"Nebenwirkung" des Ukraine-Kriegs
Konstanz knackt erstmals die Marke von 87.000 Einwohnern
Konstanz. Die Stadt Konstanz hat erstmals die Marke von 87.000 EinwohnerInnen überschritten, wie nun aktuell nach Auswertung der Daten des Einwohnermeldeamts bekannt gegeben werden konnte. Am 31. Dezember 2022 waren danach 87.355 Menschen mit Hauptwohnsitz in der Stadt gemeldet, ein Plus von 1.191 beziehungsweise 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Bestimmt wird die Einwohnerentwicklung in der Universitätsstadt auch stark vom Zuzug der Altersgruppe der 18- bis unter 25-Jährigen. Diese machen 50 Prozent aller Zuzüge aus. 2022 war hier ein Wanderungsgewinn von 1.168 zu verzeichnen. Für die
Gesamtstadt ist der Einwohnerzuwachs jedoch auf die Zuwanderung von UkrainerInnen in Folge des Kriegs in ihrem Heimatland zurückzuführen. Ende 2022 lebten in Konstanz 1.320 UkrainerInnen, 1.191 mehr (+ 467 Prozent) als im Vorjahr. Knapp 40 Prozent aller 2022 Zugezogenen haben die ukrainische Staatsangehörigkeit.
Konstanz wäre auch ohne diese Zuwanderung gewachsen, jedoch in geringerem Umfang: Rechnet man die UkrainerInnen aus der Wanderungsstatistik raus, ergibt sich ein Wanderungsgewinn von plus 325 (nur leicht unter dem 2021er-Niveau).
Diesem steht ein deutlich negatives natürliches Bevölkerungssaldo (-240) gegenüber. 2022 wurden 706 KonstanzerInnen geboren, die niedrigste Geburtenzahl seit sieben Jahren. Gleichzeitig sind 946 KonstanzerInnen gestorben. Eine überdurchschnittlich hohe Zahl an Sterbefällen war 2022 im Juli und Dezember mit 93 beziehungsweise 125 zu verzeichnen. Besonders bei den über 80-
Jährigen steigt die Zahl der Sterbefälle deutlich: Auf 1.000 EinwohnerInnen dieser Altersgruppe kommen 102 Sterbefälle.
Konstanz hatte 2022 mit rund 15.300 Menschen mit über 40 ausländischen Staatsangehörigkeiten einen Ausländeranteil von 17,5 Prozent. Fast 55 Prozent der AusländerInnen wohnen seit mindestens fünf Jahren hier. Die häufigsten ausländischen Staatsangehörigkeiten sind nach dem neuen Ranking Italien (12 % aller Ausländer), Ukraine (9 %) und Kroatien (7 %).
Autor:Presseinfo aus Singen |
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