Premiere für »Die wilde Sophie« im Theater Konstan
Zwischen Karottenbrei und Zwetschgenkompott im Zipfelland

Miguel Jachmann und Luise Harder werden als Jan und Sophie tolle Abenteuer zusammen erleben, die dem Prinzen alle Verboten sind.
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Konstanz. Am Sonntag trafen sich Gross und Klein im Stadttheater Konstanz, um gemeinsam in das Zipfelland zu reisen und der Novemberkälte mithilfe von warmem Punsch zu entfliehen. Es war die Premiere des diesjährigen »Weihnachtstheaters« mit »Die wilde Sophie«.

Bereits im Foyer des Theaters glänzten zahlreiche Kinderaugen beim Anblick der Heliumballons, die den Raum zierten, und zum Spielen und Fantasieren einluden. Der erste Glockenschlag unterbrach das Spiel und forderte die Besucher auf, in den Saal und damit auch in das Königreich Zipfelland einzutreten, welches Dramaturgin Doris Happel und Regisseurin Grit Lukas, mithilfe ihres Teams und der Romanvorlage "Die wilde Sophie" von Lukas Hartmann, auf die Bühne zauberten.

Kaum hatten die Besucher und die Bediensteten des Schlosses gemeinsam das Zipfelland-Lied gesungen, so wurde auch schon der König (Thomas Fritz Jung) des Landes vorgestellt, der seinen Sohn Jan (Miguel Jachmann) im Schloss einsperrte und vor jedem Kratzer zu beschützen versuchte – und dies um jeden Preis: Ob nun die Mauern des Schlosses erhöht werden sollten oder der Prinz nur in Schutzkleidung und mit den Bediensteten das Haus verlassen durfte – die Unversehrtheit seines Kindes war im wichtiger als jegliche Freiheit des Prinzen Jan oder der Zufriedenheit seines Volkes.

So durfte der Königssohn auch sein Leben lang nur gesunden Karottenbrei essen, statt zu einer süssen Frucht oder gar dem Zwetschgenkompott zu greifen, von welchem sich der König Tagein, Tagaus ernährte. Eines Tages sah jedoch die Tochter des königlichen Zwetschgenkompottlieferanten namens Sophie (Luise Harder) den Prinzen und beschloss, den Königssohn zu befreien, um mit ihm wilde Abenteuer zu erleben – die ihrer Überzeugung nach jedem Kind zugestehen.

Mit Mut, Humor, musikalischem Können und akrobatischer Leistung zogen die motivierten Schauspieler nicht nur die Kleinsten in den Bann, in die aufregende Welt des Königreichs Zipfelland einzutreten und die Rettung der freien Kindheit des Prinzen mitzuverfolgen – die mit einem Höhenflug endete, der auf weitere Abenteuer hoffen lässt und kaum abzustürzen drohte.

Auch nach dem tosenden Applaus und dem Verlassen des Saales, bricht die von kindlichen Fantasien und freudigen lachenden Gesichtern geprägte Stimmung nicht ab. Während die Kinder sich bei Punsch aufgeregt über die vergangene Geschichte unterhalten und sich über die geschenkten Luftballons freuten, wurde die ältere Generation nochmals dazu angehalten, in Kindheitserinnerung zu schwelgen und die Verbote, über welche sie sich in der Kindheit hinweggesetzten, auf Papier zu bringen, um nicht zuletzt den Wänden des Konstanzer Stadttheaters ein Stück Kindheit zu verleihen.

Wer nach der Vorstellung ein Stück Zipfelland zu sich nachhause bringen möchte, freute sich sicherlich auch über das Zwetschgenkompott Rezept, welches im Beilageheft dieser Inszenierung verzeichnet ist.
Obgleich das Konstanzer Stadttheater bereits im Vorverkauf zahlreiche Tickets an Schulklassen und Interessierte verkauft hat, freie Plätze sind weiterhin für die bevorstehenden Vorstellungen vorhanden, denn es wird bis nach Weihnachten gespielt. Der Spielplan des jungen Theaters Konstanz ist unter www.theaterkonstanz.de einzusehen.

Von: Tara Koselka

Autor:

Redaktion aus Singen

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