Zweites Auswärtsspiel der HSG Konstanz
Ambitionen für mehr in Dormagen

Will mit seinem Team in Dormagen den ersten Saisonsieg einfahren: Michel Stotz von der HSG Konstanz.  | Foto: Peter Pisa
  • Will mit seinem Team in Dormagen den ersten Saisonsieg einfahren: Michel Stotz von der HSG Konstanz.
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Konstanz. Am Freitagmorgen startet die HSG Konstanz Richtung zweites Auswärtsspiel in der 2. Bundesliga. Unterwegs wird noch in der Trainingshalle der Rhein-Neckar Löwen eine Einheit eingelegt, ehe am Samstag, 17. September um 19:30 Uhr das Match beim TSV Bayer Dormagen angepfiffen wird. Das Spiel ist im kostenlosen Livestream auf www.hsgkonstanz.de/livestream zu sehen.


Entwicklung der 2. Bundesliga mitgehen

Die HSG Konstanz und der VfL Potsdam haben einiges gemeinsam. Beide Clubs setzen konsequent auf den Nachwuchs und junge Talente. Allerdings mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen. Während bei Potsdam mit den Füchsen Berlin die Möglichkeiten eines Erstliga-Topteams samt Trainer und Manager Bob Hanning zum Erfolg beitragen, schenkt die HSG ihren Talenten im Rahmen des Konstanzer Weges das Vertrauen, viel Einsatzzeit und die Bühne in der stärksten zweiten Liga der Welt. Dass die junge Mannschaft, die sich noch mitten im Umbruch befindet, dort hart kämpfen muss, überrascht keinen. Dafür hat sich die Liga in den letzten Jahren zu sehr entwickelt, professionalisiert und sich das Niveau von Jahr zu Jahr zu sehr gesteigert. „Diese Entwicklung wollen wir, indem wir akribisch arbeiten, auf allen Ebenen mitgehen“, gibt sich Jörg Lützelberger allerdings kämpferisch. „Das Grundthema ist, dass wir in einer sehr attraktiven Liga gegen richtig gute Teams antreten.“ Und mit Coburg und Potsdam höchstwahrschlich auch noch gleich zwei Schwergewichte der Liga, die an der Spitze erwartet werden.

„Bühne, auf der wir sein wollen und besser werden können“

Der Konstanzer Head Coach war sich bewusst, dass „es dort schwer wird. Dafür müssen wir alle nahe am Optimum sein. Doch das ist die Bühne, auf der wir dabei sein wollen und wo wir alle gefordert und besser werden können“. In der Anfangsviertelstunde gelang das durchaus ordentlich. Das kann seine Mannschaft mitnehmen. Schwächephasen und ein paar leichte Fehler sind allerdings kaum mehr auszugleichen. Schneller besser zu werden als andere ist das Ziel. So hat sich in den letzten Jahren bei der HSG Konstanz strukturell schon einiges getan. Die finanziellen Möglichkeiten an anderen Standorten sind dennoch andere. „Deshalb müssen wir aus unseren Möglichkeiten das Optimum herausholen. Dafür drehen wir auch jeden Stein um“, berichtet der EHF-Mastercoach, der akribisch mit seiner Mannschaft die letzten Wochen aufgearbeitet hat und an der individuellen und kollektiven Entwicklung seiner Schützlinge feilt. Die Details und die Entwicklungspotenziale stehen dabei im Fokus. Denn darin liegt bei jungen Spielern die Chance: „Dass uns der eine oder andere in seiner Entwicklung durch die Decke geht.“ Die Akklimatisierung im und die Adaption des sehr deutlich höheren Levels in der 2. Bundesliga wird mit allen Mitteln vorangetrieben. „Wir sind nicht zufrieden, wenn wir verlieren. Aber wir wissen auch, welche Erfahrungen wir auf diesem Level haben und wo wir herkommen“, ordnet Lützelberger die Situation realistisch ein.

Dormagen „mit allen Wassern gewaschen“

Die Lektion der ersten Spiele soll schnell verdaut und verarbeitet werden – und daraus Fortschritte generiert werden. „Wir wachsen auch durch Niederlagen zusammen“, sagte Rechtsaußen Lukas Köder und fügte trotzig an: „Wir haben noch Spiele vor uns, die wir anders gestalten müssen und wollen“. Beim ehemaligen Erstligisten TSV Bayer Dormagen, der schon 19 Jahre zur 2. Bundesliga zählt, wird dies kaum einfacher. In der letzten Saison hatte Dormagen lange um den Klassenerhalt bangen müssen, nachdem die Nordrhein-Westfalen zuvor auf Rang sieben ins Ziel gelaufen waren. Neuer Trainer ist der ehemalige Bundesligaprofi und deutsche Nationalspieler Matthias Flohr, der zuletzt beim HBW Balingen-Weilstetten unter Vertrag stand und mit Hamburg die Champions League gewonnen hatte. Ihm steht ein Team zur Verfügung, das, so Lützelberger, „sehr physisch agiert und mit allen Wassern gewaschen ist.“ Zwei clevere Kreisläufer etwa schaffen immer wieder Räume für den wurfgewaltigen Rückraum um Shooter André Meuser.

„Erfahrung ist ein Teil von Qualität“

Gleichsam gilt es die zu riskanten Aktionen sowie die großen Schwankungen im eigenen Spiel in den Griff zu bekommen. War die erste Viertelstunde gegen Potsdam von vielen sehenswerten Highlights und spielerischen Glanzpunkten geprägt, brachen den Gelb-Blauen einige leichte Fehler in Serie binnen Minuten das Genick. „Wir trainieren viel und hart, um voranzukommen“, gibt der Trainer der HSG Einblick. „Erfahrung ist dabei ein Teil von Qualität.“ Damit meint der 37-Jährige die ungleich höhere Anzahl an Spielen und Trainingseinheiten auf absolutem Topniveau wie etwa beim VfL Potsdam. Viele von diesen Toptalenten sieht er in ein paar Jahren dort, wo sie alle hinstreben: In der 1. Bundesliga – mit Ambitionen für mehr. Ohne Ambitionen ist aber auch seine Mannschaft nicht, denn: „Jedes Spiel ist wichtig. In jedem Spiel gibt es die Chance auf zwei Punkte. Das ist unser Ziel.“ Samt der möglichst raschen Weiterentwicklung.

Autor:

Andreas Joas aus Konstanz

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