiel weiterbringen“, so der HSG-Coach. Am Samstag sind die Konstanzer bei den Eulen Ludwigshafen zu Gast, ehe am 23. Februar Lübeck-Schwartau ans Schänzle kommt.

HSG Konstanz:
Konstantin Poltrum (10 Paraden), Tom Göres (1 Parade) (beide Tor); Michel Stotz, Aron Czako (2), Lars Michelberger (2), Felix Sproß (1), Christos Erifopoulos (6/5), Alexander Leindl (3), Jo Knipp, Maxim Pliuto (1), Nikita Pliuto (1), Jonas Hadlich (1), Sören Fuhrmann, Mathieu Fenyö (2), Lukas Köder (4/1), Veit Schlafmann.

Quelle: HSG Konstanz

Autor:

Andreas Joas aus Konstanz

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.