Linke Liste zur Konstanzer Kultur-Spardebatte
Konservative haben Theater und Philharmonie angezählt

Der angekündige Weggang von Karin Becker als Intendantin des Konstanz ist für die Linke Liste auch die Folge andauernder Spardebatten. | Foto: Theater Konstanz, Ilja Mess
  • Der angekündige Weggang von Karin Becker als Intendantin des Konstanz ist für die Linke Liste auch die Folge andauernder Spardebatten.
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Konstanz. Karin Becker wird ihren Vertrag am Theater Konstanz nicht verlängern - diese Nachricht hat beileibe nicht alle überrascht. Die Ursache für die Linke Liste Konstanz: Eine konstante Spardebatte.  "Die konservativen Gemeinderatsfraktionen haben in Zusammenarbeit mit der Stadtspitze die beiden großen Kulturbetriebe – Philharmonie und Theater – angezählt. Ohne Rücksicht auf die vielen Beschäftigten der beiden Häuser wurden Sparquoten diskutiert, die wesentliche Einschnitte im kulturellen Angebot, für die Philharmonie mit großer Wahrscheinlichkeit sogar das Aus bedeutet hätten", so die LLK in ihrem Statement: Zwar konnten diese irreversiblen Schäden abgewendet werden, zurückgelassen hat die Debatte verunsichertes Personal und eine demotivierte Leitung. Karin Becker hat menschlich höchst verständliche Konsequenzen gezogen: Sie verlässt das sinkende Schiff.

"Mit Karin Becker verliert die Stadt nach Insa Pijanka erneut eine kritische Stimme und engagierte Verfechterin der Rechte von Frauen und Minderheiten. Sie hat das Repertoire des Theaters erweitert und queere SchauspielerInnen an den Bodensee geholt. Hervorzuheben ist, wie sie gemeinsam mit dem Ensemble für den abgeschobenen Alieu und gegen die Verbrechen der Hamas in Gaza einstand. Das zeigt: Das Theater – und genauso die Philharmonie – sind wertvolle Bereicherungen nicht nur unserer Kultur-, sondern auch unserer Meinungslandschaft und tragen zu einer pluralen Stadtgesellschaft bei; so die Erklärung der Listensprecher weiter.

Darauf könne Konstanz nicht verzichten, auch nicht in Zeiten klammer Kassen. Dass Oberbürgermeister Burchardt die Initiative der CDU unterstützte und sogar für radikale Sparmaßnahmen gestimmt habe, lasse die notwendige Sensibilität für die Konsequenzen der Entscheidung für Konstanz vermissen. Unter diesen Vorzeichen werde es schwer werden, neue Führungskräfte für Theater und Philharmonie zu finden.

Der Gemeinderat muss nach Meinung der Linken Liste Konstanz jetzt zeigen, dass er sich anders als der Oberbürgermeister ohne Wenn und Aber für seine Kultureinrichtungen entscheide. Bei der aktuellen Haushaltslage gehe das nur, indem andere Wunschkonzerte abgesagt werden. Dazu zählen für die Linken wenig sinnvolle Projekte wie „Smart Green City“ und überflüssige Mehrausgaben beispielsweise durch den Wirtschaftsausschuss.
Bei aller Sympathie für die Wissenschaft könne es auch nicht angehen, dass die Stadt Konstanz den Wissenstransfer der HTWG in die Wirtschaft bezahle. Eine Rückbesinnung auf die kommunalen Aufgaben ist für die Linken fällig: Das Wohl der BürgerInnen der örtlichen Gemeinschaft zu fördern sei die Pflicht kommunaler MandatsträgerInnen.
Deutschlandweite Tagungen von Industrieunternehmen im Bodenseeforum zum Preis von 2,43 Millionen Euro pro Jahr könne sich die Stadt nicht mehr leisten.

Quelle: Linke Liste Konstanz,

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Presseinfo aus Singen

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