Grüne wollen "aktuelle Stunde" zu Frauenhäusern in Landkreis

Symbolbild Gewalt gegen Frauen. | Foto: Archiv SWb
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Kreis Konstanz. Die Fraktion der Grünen im Konstanzer Kreistag verlangt danach, das Thema Frauenhäuser erneut auf die Tagesordnung zu nehmen. Im Mai letzten Jahres wurde die Arbeit der Frauen- und Kinderschutzhäuser im Landkreis Konstanz im Sozialausschuss vorgestellt. VertreterInnen der Frauenhäuser berichteten dabei von Problemen und Schwierigkeiten in der täglichen Arbeit. Die Zahl der Plätze, insbesondere für Frauen mit Kindern, ist nach Ansicht der Grünen trotz Unterstützung durch den  Landkreis zu knapp.

Deshalb wird von der Fraktion um Infos über die Auslastung oder Überlastung der Frauenhäuser im Landkreis Konstanz sowie die Wohnraumversorgung für die von Gewalt betroffenen Frauen und ihren Kindern nach einem Frauenhaus Aufenthalt gebeten.
• Wie ist es um die Aufnahmekapazitäten in den drei Frauenhäusern im Landkreis Konstanz bestellt?
• An wie vielen Tagen im Jahr sind Frauen und Frauen mit Ihren Kindern abgewiesen worden?
• Wie gestalten sich die Raumkapazitäten in den Frauenhäusern in Singen, Radolfzell und Konstanz? Wie viele Räume/Plätze fehlen?
• Sind Frauen mit Kindern aufgrund der Anzahl der Kinder abgewiesen worden? Wenn ja, wie oft?
• Wie wird den Frauen weitergeholfen, wenn in den Frauenhäusern des Landkreises (Singen, Radolfzell und Konstanz) keine Unterbringung möglich ist?
Das sind die an den Landrat gestellten Fragen der Fraktion.

Ein Jahr lang – vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 – wertete das journalistische Netzwerk Correctiv.org täglich die Belegungsdaten von 200 Frauenhäusern aus 13 Bundesländern aus.
Das Ergebnis: An durchschnittlich 303 Tagen des Jahres meldeten die ausgewerteten Frauenhäuser, dass keine Aufnahme möglich war. Das entspricht einer Belegungsquote von 83 Prozent. Freie Plätze waren oft binnen weniger Stunden wieder besetzt.
Für schutzsuchende Frauen bedeutet dies, dass an einigen Tagen im Jahr deutschlandweit keine Schutzplätze für sie erreichbar sind – oder bestenfalls mehrere hundert Kilometer entfernt. Überdies sinkt die Zahl der verfügbaren Plätze weiter drastisch, wenn zusätzliche Bedarfe – zum Beispiel Platz für die Kinder oder Barrierefreiheit – erfüllt sein müssen. Dass Frauen mindestens ein Kind mit ins Frauenhaus bringen, ist jedoch der Regelfall.

Quelle: Grünen-Fraktion im Kreistag, Saskia Frank und Christiane Kreitmeier

Autor:

Presseinfo aus Singen

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