Am Mittwoch schon nach Nordhessen
Englische Woche der HSG gegen Hüttenberg und Essen
Konstanz. Englische Woche für die HSG Konstanz in der 2. Bundesliga: Nach dem 31:27-Sieg am Freitag gegen Lübeck steht am Mittwoch, 19.30 Uhr, das Auswärtsspiel beim TV Hüttenberg auf dem Programm, ehe am Samstag, 20 Uhr, der ehemalige Europapokalsieger TuSEM Essen in die Schänzle-Hölle kommt. Tickets sind im Vorverkauf zwei Euro günstiger als an der Abendkasse auf www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich.
Selbstvertrauen zurückgeholt
Geduld war gefragt in den ersten Wochen zurück in der stärksten zweiten Liga der Welt. Darauf hatte Jörg Lützelberger immer wieder hingewiesen. Schließlich besteht seine Mannschaft mit dem zweitjüngsten Team der Liga mit Ausnahme von Gregor Thomann aus vielen jungen und talentierten Spielern, die in dieser Saison in neuen Rollen stehen. Bedeutet: Viel Verantwortung, wenig Zeit zur Adaption in einer extrem stark besetzten Liga. Der HSG-Coach hatte auf eine Reaktion des Kollektivs gehofft – und wurde nicht enttäuscht. Mit David Knezevic, Luis Foege und Moritz Ebert zeichneten sich zuletzt drei ganz junge Akteure als Matchwinner aus. Wobei Lützelberger das ganze Team als solches sieht. So konnten Michel Stotz und Nikas Ingenpaß im Mittelblock trotz weniger Einheiten in der neuen Konstellation mit einer tollen Leistung und viel Stabilität überzeugen. „Wie gut dieses Zusammenspiel schon funktioniert hat, war schön anzusehen“, strahlt der 37-Jährige, der darauf den Fokus in der Trainingswoche gelegt hatte. Der erste doppelte Punktgewinn in dieser Saison tat so ganz besonders gut, denn „mit den Erfolgen gegen Dresden und Lübeck haben wir uns Selbstvertrauen zurückgeholt.“
Viele Knoten sind geplatzt
Schlüssel dafür war eine leidenschaftliche Abwehrarbeit mit guten Torhütern Leon Grabenstein und Moritz Ebert. Für den ehemaligen Bundesligaprofi nicht selbstverständlich, schließlich „setzten wir auch hier im Gegensatz zu den anderen Teams, die hier mindestens eine erfahrene Säule im Team haben, konsequent auf junge, motivierte Leute.“ Nach viel Kopfzerbrechen in den letzten Wochen waren die beiden letzten Begegnungen schon so etwas wie kleine Brustlöser. Viele Knoten seien hier geplatzt. Bei einzelnen Spielern, aber auch als Team, so Lützelberger. Einige Anpassungen wurden vorgenommen, aber gar nicht so viel verändert „und plötzlich klappt es. Ich wünsche mir, dass wir diese Atmosphäre mit in das Training nehmen und in Hüttenberg wieder befreit aufspielen.“
Hüttenberg: Vierter in der letzten Saison
Der Gegner ist eine Institution im deutschen Handball, spielt aktuell seine 29. Saison in der 2. Bundesliga und kann auf 17 Jahre in der stärksten Liga der Welt blicken. Als großer Vorteil in den letzten Jahren erweist sich dabei die gute Kooperation mit Erstligist Wetzlar, sodass immer wieder hochveranlagte Talente in Hüttenberg „geparkt“ und an das Bundesliganiveau herangeführt werden. Im Kader des letztjährigen Tabellenvierten stehen mit dem langjährigen Bundesligaspieler Timm Schneider (34), dem tschechischen Nationalspieler Vit Reichl, Moritz Zörb, Jannik Hofmann und Torhüter Dominik Plaue jedoch auch ganz erfahrene Recken. Top-Torschütze (45 Treffer) und Dreh und Angelpunkt im Spiel der Mittelhessen ist jedoch Ian Weber, ein ehemaliger Wetzlarer, der in Hüttenberg als „eines der größten deutschen Handballtalente“ beschreiben wird. Weber spielte für alle deutschen Nachwuchs-Nationalteams.
„Muss-Spiel“ für Hüttenberg gegen Konstanz
Zwar habe die HSG Konstanz in Hüttenberg nichts zu verlieren, erklärt der Konstanzer Trainer, „wir wollen aber mit viel Spaß guten Handball spielen.“ Der TV Hüttenberg dürfte gegen die HSG jedenfalls etwas unter Druck stehen. Die heimische Presse schrieb bereits von einem „Muss-Spiel“ gegen den Aufsteiger vom Bodensee. „Hüttenberg hat eine tolle Mannschaft“, sagt der Wahl-Lindauer, der selbst nur allerbeste Erinnerungen an die dortige kleine Halle hat. Mit dem TV Bittenfeld, heute TVB Stuttgart, stieg er hier in die 1. Bundesliga auf und feierte diesen mit hunderten mitgereisten TVB-Fans. Sein Plan für dieses Mal: Den Kampf annehmen, Zugriff auf das Spiel bekommen und den Gegner stressen. Und ganz wichtig: Die Freude und den Spaß aus den letzten Partien mitnehmen. Dann ist insbesondere daheim inzwischen vieles möglich. Dort geht es schon am Samstag, 20 Uhr, gegen den TuSEM Essen weiter.
Autor:Andreas Joas aus Konstanz |
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