Wolfgang Müller-Fehrenbach und Georg Geiger
Zwei neue Ehrenringträger im Landkreis gekürt
Konstanz. Im Rahmen der letzten Sitzung des Kreistags am Montag wurden nicht nur langjährige Kreisräte geehrt und auch die ausscheidenden Kreisräte verabschiedet. Landrat Zeno Danner konnte nach einem entsprechenden Beschluss des Kreistags auch gleich zwei neue Träger des Ehrenrings des Landkreises würdigen, was nicht in Beziehung zu den Amtszeiten steht, sondern am "Lebenswerk" für den Landkreis gerechnet werden. Mit Wolfgang Müller-Fehrenbach (CDU) gab es freilich trotzdem einen Rekordhalter: Er ist im Kreistag, seit des den Landkreis überhaupt gibt, nämlich 51 Jahre in diesem Fall. Gewürdigt wurde hier aber auch der entschieden Bildungs- und Sozialpolitiker für den Landkreis. Er habe sich fürs Handwerk eingesetzt, für die Kultur starkgemacht, unter anderem durch die Schaffung der Kunststiftung oder die Integration der Bodensee-Kunstschule in die HTWG, auch der Einsatz der Konstanzer Philharmonie im ganzen Landkreis sei auf seine Initiative zurückzuführen. Er sei auch eine Schaltstelle der Politik gewesen, gab es dem langjährigen CDU-Vorsitzenden mit, der schon zwei Versionen des Bundesverdienstkreuz (1991 und 2012) an die Brust geheftet bekommen hatte, ob seiner Verdienste für die Region und die Menschen hier. Zehn Wahlperioden war er in diesem Gremium mit dabei. "Es war eine große Ehre, hier mitgestalten zu dürfen", dankte er allen, die ihn so oft wiedergewählt hatten.
Der Geehrte ergriff kurz das Wort und blickte in die Anfangszeiten des neuen Landkreises zurück, der viele Jahre mit dem Kreistag über Land ziehen musste für dessen Sitzungen. Erst unter Dr. Robert Maus habe man dieses Landratsamt als Zentrum geschaffen.
Zehn Wahlperioden war er in diesem Gremium mit dabei. "Es war eine große Ehre, hier mitgestalten zu dürfen", dankte er allen, die ihn so oft wiedergewählt hatten.
Und auch Dr. Georg Geiger (FDP), der nach etwas über 20 Jahren aus dem Gremium ausschied, darf nun den Ehrenring des Landkreises als höchste Würdigung tragen. Kurioserweise war er schon 1984 für kurze Zeit als Nachrücker in den Kreistag gekommen, es dauerte bis 2204, bis er dann wieder in das Gremium gewählt wurde.
Geiger war der Mann für den Schienen- und Nahverkehr, und setzte in dieser Sache viele Initiativen dazu in Gang, mit denen der Landkreis seine Stimme auch in der großen Politik erhob. Durch seine Fachkenntnis habe der gerade zu Verkehrsfragen immer wertvolle Informationen von Dr. Geiger bekommen. Und letztlich ist Geiger als ehemaliger Leiter des Konstanzer Bäderamts auch einer der Väter der HSG Konstanz gewesen. Er habe sich intensiv für "Kunst am Bau" eingesetzt und nicht als Pflichtaufgabe gesehen.
Auch Geiger, der nun nicht mehr Kreisrat und nicht mehr Fraktionsvorsitzender der FDP ist, trat mit seinem neuen Ring ans Rednerpult. Und das ging nicht ohne einen Hinweis für die Zeit nach ihm. Denn die Länge der Kreistagssitzung liege an zu langen Redebeiträgen mancher Mitglieder, mahnte er an. Die Vielfalt von Berufen im Kreistag, die auch eine Vielfalt an Sachverstand bedeute auch eine Vielalt an Sachverstand. Und den sieht er durch die Vielzahl an Bürgermeister in dem Gremium gelinde gesagt eingeschränkt. Das die Arbeit auch Landstrecke Spaß machen könne, zeigte er am langen Kampf der FDP-Fraktion gegen die Jagdsteuer auf. Jedes Jahr habe man erneut den Antrag gestellt, und jedes Jahr habe man mehr Stimmen bekommen, bis es dann eine Mehrheit wurde.
Der Grenzzaun im CNN
Landrat Zeno Danner vor der Verabschiedung der Kreisräte ungewöhnlich lang auf die letzten fünf Jahre eingegangen, der er auch als Landrat begleitete. Angefangen mit Crash zum Start des neuen Regionalbusses über die Riesenherausforderung Corona, dann die Flüchtlingsströme in Folge des Überfalls von Putins Russland auf die Ukraine sei man in Krisen gefordert gewesen. Trotzdem habe man das neue Berufschulzentrum in Konstanz auf den Weg gebracht, das neue Klinikum in Singen entschieden, und auch noch fast jede mögliche Fläche der Landkreis-Liegenschaften mit Solar-Panels belegt, als Puzzleteil für die nötige Energiewende, um nur einige von ganz vielen Schritten zu beschreibe. Mehrmals hatte der der Landkreis auch die Weltnachrichten geschafft: Etwa mit dem Grenzzaun in Klein Venedig, über den CNN berichtete.
Geehrt wurden in der Sitzung nach er Ehrungsordnung des Landkreistags für mindestens 20 Jahre Ralf Baumert (SPD), eorg Geiger (FDP), Andreas Hoffmann (CDU), Jürgen Keck (FDP), Walafried Schrott (SPD) und Pius Wehrle (FW) geehrt. Mindestens 30 Jahre im Kreistag sind Siegfried Lehmann (GRÜNE), Hans-Peter Lehmann (CDU) und Bernhard Volk (FW), auf 40 Jahre und damit Gold-Status haben es Manfred Jüppner und Alfred Mutter (beide CDU) geschafft.
Folgende Kreisräte wurden verabschiedet: Als Nachrücker dieser Wahlperiode: Florian Enderlin (CDU), Marco Knöpfle (CDU),
Heidi Reiff (GRÜNE), Karl-Hermann Rist (Grüne) und Tim Strobel (SPD). Nach einer bis zwei Wahlperioden: Karl Amann (FDP),
Andreas Ellegast (CDU); Claus-Dieter Hirt (Grüne), Zekine Özdemir (Grüne), Martin Staab (FW), Boris Graf (FDP), Michael Hug (AfD),
Wolf-Dieter Karle (FW) Normen Küttner (Grüne), Manfred Ossola (FW), Simon Pschorr (Linke), Nina Röckelein (Grüne) und Willi Streit (CDU). Nach drei oder mehr Amtszeiten Wolfgang Müller-Fehrenbach (CDU), Manfred Jüppner (CDU), Bernhard Volk (FWV), Hans-Peter Lehmann (CDU), Uwe Eisch (CDU), Peter Kessler (FWV), Johannes Moser (FWV), Dr. Georg Geiger (FDP), Pius Wehrle (FWV),
Dietmar Baumgartner (FWV), Birgit Brachat-Winder (Grüne), Bernhard Maier (CDU) und Dorothea Wehinger (Grüne).
Quelle Liste: Landratsamt Landratsamt Konstanz
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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