Wider das Vergessen
Wunsch nach Frieden prägte Gedenkfeier im Lager Gurs

Vor 83 Jahren wurden über 6.000 Jüdinnen und Juden aus Baden, der Pfalz und dem Saarland ins Lager Gurs am Rande der französischen Pyrenäen deportiert. Stadtrat Daniel Groß und Stadträtin Gisela Kusche waren vertretend für Konstanz bei der jährlichen Gedenkfeier vor Ort. Vom Ellenrieder Gymnasium nahmen Emil Padberg und Aaron Zeitler an der Veranstaltung teil. | Foto: G. Kusche
  • Vor 83 Jahren wurden über 6.000 Jüdinnen und Juden aus Baden, der Pfalz und dem Saarland ins Lager Gurs am Rande der französischen Pyrenäen deportiert. Stadtrat Daniel Groß und Stadträtin Gisela Kusche waren vertretend für Konstanz bei der jährlichen Gedenkfeier vor Ort. Vom Ellenrieder Gymnasium nahmen Emil Padberg und Aaron Zeitler an der Veranstaltung teil.
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  • hochgeladen von Philipp Findling

Konstanz/Gurs. Vom 22. bis 24. Oktober 1940 wurden über 6.500 Jüdinnen und Juden aus Baden, der Pfalz und aus dem Saarland in das Camp de Gurs, ein Lager am Fuße der Pyrenäen, verschleppt. Viele von ihnen überlebten die Zeit im Lager nicht. Ein Drittel der Deportierten wurde weiter in die Vernichtungslager im Osten geschickt. Für sie wurde Gurs zur „Vorhölle von Auschwitz“. Zum Gedenken an die Opfer hatte der „Verband der jüdischen Gemeinschaften der Basse-Pyrénées“ 1945 den Deportiertenfriedhof in Gurs als Mahnmal errichtet.

Im Jahr 1957 ergriff der damalige Karlsruher Oberbürgermeister die Initiative zur Instandsetzung und Pflege der Gedenkstätte. Die badischen Städte, Gemeinden und Kreise, aus denen jüdische Mitbürgerinnen und -bürger nach Gurs deportiert und dort begraben wurden, brachten die Gesamtkosten für die Neugestaltung auf. Seither werden die Kosten zum Erhalt gemeinsam getragen. Alljährlich lädt die Arbeitsgemeinschaft der Städte gemeinsam mit dem Oberrat der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden zu einer Gedenkveranstaltung nach Gurs ein, damit das Leiden in den Lagern nicht vergessen und die Erinnerung an das Ausmaß des nationalsozialistischen Terrorregimes als Mahnung von Generation zu Generation weitergegeben wird. Deshalb werden auch Jugendliche zur Teilnahme eingeladen, um der jüngeren Generation die geschichtlichen Ereignisse nahezubringen. Sie bereiten sich in eigenen Seminaren und während einer Jugendfahrt im Vorfeld auf die Gedenkveranstaltung vor.

Die Reden auf dem Deportiertenfriedhof standen ganz im Zeichen der aktuellen Ereignisse im Nahen Osten. Für alle Beteiligten zentral: der Wunsch nach Frieden. Als Konstanzer Delegation waren aus dem Gemeinderat Daniel Groß und Gisela Kusche sowie Emil Padberg und Aaron Zeitler vom Ellenrieder Gymnasium vor Ort. Kultusstaatssekretärin Sandra Boser enthüllte zum Abschluss auf dem Friedhof der Stadt Pau ein Denkmal zur Erinnerung an die südwestdeutschen, nach Frankreich deportierten Opfer des Nationalsozialismus. Auch das Lagergelände in Gurs wurde besichtigt.

Quelle: Pressestelle Stadt Konstanz

Autor:

Presseinfo aus Singen

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