Sebastian Kopp ist die vierte Generation des Karosseriebetriebs
Mit Stipendium jetzt schon Meister
Konstanz. Dank Weiterbildungsstipendium ist Karosserie- und Fahrzeugbauer Sebastian Kopp aus Konstanz heute schon Meister.
Wer die Werkstatt von Karosserie Kopp in Konstanz betritt, hat sie gleich im Blick: Schön gerahmt hängen die Meisterbriefe von drei Generationen nebeneinander. Der erste stammt von Karl Kopp, der den Betrieb 1950 gegründet hat, der zweite von Arthur Kopp, der 1959 in die Fußstapfen seines Vaters getreten ist, der dritte von Gerhard Kopp, der den Betrieb 1992 übernommen hat. Demnächst wird die vierte Urkunde aufgehängt, denn als jüngster Spross des Familienunternehmens hat jetzt Sebastian Kopp die Meisterprüfung im Karosserie- und Fahrzeugbauerhandwerk bestanden - und zwar als Jahrgangsbester.
Dass er mit gerade einmal 25 auch noch einen Tick schneller war als Vater, Großvater und Urgroßvater, hat er nicht nur dem Wegfall der früher obligatorischen Gesellenjahre zu verdanken, sondern auch dem Weiterbildungsstipendium der Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung. Die unterstützt besonders talentierte und motivierte Berufseinsteiger.
Talent wie Motivation hat Sebastian Kopp schon früh unter Beweis gestellt: „Bei mir war schon in der achten Klasse klar, was ich werden will. Schließlich bin ich in der Werkstatt großgeworden", sagt er. Trotzdem hat er erst das Abitur gemacht, bevor er 2011 bei seinem Vater in die Lehre ging. „So richtig viel Lust auf Schule hatte ich zwar nicht, aber im Nachhinein betrachtet war das Abi eine gute Entscheidung. Da ist man das Lernen einfach gewohnt", weiß Sebastian Kopp heute.
Dementsprechend lief auch in der Ausbildung alles glatt: Mit einem Notendurchschnitt von 1,6 hat Kopp die Lehre als Bester im Kammerbezirk Konstanz abgeschlossen und sich bei der Handwerkskammer gleich um ein Stipendium beworben. Ein Jahr nach dem Abschluss bekam er eine Zusage und damit kräftigen finanziellen Rückenwind für den Besuch der Meisterschule in Singen und Karlsruhe: 7.200 Euro wurden für Kurs- und Prüfungsgebühren, Fahrtkosten und Unterbringung übernommen, gut die Hälfte der anfallenden Gesamtkosten. „Es ist toll, wenn man so unterstützt wird. Da lohnt es sich, in der Ausbildung darauf hinzuarbeiten", rät Kopp jüngeren Kollegen.
Für ihn wird es jetzt erst einmal weitergehen wie gehabt: Auch als Meister wird er in der Werkstatt des Familienbetriebs mitarbeiten, Seite an Seite mit dem Vater und dem Bruder Christian, der im nächsten Jahr vielleicht auch auf die Meisterschule will. Aber Sebastian Kopp denkt auch schon an die Zeit, wenn bei Karosserie Kopp wieder ein Generationswechsel ansteht: „In ein paar Jahren will sich mein Vater zurückziehen. Darauf bin ich jetzt gut vorbereitet", so der junge Meister. Und in noch einem ist er sich ganz sicher: „Weiterbildung wird auch in Zukunft eine große Rolle spielen. Schließlich arbeiten wir in einer Branche, in der nichts stillsteht."
Ausführliche Informationen zur Bewerbung gibt es unter www.weiterbildungsstipendium.de
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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