HSG will sich zerreissen für den Sieg
Die Ungeschlagenen beim Spitzenspiel in Würzburg

Konstanz. Die Historie, die Form der letzten Wochen und auch die Bilanzen der beiden Mannschaften lassen auf ein echtes Topspiel am Samstag, 19.30 Uhr, schließen: Der auswärts ungeschlagene Drittliga-Spitzenreiter HSG Konstanz tritt bei den in dieser Saison bislang daheim noch unbesiegten Wölfen Würzburg im Duell der beiden Zweitliga-Absteiger an.

Hunderte Freikarten für volle Halle

Also alles angerichtet für ein höchst intensives und temporeiches Duell, schließlich verfügen beide Mannschaften über starke Torhüter und ein gutes Tempospiel. Ganz besonders dürfte die Partie für die beiden Ex-Konstanzer Moritz Ebert und Joel Mauch werden, die im Hinspiel beim 37:34-Sieg der HSG keine Punkte aus der Schänzle-Hölle entführen konnten. Dass die Unterfranken nun alles versuchen und für das Highlight mobilisieren, zeigen schon verschiedene Freikarten-Aktionen im Vorfeld, sodass von rund 500 bis 600 kostenlos verteilten Eintrittskarten und damit einer erhofft gut gefüllten Halle ausgegangen werden kann. Umso wichtiger wird die zahlreiche Unterstützung des gelb-blauen Blocks aus Konstanz, der mit einigen Kleinbussen anreisen wird. „Das ist geil und etwas, was wirklich bei den Spielern ankommt“, freut sich Jörg Lützelberger. „Wir wissen, dass wir nicht allein sein werden. Das motiviert die Jungs.“

„Team auf die Platte stellen, das sich zerreißt“

Anknüpfend an die Leistungen der letzten Wochen mit acht Siegen in Serie möchte man diese große Unterstützung daheim wie auswärts „rechtfertigen“, so der HSG-Coach. „Bei dem Aufwand, den die Fans betreiben, wollen wir wieder ein Team auf die Platte stellen, das sich zerreißt, kämpft und mit den Fans jede gute Aktion feiert.“ So werde man auf den Rängen und dem Spielfeld mit allem dagegenhalten und den Kampf annehmen. Eine wichtige Rolle wird dabei dem Verbund aus Torhütern und Abwehr zukommen, um selbst ins Tempospiel zu kommen, aber auch, um den Würzburgern eine ihre größten Stärken zu nehmen: die einfachen Tore über die erste und zweite Welle. „Würzburg verteidigt sehr aggressiv, hat ein eingespieltes Helfersystem und ist auf Ballgewinne aus“, weiß Lützelberger. Umso entscheidender wird es sein, dass seine Mannschaft konzentriert angreife und abschließe. „Wir müssen clever und variabel sein“, fordert er.

Präzision, Fokus und Spieldisziplin

Im nun letzten Drittel der Saison und nur noch neun bevorstehenden Spielen vor der Vergabe der beiden Tickets für die Aufstiegsspiele ist voller Fokus gefordert. Zwar beträgt der Vorsprung mit 35:7 Punkten auf den ersten Verfolger Oppenweiler/Backnang aktuell drei Punkte, der muss allerdings noch ein Nachholspiel bestreiten – ebenfalls in Würzburg. Die heimischen Wölfe befinden sich aktuell in einem Leistungshoch, konnten die letzten vier Spiele gewinnen und seit Mitte Oktober nach dem einzigen Remis vor eigenem Publikum gegen Pfullingen in eigener Halle ausnahmslos zwei Punkte feiern. Für Lützelberger läuft die Vorbereitung auf die entscheidenden Spiele kurz zusammengefasst unter den Schlagwörtern Präzision, Fokus und Spieldisziplin. Hier ergeben sich diverse Handlungsfelder für seine Schützlinge. Denn trotz des 37:29-Heimerfolges gegen Erlangen vor einer Woche, bei dem der EHF-Mastercoach mit vielen Wechseln vor allem etwas für die Breite des Kaders tun konnte, war er nicht mit allem zufrieden. „Wir sind bestrebt, unsere Ideen noh konsequenter durchzusetzen“, erklärt er weiter und erhofft sich zugleich, dass dadurch Schwächephasen kürzer ausfallen.

Feinheiten und Details in den Topspiel-Wochen entscheidend

Allgemein, aber ganz besonders in Würzburg setzt er darauf, die Angriffe geduldig und clever auszuspielen „und wir müssen konsequenter in unseren Aktionen sein, mehr Wirkung erzielen und effizienter sein.“ Es sind die Feinheiten und Details in den nun folgenden Topspiel-Wochen, die entscheidend sein werden. Nach dem Duell in der altehrwürdigen Würzburger Halle empfängt die HSG am 23. März um 20 Uhr den aktuellen Tabellenzweiten Oppenweiler/Backnang zum Schlagerspiel in der Schänzle-Hölle. Bei der emotionalen und mentalen Qualität wird der große Rückhalt durch die HSG-Fans helfen. „Insgesamt“, erklärt der 38-Jährige, „ist es mehr als die Summe der Einzelteile. Aber es fängt bei jedem Einzelnen an.“ Damit nimmt er seine Spieler in die Pflicht. Er selbst verspürt schon große Vorfreude auf das Duell bei den Wölfen und ist sich sicher, dass „das ein gutes Spiel wird.“ Dafür spreche der Anspruch beider Vereine, deren Ziele und hoher Aufwand. „Aber auch die Ergebnisse in der jüngeren Vergangenheit. Würzburg hat sich gefunden, zeigt gute Leistungen.“ Dafür sorgt die Mischung aus extrem erfahrenen Kräften wie den langjährigen Zweitliga-Recken Patrick Schmidt und Dominik Schömig, aber auch junge Talente.

„Wir wollen mit unseren Fans im Rücken die nächste Herausforderung meistern“

Die HSG Konstanz wird mit viel Selbstvertrauen und im Bewusstsein der eigenen Qualitäten auftreten und möchte auch die schwere Aufgabe beim Zweitliga-Absteiger meistern. Die starke erste Halbzeit im Hinspiel (22:14) mit der frühen Vorentscheidung kann dabei als Anschauungsunterricht gelten – wenngleich sich beide Teams im weiteren Saisonverlauf weiterentwickelt und gesteigert haben. „Wir wollen mit unseren Fans im Rücken die nächste Herausforderung meistern“, zeigt sich Lützelberger fest entschlossen.

Livestream

Alle Spiele der 3. Liga werden live auf Sportdeutschland.tv (SDTV) übertragen, bei den Heimspielen der HSG Konstanz powered by Stadtwerke Konstanz. So kostet jedes Spiel der 3. Liga einzeln fünf Euro, per Team-Pass können aber auch alle Auswärts- und Heimspiele in der Rückrunde (ohne Aufstiegsspiele) einer Mannschaft für 35 Euro oder für 45 Euro über den Saison-Pass alle Spiele der 3. Liga (ohne Aufstiegsrunde) erworben werden. Die Nutzer können bei jedem Kauf bestimmen, welcher Club an den Erlösen beteiligt werden soll. Daher ganz wichtig: Bitte die HSG Konstanz unterstützen und auf die richtige Auswahl des Tickets achten.

Autor:

Andreas Joas aus Konstanz

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