Geschätzte Kosten aktuell bei 140 Millionen Euro
Vielfach "mutiges" Projekt schreitet voran

Der Blick nach oben gefällt Landrat Zeno Danner (unten): Durch den Rohbau des Werkstattgebäudes ist deutlich zu erkennen, dass sich beim Projekt BSZ Konstanz einiges tut. Mit Klick auf das Bild gibt's auch den Sprecher des Richtspruchs, Albert Steiner, auf dem Dach zu sehen. | Foto: Anja Kurz
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  • Der Blick nach oben gefällt Landrat Zeno Danner (unten): Durch den Rohbau des Werkstattgebäudes ist deutlich zu erkennen, dass sich beim Projekt BSZ Konstanz einiges tut. Mit Klick auf das Bild gibt's auch den Sprecher des Richtspruchs, Albert Steiner, auf dem Dach zu sehen.
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Konstanz. Ein Projekt, wie das im Bau befindliche neue BSZ Konstanz, braucht viel Mut: den der Planer, der Architekten, der Bauherren, der Schulträger, der LehrerInnen und Schulleitungen, der HandwerkerInnen. Vielfach unterstrichen wurde das beim Richtfest des Werkstattgebäudes GT-1 am Donnerstag, 14. März, wo mit einer Feier in dessen Rohbau auch die erste Ernte eingefahren, der erste Eindruck des Endergebnisses gewonnen werden konnte.

Dass es bei diesem Projekt um die Zukunft vieler junger Menschen und damit auch um die Zukunft des Landkreises gehe, unterstrich Landrat Zeno Danner dabei schon vor dem Richtspruch am Fuß des Gebäudes. Gesprochen wurde dieser von Albert Steiner, der blickte dabei nicht nur zurück auf den durcheinandergewirbelten Terminplan. Auch auf den inzwischen flotten Fortschritt wies er hin, sodass das Gebäude emporwuchs und heute dasteht, als "edles Grau aus Recyclingbeton". Einen kleinen Fauxpas wies der Richtspruch dabei jedoch auf: Als Bauträger war hier von der Stadt Konstanz die Rede.

Dies griff Landrat Zeno Danner in seiner Ansprache in dem Rohbau auf: Nicht die Stadt, nein, der Landkreis Konstanz trage das Projekt und zeige hier viel Mut. Mit 123 Millionen Euro schon beim Baubeschluss, die sich inzwischen laut Danner bereits auf eine Summe von 140 Millionen Euro gesteigert hätten, geht der Landkreis tatsächlich ein Wagnis ein: "Das ist die größte Investitionssumme, die der Landkreis je hatte." Angestoßen habe dieses Projekt noch sein Vorgänger als Landrat, Frank Hämmerle, der am Donnerstag ebenfalls zugegen war. 

Im Kreistag werde das BSZ immer wieder diskutiert, fuhr Danner fort. Die Diskussion über die Kosten ordnete er in ihrer Bedeutung den immer wieder auftretenden Problemstellungen unter. Umso wichtiger sei es, beim Richtfest den Fortschritt zu sehen. Das Projekt bezeichnete er dabei als "zukunftsweisend", für die Ausbildung von Fachkräften etwa im Handwerk, aber auch durch die klimaschonende Bauweise und die Haustechnik, wie etwa eine Eisspeicher-Heizung. Das investierte Geld werde sich in der Energieeffizienz des Gebäudes langfristig auszahlen, ist Zeno Danner überzeugt.

Landkreis als Bauträger, Stadt als Partner

Frank Schädler, Leiter des Amts für Bildung und Sport der Stadt Konstanz, hob die Bedeutung des Zentrums für die Zukunft der Ausbildung in und um Konstanz hervor. Gemeinsam mit der Gebhardt Gemeinschaftsschule bilde sich ein Schulcampus, "quasi ein Ausbildungsquartier". In Kooperation zwischen Stadt und Landkreis wurde außerdem beschlossen, die geplante Sporthalle zu vergrößern, erläuterte Schädler. Die Stadt profitiere so von mehr dringend benötigter Fläche für den Sportbetrieb, beteilige sich dafür auch finanziell.

Stellvertretend für das Architekturbüro "Franz und Sue" aus Österreich war Michael Anhammer bei dem Richtfest. Seit vier Jahren sei er an dem Projekt beteiligt. In den kommenden Jahren wird auf dem Gelände nach und nach ein Gebäude abgerissen und eines neu gebaut. Alle vier Gebäude würden laut Anhammer nach aktueller Schätzung bis Ende 2028 stehen. Mutig sei nicht nur das Zusammenwachsen der Zeppelin-Gewerbeschule und der Wessenbergschule auf einem Grundstück, sondern auch die Klimaansprüche, hob er hervor. Während andere Bauvorhaben ihre Ziele in Sachen Nachhaltigkeit nach seiner Erfahrung zusammenstreichen, werde beim BSZ daran festgehalten. Erschwert wurde die Planung laut Anhammer zudem durch die Corona-Pandemie. Die 30.000 Quadratmeter des BSZ habe so gemeinsam digital geplant werden müssen, mit Erfolg, wie er hervorhob.

Bereits im Jahr 2017 begonnen hätten die Planungen für die beiden beteiligten Schulen, betonte Wessenberg-Schulleiter Martin Pohlmann-Strakhof: "Es ist nicht selbstverständlich, dass die Schulen dabei so eng eingebunden werden." So wurden laut dem Schulleiter etwa die Bedarfe und Anforderungen der SchülerInnen und der Lehrkräfte einbezogen. Der Umzug der Wessenbergschule in die neuen Räumlichkeiten stellte er für Ende 2028 bis Anfang 2029 in Aussicht.

Durch die Nähe schon jetzt direkt von der Baustelle betroffen ist die Zeppelin-Gewerbeschule, was auch einige Übergangslösungen erfordert. Doch bei Schulleiter Karl Knapp überwiegt die Freude, dass bald aus der provisorischen "Abenteuerwerkstatt" eine "Modellwerkstatt" werde. Nicht nur das Gebäude werde modern gestaltet, auch eine moderne technische Ausrüstung soll es im Inneren für die SchülerInnen geben. Die Werkstatt werde voraussichtlich im Sommer bezogen.

Autor:

Anja Kurz aus Engen

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