Niederlage mit 24:34 zu hoch ausgefallen
HSG scheitert auch am fast perfekten BHC-Torwart

Raivis Gorbunovs erzielte ein Tor in seiner Partie gegen den Bergischen HC. | Foto: HSG / Michael Elser
  • Raivis Gorbunovs erzielte ein Tor in seiner Partie gegen den Bergischen HC.
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Konstanz. An für sich spielte die HSG Konstanz frech und munter beim Tabellenführer Bergischer HC mit – und machte vieles richtig. Klingt paradox angesichts einer klaren 23:34 (12:17)-Niederlage in Wuppertal, ist aber einfach erklärbar: BHC-Schlussmann Lukas Diedrich parierte satte 19 Mal, 50 Prozent der Würfe auf sein Tor. Am Mittwoch kommt um 19 Uhr Eintracht Hagen zum nächsten Heimspiel in die Schänzle-Hölle. Tickets sind unter www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich.

BHC-Keeper mit 19 Paraden und 50 Prozent Abwehrquote
Wenn man mit elf Toren Differenz verliert, aber dennoch davon sprechen kann, dass viel mehr möglich gewesen wäre, klingt das erst einmal ziemlich widersprechend. Doch die HSG Konstanz machte als David beim großen Aufstiegsfavoriten und Tabellenführer Bergischer HC, der den Betriebsunfall Abstieg nach nur einem Jahr umgehend korrigieren möchte, vieles richtig. Spielte einen guten, schnellen Ball, hielt frech und mutig dagegen. Die Gelb-Blauen erspielten sich mit der lautstarken Unterstützung des prächtig gefüllten Gästefanblockes um die HSG-Ultras aus Velbert reihenweise gute Chancen – aber es blieb beim Bild der letzten Wochen. Immer wieder scheiterte man frei an BHC-Schlussmann Lukas Diedrich. Der hatte einen Sahnetag erwischt und stellte mit 19 Paraden seine Qualität unter Beweis. Statistisch gesehen fischte der Keeper jeden zweiten Wurf auf sein Tor weg – eine wahnsinnige Top-Quote im Handball.

43 Prozent Angriffseffektivität sind zu wenig
Neben der großen Qualität von Diedrich belegt die Statistik die große Schwäche der HSG, die auch an diesem Tag wieder einmal mehr verhinderte. Während die Gastgeber 70 Prozent ihrer Würfe im Tor unterbrachten, trotz guter Leistung von Tom Göres mit 10 Paraden, waren es auf Konstanzer Seite lediglich 43 Prozent. Viel zu wenig, um für Punkte in Frage zu kommen. Umso mehr beim daheim weiter verlustpunktfreien Spitzenreiter, der nach der ersten Niederlage unter der Woche einiges gutmachen wollte und dementsprechend motiviert und entschlossen auftrat.

Christos Erifopoulos feiert Comeback
Nach der Hiobsbotschaft der Verletzung von Aron Cuako, der ebenso wie Konstantin Pauli, Mathieu Fenyö und Finn Klein noch wochenlang ausfallen wird, konnte immerhin Christos Erifopoulos nach seiner Zwangspause sein Comeback feiern und erste Minuten vor dem wichtigen Heimspiel am Mittwoch gegen Hagen sammeln. Zwar ging der Start mit 3:0 an den haushohen Favoriten, danach stemmte sich die HSG jedoch erfolgreich mit aller Macht dagegen und stellte den BHC vor einige Aufgaben. Gegen die individuelle Qualität von Djibril M’Bengue und Eloy Morante Maldonado war jedoch kein Kraut gewachsen. Dazu kamen einige unglückliche Aktionen wie beim Stand von 4:1, als der Ball am diesmal schon geschlagenen Diedrich Richtung Torlinie kullerte, dann jedoch im Harz kurz vor Überquerung der Torlinie einfach liegenblieb. Oder ein Aufsetzer beim Siebenmeter nur an die Latte prallte – einer von insgesamt vier Fehlwürfen vom Punkt.

Probleme im Rückzug
„Wir haben zunächst ordentlich mitgehalten“, bilanzierte HSG-Coach Vitor Baricelli mit Blick auf das 5:4 nach acht Minuten. Probleme hatte die HSG im Rückzug gegen die schnelle Mitte des BHC – und immer wieder im Duell mit dem nun wie im Rausch spielenden Diedrich. Wie bei der Chance zum möglichen 13:11. Mit den beiden letzten Toren stellten die Bergischen Löwen noch auf 17:12 nach den ersten 30 Minuten.

„Wir kreieren uns diese vielen Chancen“
Nach der Pause bot sich dasselbe Bild. Der Bergische HC konnte sich auf seine hohe individuelle Qualität verlassen, Konstanz belohnte sich für seinen hohen Aufwand und die Ballgewinne in der Defensive nicht. Mit dem siebten Feldspieler setzte Baricelli erfolgreich einen weiteren Reiz, der zu klaren Chancen führte. Die Abschlussschwäche blieb jedoch. Offensichtlich wurde dies exemplarisch beim Spielstand von 22:16. Dreimal erarbeiten sich die Gäste den Ball und die Chance – und vergaben frei aus der Nahwurfzone und zweimal vom Siebenmeterpunkt. „Wir haben zu viel verworfen. Wenn der gegnerische Torhüter 50 Prozent der Bälle hält, kannst du nicht gewinnen“, sagte Baricelli – und sah im großen Defizit auf etwas Positives, denn: „Wir kreieren uns diese vielen Chancen, sind geduldig und warten auf die beste Wurfposition. Am Ende mussten wir die Kräfte kontrollieren.“

Nächstes Heimspiel schon am 23. Oktober
Schon am Mittwoch ist seine Mannschaft um 19 Uhr im wichtigen Heimspiel in der Schänzle-Hölle gegen Eintracht Hagen erneut gefordert. Während Hagen bereits am Freitag spielen durfte und ausgeruht an den Bodensee reisen wird, müssen die Konstanzer das Spiel und die lange Fahrt am Montag und Dienstag schnell aus den Beinen bekommen. Bereits auf der Rückfahrt im Mannschaftsbus begann die Vorbereitung auf dieses Duell, in das der 28-Jährige „einige positive Dinge“ mitnehmen kann. Tickets sind unter www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich.

Autor:

Andreas Joas aus Konstanz

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