Mit den Fans im Rücken zum ersten Saisonsieg
Geheimfavorit Dresden nächste hohe Hürde

Auf sie wird es am Freitag ganz besonders ankommen: die treuen Fans der HSG Konstanz in der Schänzlehölle. | Foto: Ferdinand Tamm
  • Auf sie wird es am Freitag ganz besonders ankommen: die treuen Fans der HSG Konstanz in der Schänzlehölle.
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Konstanz. Noch einmal alles reinlegen heißt es für die HSG Konstanz, bevor sie aufgrund einer Spielverlegung und einer Länderspielpause erst am Freitag, 28. Oktober wieder in der 2. Handball-Bundesliga spielen wird. Am Freitag, 7. Oktober um 20 Uhr kommt mit dem HC Elbflorenz Dresden ein Schwergewicht der Liga und eine von vielen Experten vor der Saison als Geheimfavorit auf den Aufstieg gehandelte Topmannschaft in die Schänzle-Hölle.

Konstanz bei Dresden

Noch immer tut sich die HSG Konstanz schwer in der 2. Bundesliga und schwer, sich als neue Mannschaft zu finden. Groß war der Umbruch vor dieser Saison einmal mehr, sodass die Automatismen und Abläufe nach wie vor nicht eingespielt und vollends abgestimmt sind. Über ganz andere Möglichkeiten verfügt der hochambitionierte HC Elbflorenz Dresden. Dank eines Mäzens gibt es eine schmucke, bundesligataugliche Halle mit Spezialglasboden und allem was dazu gehört. Ebenso eine starke, sehr erfahrene Mannschaft. Eine, die im Sommer lediglich zwei Abgänge zu vermelden und zwei Neuzugänge zu integrieren hatte. Die Start-Sieben ist, mit Ausnahme des neuen Torwarts Marino Mallwitz, komplett identisch mit der aus der letzten Saison. Eingespielt und über Jahre gewachsen ist so das Gefüge, das mit Mallwitz den mit 347 Paraden besten Torwart aus der letzten Zweitliga-Saison dazubekam. Wie wichtig die Erfahrung auf dem extrem hohen Level der stärksten zweiten Liga der Welt ist, bekommt die HSG mit vielen sehr jungen Spielern, die gar nicht oder nur wenige Spiele in dieser Liga absolviert haben, gerade schmerzhaft am eigenen Leib zu spüren.

Kurze Vorbereitungszeit für die HSG

Auf allen Ebenen herrschen somit höchst ungleiche Voraussetzungen vor dem Aufeinandertreffen am Schänzle. Dass dies im Sport jedoch nicht zwangsläufig dazu führen muss, frühzeitig die weiße Fahne hissen zu müssen, zeigt ein Blick in die Vergangenheit. Drei Siege gelangen der HSG bislang gegen Dresden. Den Sachsen zwei. Die konnten sich auf die Partie am Bodensee zwar nach ihrem Spiel am letzten Freitag gegen Eisenach drei Tage länger vorbereiten als die Konstanzer, die noch am Montagabend in Großwallstadt im Einsatz waren. Dennoch wird die HSG noch einmal alles versuchen, ehe eine Spielverlegung und eine Länderspielpause eine dreiwöchige Arbeit an den eigenen Schwächen bis zum nächsten Match am 28. Oktober in eigener Halle gegen Lübeck ermöglicht.

„Sehr wichtig, wie wir in ein Spiel reinkommen“

Dafür war der Plan in dieser Woche umso enger gestrickt. So begann die Vorbereitung auf Dresden schon auf der Rückfahrt im Mannschaftsbus. Der Blick ging schnell nach vorne bei Jörg Lützelberger und seinem Co-Trainer Vitor Baricelli. „Es war auch nicht alles schlecht in diesem Spiel“, sagt Lützelberger. „Es ist jedoch sehr wichtig, wie wir in ein Spiel reinkommen. Wie wir die erste Halbzeit gestalten muss besser werden.“

Sehr gut besetzter Dresdner Kader

Es ist ein Weg der kleinen Entwicklungsschritte, bei dem Erfolge der beste Beschleuniger wären. Es geht um Details, die individuell und kollektiv angesehen und besprochen werden. „Wir wollen jeden voranbringen und besser machen“, sagt der HSG-Coach, der dazu jedem Spieler individuell seine wichtigsten Szenen aus den Spielen und dem Training über eine App auf deren Smartphones zur Verfügung stellt. Auch beim finanzstarken HC Elbflorenz aus Dresden lief es bislang noch nicht nach Wunsch. Die Ziele wurden mit Platz eins bis vier vor der Saison selbst hochgesteckt, der Aufstieg in die Bundesliga soll es in den nächsten Jahren sein. Lützelberger: „Ein starkes Team mit sehr gut besetztem Kader, das in den letzten Jahren eine tolle Entwicklung genommen hat.“ Eine physisch starke, harte und kompakte Abwehr zeichnet die Mannschaft des 2,07 Meter großen ehemaligen Kreisläufers Rico Göde aus der sächsischen Landeshauptstadt aus.

Zusammenhalt und Hexenkessel Schänzle-Hölle

Umso wichtiger ist der Zusammenhalt bei den Konstanzern – und die Unterstützung im Hexenkessel Schänzle-Hölle. „Die müssen wir hinter uns bringen und dafür in Vorleistung treten“, fordert der Konstanzer Head Coach. „Wir wollen ein enges Spiel, dann werden uns unsere Fans wie immer unterstützen und richtig Druck machen. Darauf können wir uns verlassen.“ Dafür muss die junge Mannschaft weiter ihren Ehrgeiz und Willen ausstrahlen. Helfen würde ihr bei der Teamfindung ein ersehntes Erfolgserlebnis. „Die Chance wollen wir gegen Dresden nutzen. Es ist viel schöner mit einem Erfolg in die Pause zu gehen und würde eine andere Energie freisetzen“, ist sich der 37-Jährige sicher.

Rund um das Spiel

Tickets sind unter www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich. Tickets im Vorverkauf sind nicht nur zwei Euro günstiger als an der Abendkasse, man kommt mit ihnen wie mit einer Dauerkarte über einen separaten Eingang auch schneller in die Halle. Die Abendkasse öffnet um 18 Uhr. Ein frühzeitiges Erscheinen wird empfohlen, um lange Warteschlagen zu verhindern.

Das Spiel kann über den kostenlosen Livestream auf www.hsgkonstanz.de/livestream verfolgt werden. Die Vorberichterstattung ist ab 19.30 Uhr auch auf www.facebook.com/hsgkonstanz und www.youtube.com/hsgkonstanztv zu sehen.

Autor:

Andreas Joas aus Konstanz

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