29:28 Erfolg gegen den VfL Lübeck-Schwartau
Erster Saisonsieg für die HSG Konstanz

Groß war der Jubel bei der HSG Konstanz nach dem ersten Saisonsieg über den VfL Lübeck-Schwartau. | Foto: André Frensel
  • Groß war der Jubel bei der HSG Konstanz nach dem ersten Saisonsieg über den VfL Lübeck-Schwartau.
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Konstanz. Durch einen nach Ablauf der Spielzeit verwandelten Siebenmeter von Aron Czako sicherte sich die HSG Konstanz vergangenes Wochenende den ersten Sieg der Saison. Mit dem 29:28 (16:16)-Erfolg gegen den VfL Lübeck-Schwartau gelangen ihr in den letzten beiden Partien drei Punkte.

Siebenmeter nach Ablauf der Spielzeit

60 Minuten saß er auf der Bank. Nur für zwei entscheidenden Aktionen kam Linksaußen Aron Czako auf das Spielfeld. Den Siebenmeter zum 25:26 rund vier Minuten vor Schluss – und zur letzten Szene des Spiels. Zum Siebenmeter nach Ablauf der Spielzeit, nachdem zuvor Paul Skorupa Alexander Leindl rüde aus der Luft geholt hatte und dafür die Rote Karte sah. Zusätzlich gab es für das harte Einsteigen Strafwurf. Und die letzte Aktion des Spiels. 28:28 stand es in diesem Moment nach einem intensiven, packenden Handballspiel zwischen Konstanz und Lübeck. Czako täuschte einmal an, zweimal an – und setzte den Ball VfL-Keeper Nils Conrad durch die Beine ins Netz. 29:28 – völlige Ekstase und wilder Jubel in der Schänzle-Hölle. Der 24-Jährige hatte in diesem Moment den ersten Sieg der Saison für die HSG Konstanz markiert.
„Natürlich nervös“

„Da war ich natürlich nervös“, sagte er kurz darauf zur entscheidenden Situation und erklärte: „Der Torwart hat dann noch ein paar Spielchen probiert. Als ich gesehen habe, der Ball geht rein war es pure Freude. Einfach geil.“ Zahlreiche Glückwünsche und Dankesworte der Fans folgten, doch der Matchwinner wollte es gerne umgekehrt sehen „Auch wenn sich viele Fans bei mir bedankt haben: Wir müssen uns bei den Fans bedanken, weil es einfach Wahnsinn ist, was hier los ist nach einer so langen Negativserie. Ich wünschte mir, dass alle wieder in die Halle kommen. Vielen Dank.“

Zwei Leistungsträger fallen kurzfristig aus

Begonnen hatte der Tag mit zwei Hiobsbotschaften für die Konstanzer, die sich vor Wochenfrist mit einem Remis in Ludwigshafen den ersten Punkt gesichert hatten. Gegen Lübeck fielen Top-Torschütze Lukas Köder und Spielmacher Christos Erifopoulos kurzfristig erkrankt aus – und somit auch die beiden etatmäßigen Siebenmeterschützen der HSG. Dafür rückte Raivis Gorbunovs nach überstandener Verletzung wieder in den Kader, genauso wie Sören Fuhrmann. Den Beginn auf Rückraum Mitte machte aber Jonas Hadlich und brachte mit seiner Dynamik und Geschwindigkeit ordentlich Schwung in das Konstanzer Spiel. So lieferten sich beide Teams von der ersten Minute an einen heißen Kampf. Veit Schlafmann glich zum 5:5 aus, ehe der agile Frély Sproß die erste Konstanzer Führung besorgte (7:6).

0:4-Lauf

Noch vor der Pause gelang ihnen gar eine Zwei-Tore-Führung, ehe erneut Sproß zumindest das Unentschieden zur Halbzeit sicherstellte (16:16). Nach dem Seitenwechsel bestimmten die Gastgeber weiter das Geschehen und überzeugten mit einer sehr konzentrierten und fokussierten Vorstellung vor allem in der Defensive. Dahinter konnten sie sich auf den starken Tom Göres verlassen, der nach seiner Einwechslung mit sieben Paraden als guter Rückhalt stach. Doch wie so oft in dieser Spielzeit kippte die Partie nach 42 Minuten. 21:19 leuchtete es zu diesem Zeitpunkt von den Anzeigetafeln. Rund vier torlose Minuten später stand es plötzlich 21:23. Wieder waren die Gelb-Blauen nach leichten Fehlern eiskalt vom Gegner ausgekontert worden, der sich über einfache Tore freuen durfte. Rund sieben Minuten vor Schluss erhöhte Einar Nickelsen auf 26:23, weil Konstanz sich an der VfL-Defensive die Zähne ausbiss und auch Keeper Nils Conrad ins Spiel gefunden hatte.

Letzter Angriff

Vier Minuten vor Ultimo war Konstanz noch immer zwei Tore zurück, zwei Minuten vor Schluss gelang dank leidenschaftlicher Abwehrarbeit der 27:27- und 67 Sekunden vor der Sirene der 28:28-Ausgleich durch Leindl. Im folgenden Angriff nach Auszeit von Gästetrainer David Röhrig verteidigte Konstanz bis zum passiven Spiel der Hansestädter. Im letzten Angriff tankte sich wieder Leindl durch – wurde aber von Skorupa wüst aus der Luft geholt. Der Rest ist Geschichte.

„Wir haben uns gefunden“

Czako: „Das zeigt, was Konstanz ausmacht. Das absolute Teamgefühl, alle werfen alles in die Waagschale, was wir gerade haben. Deshalb haben wir das geschafft.“ Jetzt heiße es weiter hart arbeiten, denn „wir haben noch gar nichts geschafft. Wir wollen nachlegen.“ Mathieu Fenyö freute sich, dass man sich endlich belohnt habe. „Wir haben den Schwung des ersten Punktgewinns mitgenommen“, lobte er. „Das hat uns richtig gutgetan. Die Fans sind unser achter Mann und haben uns richtig gepusht, gerade als wir in einem kleinen Loch waren.“ Den Schlüssel zum Erfolg sah der Rückraumspieler in einer deutlich stabileren Abwehr und „dass wir mit viel mehr Selbstvertrauen am die Sache herangehen und geduldiger spielen. Wir machen weniger Fehler und werden vor allem besser auf das Tor.“ Für Trainer Vitor Baricelli war die Leistung in Ludwigshafen sogar noch besser, „trotzdem haben wir es immer wieder geschafft zurückzukommen. Wir haben uns gefunden. Für diesen Sieg haben wir sehr lange gekämpft. In dieser Saison mussten wir uns schon sehr viel anhören, was schon wehgetan hat. Trotzdem haben wir immer weitergemacht.“

Quelle: HSG Konstanz

Autor:

Andreas Joas aus Konstanz

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