Bürgerdiskussion mit Kandidatin Rosa Buss
Grüne stellen sozial gerechten Klimaschutz ins Zentrum

- Die Grünen-Bundestagskandidatin Rosa Buss und der EU-Politiker Michael Bloss sprachen mit Bürgerinnen und Bürgern darüber, wie die Klimawende für alle fair gestaltet werden kann.
- Foto: Jule Widmann/Grüne
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Konstanz. Während Klimaschutz im TV-Duell der Kanzlerkandidaten fast keine Rolle spielte, wird in Konstanz genau darüber diskutiert: Die Grünen-Bundestagskandidatin Rosa Buss und der EU-Politiker Michael Bloss sprachen am 15. Februar mit Bürgerinnen und Bürgern darüber, wie die Klimawende für alle fair gestaltet werden kann.
Eine Minute und 37 Sekunden – so wenig Zeit nahm das Thema Klimaschutz beim jüngsten TV-Duell der Kanzlerkandidaten von CDU und SPD ein. Für die Grünen im Landkreis Konstanz ist das ein Alarmsignal: Klimaschutz sei zentral für unsere Demokratie – und dabei nicht nur eine ökologische, sondern auch eine soziale Frage, betonten die Teilnehmer der politischen Diskussionsveranstaltung im Konstanzer Kulturzentrum K9 am Samstag. Eingeladen hatte Rosa Buss, Bundestagskandidatin der Grünen im Landkreis Konstanz. Gemeinsam mit Michael Bloss, dem klimapolitischen Sprecher der Grünen-Fraktion im EU-Parlament, diskutierte sie mit Bürgerinnen und Bürgern über die Frage, wie Klimapolitik sozial gerecht gestaltet werden kann.
„Die anderen Parteien sprechen vor allem über den CO₂-Preis – wir müssen aber auch darüber reden, wie wir Klimaschutz so umsetzen, dass nicht nur die unteren und mittleren Einkommensklassen die Kosten tragen”, sagte Rosa Buss. “Das gelingt am besten mit einem sozial gestaffelten Klimageld, das an die Haushalte der unteren und mittleren Einkommen ausgezahlt wird.” Die Bundestagskandidatin und Kreistagsabgeordnete betonte die konkreten Maßnahmen, die die Grünen für einen gerechten Übergang zur Klimaneutralität vorsehen: „Von einem flächendeckend ausgebauten öffentlichen Verkehr profitieren besonders die Menschen, die sich kein Auto leisten können oder möchten. Elektromobilität, Fuß- und Radverkehr verbessern die Luftqualität für alle. Gut gedämmte Häuser und klimaneutrale Wärme schützen vor steigenden Heizkosten. Unser Ziel ist es, die Transformation sozial gerecht umzusetzen – und besonders belastete Gruppen gezielt zu unterstützen.”
Michael Bloss, der in Brüssel an der Entwicklung und Umsetzung europäischer Klimastrategien beteiligt ist, hob die Bedeutung grüner Zukunftstechnologien für den Wirtschaftsstandort hervor: “Wir werden global mit minimal besseren Verbrennern nicht erfolgreich sein - die internationale Nachfrage geht eindeutig Richtung Elektromobilität, dort müssen wir die Nase wieder vorn haben.”
Thema der Diskussion war auch der European Green Deal, mit dem die Europäische Union bis 2050 klimaneutral werden will. Das Maßnahmenpaket umfasst den Ausbau erneuerbarer Energien, strengere CO₂-Grenzwerte, eine sozial gerechte Wärmewende und den Umbau des Verkehrssektors. „Der Green Deal ist nicht nur ein Klimaprogramm, sondern eine große wirtschaftliche und soziale Transformation – wenn wir ihn richtig gestalten, profitieren alle davon”, sagte Michael Bloss.
Die Veranstaltung im Kulturzentrum bot den Teilnehmenden eine ausführliche Diskussion über Klimapolitik und soziale Gerechtigkeit. Im Anschluss folgte eine offene Debatte, in der Bürgerinnen und Bürger ihre Fragen und Anregungen einbringen konnten.
Quelle: Jule Widmann
Autor:Presseinfo aus Singen |
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