Fachtagung im Landratsamt hebt die Leistungen für andere hervor
Jugendliche im Lockdown nicht nur unter Defizitaspekten sehen

RESPEKT | Foto: Das Logo des Arbeitskreises Respekt. swb-Bild: LRA
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Konstanz. Rund fünfzig Fachkräfte aus dem Bereich der Kinder- und Jugendarbeit folgten der Einladung des Arbeitskreises "RESPEKT", um sich mit dem Thema „Was macht Corona mit unserer Jugend... und wie kommt sie wieder in die Spur?“ im Landratsamt ausein­anderzusetzen. Intention war, für die Nachwirkungen, Heraus­forderun­gen aber auch Chancen aus der Pandemiezeit zu sensibilisieren und die Handlungsstrategien für die Arbeit mit Jugendlichen zu erweitern.

In Workshops, die Fachkräfte aus dem Landkreis Konstanz leiteten, wurden Themen wie Medien- und Suchtmittelkonsum, Auswirkungen von häuslicher Gewalt und Hilfe­möglichkeiten, Umgang mit Verschwö­rungstheorien, Vereinsamung und weitere psychosoziale Auswirkungen, sexuelle Entwicklung und Schulab­sentismus behandelt.

Der Impulsvor­trag von Dr. Nora Gaupp vom Deutschen Jugendinstitut in München (DJI) gab den aktuellen Stand der Forschung zum Thema „Jugend und Coro­na“ wieder. Dabei zeigte sich, dass trotz aller Einschränkungen über 80 Prozent der Jugendlichen im Alter von 17 bis 21 Jahren in den Zeiten des Lockdowns anderen geholfen und der überwiegende Teil die Sperrung ihrer Räume und andere Einschränkungen hingenommen hat.

Die Fachleute sind sich daher einig: Jugendliche dürfen nicht nur unter Qualifizierungs- und Defizit­aspekten wahrgenommen, sondern müssen differenziert in ihren Leis­tungen anerkannt werden. Der Fachtag hat gezeigt, dass gerade unter Berücksichtigung der derzeitigen Situation Angebote der Beratungsstellen und der Jugendsozialarbeit verstärkt nachgefragt sind und daher weiter stattfinden beziehungsweise intensiviert werden sollten.

Der Arbeitskreis

Der Arbeitskreis RESPEKT steht für #Rollenfindung, #Ethik, #Sex, #Partner­schaft, #Emanzipation, #Kontakte, #Toleranz und vertritt seit 2018 die Genderpädagogik im Landkreis Konstanz. Aus den Arbeitskreisen Mädchen-und Jungenarbeit entstanden, soll eine bessere Zusammenarbeit der Ein­richtungen in der genderbewussten Jugendarbeit erreicht werden. Durch gemeinsames Entwickeln von Maßnahmen, Projekten und Fachtagen wer­den Qualitätsstandards für die geschlechterbewusste Arbeit geschaffen. Im AK RESPEKT wirken mit: Freie Berater und Beraterinnen und Mediatoren, Schulsozialarbeit, ProFamilia, Jugendhäuser, Jugendhilfe im Strafverfahren, Jugendhilfeeinrichtungen, Kinderwohnung, Kreisjugendring, Gleichstel­lungsbeauftragte, Kommunale Kriminalprävention, Mobile Jugendarbeit, Kreisjugendreferat, Sozialraumplanung. Der AK RESPEKT tagt zweimal im Jahr.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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