Bundesweit mehr als 1,4 Millionen Menschen auf der Straße am Freitag
Mehr als 10.000 Teilnehmer beim Konstanzer Klimastreik
Konstanz. Mit 10 000 Teilnehmern in Konstanz protestierten am weltweiten Klimastreiktag mehr Menschen als jemals zuvor für Klimaschutz. Zeitgleich veröffentlichte das Klimakabinett der GroKo ein Klimaschutz Maßnahmenpaket. Dieses wurde von Fridays for Future als unzureichend kritisiert.
Diesen Freitag schrieb die Fridays for Future Bewegung mit der bisher größten Demonstration für mehr Klimaschutz Geschichte. Weltweit demonstrierten Millionen SchülerInnen, Gewerkschaften, ArbeitgeberInnen und RentnerInnen unter dem Motto “#AlleFürsKlima” und forderten drastische Maßnahmen um die drohende Klimakatastrophe abzuwenden. In Konstanz gingen ca. 10.000 Menschen auf die Straße um mit viel Musik und lauten Rufen die sofortige Klimawende einzuleiten.
Zeitgleich zu den Demonstrationen wurde im Klimakabinett über den Weg diskutiert, wie Deutschland das für 2030 beschlossene Klimaziel einhalten kann. “Das Ziel der Bundesregierung hat überhaupt nichts mit der überlebenswichtigen 1.5 Grad Grenze zu tun! Eine CO2-Reduktion von 55% bis 2030 ist absolut inakzeptabel und riskiert - laut ESPAS - das Aussterben der Menschen noch in diesem Jahrhundert” , entrüstet sich die Fridays for Future Aktivistin Noemi Mundhaas über die Diskussionen im Klimakabinett. Kern des Konzeptes ist die Einführung eines CO2-Preises. Dieser soll ab nächstem Jahr, als Fixpreis bei 10 € starten und bis 2025 auf 35 € ansteigen. “Dieser absurd niedrige Preis ist ein schlechter Witz. Deutlicher hätte die Koalition nicht sagen können, dass sie die Klimakrise nicht verstanden hat. 10 € entspricht in etwa 1/18 der tatsächlichen Kosten; die Koalition verlagert also wieder einmal alle Kosten auf die Allgemeinheit.” erklärt Manuel Oestringer von Fridays for Future seine entsetzte Haltung. Weiterer Kritikpunkt der Bewegung ist, dass klimaschädliche Subventionen nicht abgebaut werden, sondern wie im Falle der Erhöhung der Pendlerpauschale sogar erhöht werden sollen. Jack Kratzer von Fridays for Future resümiert die Ergebnisse: “Wir haben nichts erwartet und wurden dennoch enttäuscht. Unabhängig von den Ergebnissen des Klimakabinetts zeigt der Tag jedoch auch ganz klar, dass die Stimme der Klimagerechtigkeit immer lauter wird. Generationenübergreifend sind wir mit unglaublichen Menschenmassen auf die Straße gegangen und haben ganz klar gezeigt, wir werden weiter streiken, bis die Politik endlich angemessen handelt! Die Bevölkerung hat heute ein sehr deutliches Zeichen gesetzt!”
In Konstanz folgten über 40 Einzelhändler dem Aufruf von Fridays for Future und schlossen ihre Läden während der Demonstration, der Personalrat der Universität Konstanz verlegte den Betriebsausflug auf die Demonstration und selbst die Stadt Konstanz veränderte die Arbeitszeiten um den Beschäftigten die Möglichkeit zu geben, an der Demonstration teilzunehmen. „Die riesige Teilnahme an den Protesten zeigt, dass wir nicht bereit sind die Erde kampflos aufzugeben, “ so Fridays for Future Aktivist Christian Clausner, „leider hat die GroKo dies noch nicht begriffen. Wir werden weiterstreiken, denn unser Leben steht auf dem Spiel.“
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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