Die HSG Konstanz vor dem Spiel gegen Rostock
Auf die nächste Stufe im Duell gegen „Mannschaft der Stunde“
Konstanz. Es geht erneut um Big Points, wenn der HC Empor Rostock am Freitag, 20 Uhr, in der Schänzle-Hölle zu Gast bei der HSG Konstanz sein wird. Beide Teams befinden sich gerade in guter Form, Rostock konnte nach einem Trainerwechsel zuletzt mit zwei Heimsiegen Boden gutmachen.
„Alle wollen auf die nächste Stufe“
Trotz Niederlage beim ungeschlagenen Ligaprimus hat sich die HSG Konstanz in Balingen toll verkauft und an die in den letzten Wochen gezeigten guten Vorstellungen angeknüpft. Jörg Lützelberger fasst das mit einem Lächeln so ganz kurz zusammen: „Wir waren ganz gut, Balingen ein bisschen besser.“ Die Mannschaft sprüht geradezu vor Tatendrang, das wird in jeder Trainingseinheit deutlich. Die jungen Talente im zweitjüngsten Kader in der 2. Bundesliga suchen immer wieder das Gespräch mit den Trainern und „wir freuen uns auf jedes Training und jedes Spiel, das wir zusammen haben.“ Man spüre, dass jeder unglaublich gerne spiele, verrät der HSG-Coach. „Jeder möchte besser werden und vorankommen, individuelle Analysen und nochmal ein Video. Alle wollen auf die nächste Stufe.“ Für den 37-Jährigen eine Aufgabe und ein Prozess, der ihm viel Spaß bereitet.
Trainerwechsel in Rostock
Das sind die Themen, mit denen sich der ehemalige Bundesligaprofi beschäftigt, die Tabelle biete zum aktuellen Zeitpunkt hingegen keinen Mehrwert für ihn. Selbst den Schluss, dass es am Freitag ein Duell auf Augenhöhe gegen Rostock geben könnte, sieht er so nicht. Jedenfalls nicht als „selbstverständlich. Wir freuen uns, wenn uns das gelingt, ich nehme das für uns aber nicht einfach als gegeben gegen so etwas wie die Mannschaft der Stunde.“ Schließlich überzeugte der Traditionsverein von der Ostsee, der mit fast 1.000 Kilometer die längste Distanz im deutschen Profihandball zurücklegen muss, zuletzt mit zwei Heimsiegen gegen starke Teams wie Bietigheim und Großwallstadt. Neuer Trainer ist nach der Entlassung von Till Wiechers inzwischen der 32-Jährige Tristan Staat. Unter dem neuen Übungsleiter setzt Rostock bislang nicht mehr so viel auf den siebten Feldspieler wie zuvor.
17 nationale und zwei internationale Titel für Rostock
Dabei blickt der Handball in Rostock auf eine große Tradition zurück. Mit insgesamt zehn Meistertiteln und sieben Pokalsiegen ist Empor mit seinen Vorgängervereinen der erfolgreichste Club der DDR, Rekordpokalsieger und gemeinsam mit dem SC Magdeburg auch Rekordmeister der DDR. Mit 17 nationalen Titeln gehören die Rostocker auf nationaler Ebene zu den erfolgreichsten Clubs. 1982 wurden gar der Vereins-Europameistertitel und der Europapokal der Pokalsieger gewonnen. Im Kampf um den Aufstieg in die 2. Bundesliga hatte sich die HSG Konstanz in den entscheidenden Relegationsduellen der Saison 2018/19 nach einem 31:31 an der Ostsee mit einem 33:29-Sieg nach 24:12-Führung durchgesetzt. Aktuell sind die Hansestädter wieder deutlich im Aufwind und „haben ihre Qualitäten gezeigt“, so Lützelberger. „Sie haben eine starke Abwehr und einen guten Tempogegenstoß. Zuletzt haben sie ihre Gegner am Kreis schwindelig gespielt.“ Dafür stehen Tristan Staat drei unterschiedliche Spielertypen zur Verfügung, im Rückraum verfügt er über im Eins-gegen-eins sehr starke Akteure, die den Ball schnell machen und sich die richtigen Würfe nehmen, hat der Trainer der HSG beobachtet.
„Wollen unser ganzes Herz auf der Platte lassen“
Es läuft gerade bei Empor Rostock, deshalb „müssen wir den Kampf annehmen, um ihnen in diesem Lauf ein Bein stellen zu können“, meint der EHF-Mastercoach. Der fordert dafür vor allem einen disziplinierten Auftritt von der ersten Sekunde an und hellwach zu sein. „Wir wollen dagegenhalten, unser Spiel auf die Platte bringen. Wenn es dann am Ende ein offener Schlagabtausch wird, ist das eine gute Sache für uns.“ Auf die fanatische Unterstützung ihrer Anhänger konnte sich die HSG Konstanz dann stets verlassen. Lützelberger: „Wir wollen unseren Fans zeigen, dass wir unser ganzes Herz auf der Platte lassen und fighten.“ Umso wichtiger gegen eine Mannschaft, die man nie abschreiben dürfe. Wie so oft sind die „mentalen Dinge“ ein großer Erfolgsfaktor. „An guten Tagen helfen sie, vielleicht auch mal ein Topteam zu bezwingen, an weniger guten, doch etwas zu holen“, so der Wahl-Lindauer. Ein Mix aus Ruhe, Überzeugung und Mut soll die HSG mit der Unterstützung der Fans so am liebsten zu zwei Big Points verhelfen.
Rund um das Spiel
Tickets sind unter www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich. Tickets im Vorverkauf sind nicht nur zwei Euro günstiger als an der Abendkasse, man kommt mit ihnen wie mit einer Dauerkarte über einen separaten Eingang auch schneller in die Halle. Die Abendkasse öffnet um 18 Uhr. Ein frühzeitiges Erscheinen wird empfohlen, um lange Warteschlagen zu verhindern. Das Spiel kann über den kostenlosen Livestream auf www.hsgkonstanz.de/livestream verfolgt werden. Die Vorberichterstattung ist ab 19.30 Uhr auch auf www.facebook.com/hsgkonstanz und www.youtube.com/hsgkonstanztv zu sehen.
Autor:Andreas Joas aus Konstanz |
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