Fünf Tore-Lauf nicht mehr aufgeholt
Guter Start reicht der HSG Konstanz nicht gegen Lübbecke

Luca Schwormstede hier beim Spiel gegen Hagen. | Foto: Michael Elser / HSG
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Konstanz. Gut gestartet und lange im Spiel war die HSG Konstanz beim TuS N-Lübbecke. Ein 5:0-Lauf des Gegners von 19:17 auf 24:17 (52.), brachte jedoch die Entscheidung zu Gunsten der Ostwestfalen (28:23), die sich mit neuem Trainer 6:2 Punkte aus den jüngsten vier Spielen sichern konnten.

Ohne Konstantin Poltrum

Ohne Torwart Konstantin Poltrum, der in Erwartung der Geburt seines ersten Kindes die lange Fahrt nach Lübbecke nicht mit angetreten hatte, startete die HSG Konstanz gut in die Partie. Felix Sproß war ein ständiger Unruheherd und zunächst von der massiven Lübbecker Deckung nicht zu kontrollieren. So waren es die Gäste, die zunächst immer wieder vorlegten und dabei mit ruhigem, kontrolliertem Spielaufbau auf die klare Chance warteten. Dadurch war die Anzahl der technischen Fehler deutlich geringer als in den letzten Wochen. Zweimal konnte Konstanz dabei sogar den direkten Freiwurf bei angedrohtem passivem Spiel in Person von Lars Michelberger ins Tor setzen, im zweiten Abschnitt gelang dies auch noch Luca Schwormstede. Beim 8:6 hatte sich Michelberger nach etwas mehr als 16 Minuten so erfolgreich in die Luft geschraubt.

Lübbeckes Torwart hält 16 Mal

Auch die Deckung mit einem starken Innenblock aus Michel Stotz und Nikita Pliuto arbeitete gut, sodass Tom Göres sich mit einigen Paraden auszeichnen konnte. Acht Stück sollten es in der ersten Halbzeit werden – eine Fangquote von 40 Prozent. Dass die Gelb-Blauen daraus nicht mehr Kapital schlagen konnten, lag erneut an zwar oft gut herausgespielten freien Chancen, die jedoch nicht im Tor untergebracht werden konnten. Lübbeckes Schlussmann Finn Zecher kam im ersten Durchgang schon auf neun Paraden – und damit 50 Prozent gehaltene Bälle, am Ende waren es 16 bei einer Quote von 42 Prozent.

Rote Karte nach Überzieher im Angriff

„Das tut schon weh“, sagte ein enttäuschter HSG-Coach Vitor Baricelli und fügte an: „Wir sind sehr kontrolliert in das Spiel gegangen, haben deutlich weniger Fehler als zuletzt gemacht. Aber wir haben in wichtigen Momenten zu viel verworfen.“ Dabei hätte er sich zwar mehr Tempo im Angriffsspiel gewünscht, doch auch so waren die Chancen für mehr vorhanden. Nach 23 Minuten musste sein Team den nächsten herben Rückschlag verkraften, als der lettische Nationalspieler Raivis Gorbunovs kurz nach seiner Einwechslung durch eine unglückliche Aktion im Angriff die Rote Karte sah und disqualifiziert wurde. Bei dem Versuch eines Überziehers traf er seinen Gegenspieler im Gesicht und musste dafür vom Feld. Wenig später der nächste Genickschlag: Als Lübbecke ein technischer Fehler unterlaufen war und die HSG dies zum Treffer in das leere Tor genutzt hatte, meldete sich das Kampfgericht und entschied, dass die Auszeit von Lübbeckes neuem Trainer Piotr Przybecki noch vor dem Ballverlust beantragt worden sei. Das Tor fand somit keine Anerkennung und die Ostwestfalen nutzten die zweite Chance zu ihrem Treffer – 12:9 statt 11:10.

Sieben torlose Minuten

Nach der Pause blieb die HSG trotz aller Rückschlage mit hohem Aufwand dran und weiter im Spiel. Nach 45 Minuten verkürzte Christos Erifopoulos von der Siebenmetermarke auf 19:17. Danach zeigte sich die große Qualität, die die Gastgeber noch von der Bank bringen konnten. Lutz Heyny setzte sich nun mehrmals sehenswert im Eins-gegen-Eins durch, auch Falk Kolodziej war durch eine bewegliche Konstanzer Abwehrleistung gezwungen, ins Risiko zu gehen und seine Drehung auszupacken. Wieder brachte sich die HSG mit einer Schwächephase um alle Chancen. In sieben torlosen Minuten netzte Lübbecke fünfmal in Folge und machte aus einem bis dato sehr umkämpften (19:17) ein bereits vorzeitig deutlich in die Bahnen des TuS laufendes Match (24:17.).

„Nicht zufrieden“

Kämpferisch zeigte sich Konstanz erneut gewohnt vorbildlich und verkürzte den Sieben-Tore-Rückstand bis zum Schlusspfiff noch auf 28:23. „Wir haben kollektiv gespielt, einige Dinge besser als zuletzt gemacht – aber weiter zu viele freie Möglichkeiten vergeben“, bilanzierte Baricelli. „Damit können wir nicht zufrieden sein, auch wenn alle bis zum Ende alles gegeben haben.“ Damit bleibt es bei der großen Sehnsucht nach den ersten Punkten.

Noch ein Auswärtsspiel

Am kommenden Sonntag muss die HSG Konstanz erneut reisen und sich beim TV Großwallstadt behaupten, ehe am 29. November wieder ein Heimspiel gegen den ASV Hamm-Westfalen ansteht. Tickets sind unter www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich.

Autor:

Andreas Joas aus Konstanz

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