Malteser qualifizieren Geflüchtete für Pflege
Mit ukrainischen Fachkräften gegen den Mangel

Präsenzveranstaltung in Konstanz mit den Teilnehmerinnen des Qualifizierungsprojektes. Dritte Person von links, Frau Viktoriia Shchur, Projektkoordinatorin. | Foto: Malteser Baden-Württemberg
  • Präsenzveranstaltung in Konstanz mit den Teilnehmerinnen des Qualifizierungsprojektes. Dritte Person von links, Frau Viktoriia Shchur, Projektkoordinatorin.
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Stuttgart/Konstanz. Nach ihrem ersten Pilotprojekt in Baden-Württemberg zur Qualifizierung ukrainischer Pflegehelferinnen haben die Malteser ein weiteres Qualifizierungsprojekt gestartet. In Stuttgart und Konstanz bereiten sie 18 ukrainische Pflegekräfte in einem mehrmonatigen Deutschkurs und in Praktika auf ihre Anerkennung als Pflegefachkraft in Deutschland vor. Anschließend werden die Ukrainerinnen an zwölf Malteser Standorten in Baden-Württemberg in der ambulanten Pflege eingesetzt, so die Nachricht der Pressestelle der Malteser in Freiburg. Das Projekt wird vom baden-württembergischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration, der Baden-Württemberg-Stiftung im Rahmen der Ukraine-Nothilfe des Programms »Perspektive Donau« sowie aus Malteser Eigenmitteln finanziert.

»Mit dieser Qualifizierungsmaßnahme möchten wir zum einen den Geflüchteten eine Perspektive bieten und ihnen bei der Integration in Deutschland und auf dem deutschen Arbeitsmarkt helfen«, erläutert Peter Kaiser, Leiter Ambulante Pflege bei den Maltesern in Baden-Württemberg, die Zielsetzung des Projektes. »Zum anderen sehen wir hierin eine Chance, um dem Pflegenotstand und Fachkräftemangel in Deutschland entgegenzuwirken, indem wir bereits ausgebildeten Pflegefachkräften, die schon bei uns im Land sind, die Möglichkeit geben, ihren erlernten Beruf auszuüben.« Sollte das Projekt erfolgreich sein, können sich die Malteser vorstellen, eine ähnliche Qualifizierung auch für Geflüchtete aus anderen Ländern anzubieten.

Geleitet und koordiniert wird das Projekt von Viktoriia Shchur, die selbst kurz nach Beginn des Krieges mit ihren Kindern aus der Ukraine geflüchtet ist. »Die Ukrainerinnen absolvieren zunächst einen Deutschkurs, um das B1-Niveau zu erreichen. Dieser wird voraussichtlich sechs Monate beanspruchen«, erklärt Shchur. »Der Unterricht findet im Hybridformat statt und wird vorrangig durch zwei ukrainische Lehrerinnen erteilt, die wir aus Kiew und Lviv zuschalten. Daneben gibt es einige wenige Präsenztermine«, so die Projektkoordinatorin. Sobald die Teilnehmerinnen das B1-Niveau erreicht haben, helfen ihnen die Malteser bei der Antragstellung für die berufliche Anerkennung in Deutschland. Nach einem Praktikum, dem zweiten Teil des Deutschkurses, der zum B2-Niveau führt, und der Anerkennung als Pflegefachkraft werden die ukrainischen Pflegefachkräfte an zwölf Standorten in Baden-Württemberg in der ambulanten Pflege tätig. »Wir helfen den Frauen auch bei der Wohnungssuche und beim Umzug«, betont Shchur. »Damit der Ortswechsel und die Integration gelingen, stellen wir den Frauen an jedem Standort einen Paten oder eine Patin zur Seite.«

In einem ersten Qualifizierungsprojekt haben die Malteser bereits 13 Ukrainerinnen zu Pflege- und Schwesternhelferinnen ausgebildet. Die Teilnehmerinnen absolvieren derzeit ihre Praktika bei ambulanten Pflegediensten, in Pflegeeinrichtungen und in Krankenhäusern.

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Presseinfo aus Singen

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