Über 1.000 Demonstranten bei Fridays for Future
Klimaschutz und globaler Frieden sind verbunden

Fridays for Future | Foto: Symbolbild

Konstanz. In Konstanz veranstaltete die Fridays for Future-Bewegung erneut eine Großdemonstration, um auf die unzureichende Klimapolitik sowohl der Lokalpolitiker als auch der Bundesregierung aufmerksam zumachen. Nach Angaben der Polizei und der VeranstalterInnen nahmen an der Demonstration weit über 1000 Menschen teil, unter ihnen nicht nur zahlreiche SchülerInnen und StudentInnen, sondern Personen aller Altersgruppen.

Die Demonstration zeigte damit auf ein Neues eindrücklich, wie viele Menschen mit der Politik der Bundesregierung unzufrieden sind und die Forderungen von Fridays for Future unterstützen. Auch zahlreiche lokale und gesellschaftliche Gruppierungen hatten die Demonstration bereits im Vorfeld unterstützt, darunter ver.di, Amnesty International, der BUND, Young Caritas und viele weitere.

„Wir demonstrieren heute unter den Mottos #PeopleNotProfit und #PeaceAndJustice, um auf die enge Verknüpfung zwischen konsequentem Klimaschutz und einem stabilen, globalen Frieden aufmerksam zu machen“, erklärt Manuel Oestringer von Fridays for Future Konstanz. Weltweit werden zahlreiche Kriege um Ressourcen, insbesondere um fossile Brennstoffe wie Erdöl geführt. Zusätzlich werden durch den Import von fossilen Brennstoffen viele Diktaturen finanziell unterstützt. So überweist Deutschland aktuell pro Tag 600 Millionen Euro an Russland durch den Bezug von Öl und Gas und finanziert damit Putins Krieg in der Ukraine mit.

Aber auch alternative Bezugsquellen wie zum Beispiel Saudi-Arabien sind diktatorisch organisierte Staaten, die nebst zahlreicher gravierendster Menschenrechtsverletzungen im Land auch in blutige Kriege, wie im Jemen, involviert sind. Außerdem führt das Verbrennen von fossilen Brennstoffen durch das Anheizen der Klimakatastrophe unter anderem dazu, dass ganze Landstriche unbewohnbar werden und neue Kriege dadurch ausbrechen können.

Ohne eine baldige Wende in der Klimapolitik könnten bereits in 30 Jahren rund eine Milliarde Menschen klimabedingt auf der Flucht sein: eine humanitäre Katastrophe, die zahlreiche weitere Kriege weltweit hinaufbeschwören würde.

Umso wichtiger wäre es also in Anbetracht des Ukraine-Kriegs, der die Notwendigkeit des Ausstiegs aus fossilen Energieträgern so deutlich hervorhebt, dass die Bundesregierung ihre eigenen Klimaziele endlich mit Nachdruckumsetzt. Neben der Bundesregierung richtet sich der Streik in Konstanz auch an die kommunale Politik, die trotz des 2019 ausgerufenen Klimanotstands nicht die notwendigen Schritte mit der gebotenen Eile gegangen ist.

„Wir warten seit bald drei Jahren Klimanotstand immer noch auf wirksame kommunale Klimaschutzmaßnahmen, die uns und den uns nachfolgenden Generationen unser in der Verfassung verankertes Recht auf eine lebenswerte Zukunft garantieren können“, meint David Boetius von Fridays for Future Konstanz dazu. "Wir blicken sorgenvoll auf das Schicksal der Menschen in den am stärksten von der Klimakrise betroffenen Gebieten, denen schon heute aufgrund der Untätigkeit der Politik im globalen Norden Hunger, Vertreibung und Tod drohen – Konsequenzen, die wir auch zu spüren kriegen werden, wenn wir nicht endlich ernsthaft die Klimakrise bekämpfen und die Menschen und den Planeten vor den Profit einzelner stellen. “Angesichts der Dringlichkeit des Themas fiel es umso positiver auf, dass heute in Konstanz so viele Menschen auf die Straße drängten: ob aus Solidarität oder der Sorge um die eigene Zukunft – die Klimakrise bleibt eine Angelegenheit, die alle Menschen gleichermaßen angeht und für deren Bekämpfung wir alle gemeinsam einstehen und demonstrieren müssen. Und auch deutschlandweit war die Resonanz überwältigend: über 300Demonstrationen fanden statt.

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Presseinfo aus Singen

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