Ausschuss beschließt Trennung vom Unternehmen Klink / Busse und Fahrer sollen übernommen werden
Landkreis zieht Reißleine beim Regionalbus

Regionalbus | Foto: Im Bild Ralf Bendl vom Amt für Nahverkehr wie auch sein Mitarbeiter Andreas Rüster, der als Führungsperson für die neue landkreiseigene Regionalbus GmbH im Gespräch ist. swb-Bild: of
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Konstanz. „Wir haben einvernehmlich beschlossen uns von der Firma Klink zu trennen, gab Landrat Zeno Danner eingangs der Sitzung des Technischen- und Umweltausschuss am Montag nach einer größeren nichtöffentlichen Sitzung des Gremiums bekannt. Damit will der Landkreis auf die fortwährenden Probleme bei der Einführung des neuen Regionalbus nun entschlossen reagieren. Die Trennung erfolge auch in Kooperation mit dem Unternehmen Stadtbus Klink, mit dem man am Freitag bereits eine Absichtserklärung, einen sogenannten „Letter of Intent“ unterzeichnet habe. Bei diesem Schritt sei auch der Wirtschaftsprüfer wie der Steuerberater des Unternehmens Klink mit anwesend gewesen, informierte Landrat Zeno Danner in einer kurz nach der Bekanntgabe anberaumten Medienkonferenz.

Der nun gefasste Plan, der freilich noch durch den Kreistag in seiner Sitzung vom 10. Februar formell beschlossen werden müsste, sieht die Gründung eine landkreiseigenen GmbH vor, der vom Unternehmen Klink finanzierten Busse, für einen symbolischen Preis von je einem Euro übernehmen und als Nachfolger die Finanzierung mit übernehmen würde. Damit könne man 50 bis 70 Prozent der Verbindungen in den drei Losgebieten in eigener Regie übernehmen, das sind die Regionen Singen, Radolfzell und Engen, sagte Danner. Für die restlichen Verbindungen müsste man nach dem Kreistagsbeschluss zumindest für einen Übergang Subunternehmer finden, die man per Notvergabe zumindest erst einmal für ein Jahr unter Vertrag nehmen könne. In dieser Vorgehensweise stehe man mit dem Regierungspräsidium in engem Kontakt. „Wir wären damit der erste Landkreis im Land, der den Busverkehr über eine eigene GmbH betreiben würde“, erklärte der Verkehrs- und Ordnungsdezernent des Landkreises, Boris Neugebauer im Mediengespräch. Das sei eine zusätzliche Herausforderung. „Wir müssen aber das System nun aber umstellen, bevor wir noch monatelang daran herumdoktern“, so Neugebauer.

Gerechnet wurde über das Wochenende schon heftig, parallel zu den rechtlichen Abklärungen. „Da wir als Landkreis nicht darauf angewiesen sind mir der GmbH Gewinne zur erwirtschaften“ unterstrich Zeno Danner, deshalb könne man davon ausgehen, dass man mit den für das Unternehmen Klink kalkulierten Beträgen – das sind 9,1 Millionen Euro pro Jahr – auskommen müsste. Die unterlegenden Bieter seien in ihrem Angeboten rund eine Million Euro höher gelegen. „Alle anderen Szenarien, wie etwa eine Rücknahme des Auftrags würden für Chaos sorgen, da dann erst mal keine Busse mehr fahren würden“, so Danner.

Busunternehmer Klink, der in der Sitzung anwesend, war, sagte selbst, dass man hier eine Kooperation eingehe. Der Start sei problematisch gewesen, man habe hier Neuland betreten und doch auch viele Probleme dadurch gehabt, dass man als fremdes Unternehmen angetreten sei, dass von vielen Seiten aus mit Skepsis behandelt worden sei. Man habe hier einfach kein Bein auf den Boden gebracht, gestand Klink ein.

Der Landkreis machte das Angebot, die Busfahrer zu übernehmen, die die Linien auch fahren könnten und mit den Fahrgästen kommunizieren könnten, darüber hinaus werde man aber eine ganze Reihe neue Fahrer brauchen. Auch muss der Landkreis hier eine Geschäftsführung aufstellen wie auch Betriebsleiter für die drei Losgebiete finden, wie unterstrichen wurde. Da sei man noch in Gesprächen, wurde vermittelt. Auch die Frage von Betriebshöfen für die Regionen Singen und Hegau sei noch nicht gelöst, obwohl das Unternehmen Klink für Singen inzwischen eine Fläche in Rielasingen-Worblingen zur Verfügung gestellt bekommen habe, damit die Busse nicht länger im Singener Industriegebiet an der Straße geparkt werden müssten. Danner kann sich vorstellen, dafür eventuell die Straßenmeistereien zu nutzen, die auch Infrastruktur bereits verfügbar hätten wie Werkstätten oder Waschanlagen.

Landrat Zeno Danner machte auch deutlich, dass sich mit einer Übernahme des Regionalbusbetriebs in den drei Regionen nicht augenblicklich alles besser werden. Aber man könne hier sukzessive das System fit machen. Ein Verkehrsplaner sei bereits vor zwei Wochen beauftragt worden, die Umlaufzeiten durchzuleuchten, um die Abläufe flüssiger zu gestalten und damit die Verspätungs- und Ausfallgefahr zu verkleinern. Für die Region Radolfzell liege da schon ein Konzept vor, mit dem man bald Verbesserungen erreichen könnte.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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