Plus von rund 7 Millionen Euro beim Umsatz durch die Fähr- und Bäderbetriebe
Stadtwerke Konstanz mit Umsatzplus nach dem Hitzesommer
Konstanz. Das Jahr 2018 war geprägt von Wetterextremen wie großer Hitze und Trockenheit – das schlägt sich auch im Jahresbericht der Stadtwerke Konstanz nieder. Einerseits führte die Witterungslage zu sinkenden Verkaufszahlen im Gasversorgungsnetz und leichten Einbußen im Wärmeverkauf. Andererseits brachte der Jahrhundertsommer 2018 aber auch mehr Radfahrer auf der Fähre, eine Rekordzahl an Fahrgästen auf den Schiffen der BSB und so viele Besucher in den Konstanzer Bädern mit sich wie in sechs Jahren nicht.
Unterm Strich ziehen die Stadtwerke Konstanz somit eine positive Bilanz für das Geschäftsjahr 2018: Sie konnten ihren Umsatz um 7 Millionen Euro auf 182,5 Millionen Euro steigern. Zusätzlich gelang es dem Konzern, die bisherige Rekordsumme an Investitionen aus dem Jahr 2017 mit einem neuen Höchstwert von knapp 20 Millionen zu übertreffen. Erneute Steigerungen verzeichnen die Stadtwerke auch bei der Wertschöpfung für die gesamte Region, die bei rund 62 Millionen Euro lag, und den Leistungen an die Stadt Konstanz in Höhe von rund 13 Millionen Euro.
Energieversorgung und Telekommunikation
Aufgrund des Vertragsablaufs bei Großkunden war bei der Stromabgabe vorrangig in fremden Netzen ein Rückgang um 8 Prozent zu verzeichnen, auch die Gasabgabe ging hauptsächlich in fremden Netzen wegen des Vertragsablaufs kommunaler Großkunden um 14 Prozent zurück. Auch witterungsbedingt kam es zu Verlusten beim Verkauf von Erdgas und einer niedrigeren Wärmeerzeugung in den Bestandsanlagen, die jedoch durch den Zubau neuer Anlagen in 2018 nahezu ausgeglichen werden konnte. Mit über 13,8 Millionen Kilowattstunden (kWh) im Vergleich zu 12,4 Millionen kWh im Vorjahr können die Stadtwerke zudem eine stete Steigerung der Stromerzeugung aus Blockheizkraftwerken und Photovoltaikanlagen verbuchen. Die Umsatzerlöse beim Verkauf von Trinkwasser sind – vor dem Hintergrund der Grundpreisanpassung zum Jahresbeginn – 2018 ebenfalls leicht gewachsen, die Höhe der Wasserabgabe blieb gegenüber dem Vorjahr bei 5,18 Millionen Kubikmeter (m³) stabil.
Bemerkenswert ist auch der deutliche Anstieg der Verkaufszahlen im Bereich Telekommunikation um knapp 32 Prozent. Hier haben die Stadtwerke Konstanz im vergangenen Jahr mit einer Summe von insgesamt knapp 2,1 Millionen Euro einen großen Investitionsschwerpunkt auf die Erweiterung des Glasfasernetzes gelegt, die der Konzern auch weiterhin vorantreiben möchte.
Bus und Fähre
Der „Rote Arnold“ kann sich nach wie vor über Millionen von Fahrgästen freuen: Rund 13,3 Millionen Konstanzer und Gäste waren 2018 mit den Bussen der Stadtwerke unterwegs, die Beförderungszahlen blieben damit auf einem konstant hohen Niveau. Der Beliebtheit ihres Busbetriebs trugen die Stadtwerke mit dem Kauf neuer Fahrzeuge im Wert von über 1 Millionen Euro Rechnung, auch 2019 soll die Flotte mit einem Investitionsvolumen in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro um weitere Busse vergrößert werden. Nach und nach erneuert der Konzern hier seine Fahrzeugflotte auf die aktuellste Abgasnorm (Euro 6). Doch das Busfahren soll in Zukunft nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch noch attraktiver und bequemer für die Fahrgäste werden: In Kürze soll das Kurzstreckenticket eingeführt werden, das über die „Mein Konstanz“-App verfügbar sein wird. Die sukzessive Nachrüstung der Busflotte mit der modernsten Abgasnorm und der Kauf von Bustickets per App sind auch zwei der zahlreichen Themen, die der neue Fortschrittsbericht der Stadtwerke aufgreift. Dieser erscheint zum ersten Mal und wird jährlich die Zukunftsentwicklung und Nachhaltigkeit des Konzerns beleuchten. Der Fortschrittsbericht ist online unter www.stadtwerke-konstanz.de/fortschrittsbericht abrufbar.
Während die Zahlen bei der Personen- sowie PKW-Beförderung im Fährbetrieb mit rund 4,24 Millionen Fahrgästen beziehungsweise knapp 1,45 Millionen PKW größtenteils konstant blieben, war 2018 ein deutlicher Rückgang der beförderten Nutzfahrzeuge um rund 6 Prozent zu verzeichnen. Dafür nutzten umso mehr Radler die schnelle Verbindung über den See: 2018 waren es 398.500, das sind knapp 11 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch die Beförderung von Motorrädern ist nach dem Rückgang im vergangenen Jahr wieder um knapp 2 Prozent leicht angestiegen.
Konstanzer Bäder
Besonders die Konstanzer Bädergesellschaft (BGK) profitierte vom Rekordsommer 2018, was sich vor allem an den Besucherzahlen der Strandbäder und des Rheinstrandbads ablesen lässt: 585.100 Badegäste besuchten 2018 die Strandbäder, im Rheinstrandbad waren es 42.400 – in beiden Fällen entspricht das einer Steigerung um etwa 35 Prozent. Insgesamt konnte die BGK mit 1.091.100 Badegästen einen deutlichen Sprung der Besucherzahlen um rund 17 Prozent verbuchen. Die BGK investiert dieses Jahr vor allem in den Neubau des Schwaketenbads, das 2020 eröffnet werden soll, und in den Neubau des Kinderplanschbeckens in der Bodenseetherme.
Bodensee-Schiffsbetriebe und Bodensee-Hafen-Gesellschaft
Ähnlich wie den Konstanzer Bädern, kam der Super-Sommer 2018 auch den Bodensee-Schiffsbetrieben (BSB) zugute. Über 2,35 Millionen Fahrgäste nutzten das sonnige Wetter für einen Schiffsausflug mit der BSB auf dem Bodensee. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Besucherzuwachs um 6,5 Prozent. Bei einem Umsatz von knapp 21 Millionen Euro (2017: 19,4 Millionen) betrug das Ergebnis rund 193.000 Euro (rund 649.000 Euro), was unter anderem auf eine Steigerung der Materialaufwendungen beziehungsweise Fremdleistungen um rund 14 Prozent beispielsweise bei der Instandhaltung der Schiffe zurückzuführen ist. 2018 ging das denkmalgeschützte Motorschiff „MS Schwaben“, das im Stil des Baujahres 1937 ausgebaut und entsprechend möbliert wurde, wieder in Betrieb. Im Bereich Kurs- und Ausflugsfahrten laufen die Planungen für die Landesgartenschau 2020 in Überlingen sowie die Landesgartenschau 2021 in Lindau.
Die Bodensee-Hafen-Gesellschaft (BHG) verzeichnete einen Umsatz von 763.000 Euro. Im Vorjahr waren es 765.000 Euro. An den Planungen zur Ufergestaltung in Radolfzell im Zuge der Seetorquerung ist die BHG mit dem Neubau der Gastronomie an der Mole beteiligt.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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