Elektro-Rennmotorrad der HTWG fährt in Spanien auf die vorderen Plätze
Erster Preis in der Kategorie Innovation
Konstanz. Erster Preis in der Kategorie Innovation, fünfter Platz in der Gesamtwertung. Das ist das stolze Ergebnis, mit dem das Team eLaketric vom internationalen Motorradrennen MotoStudent aus Spanien zurückgekehrt ist. Dort haben die Studierenden ihr selbst konstruiertes Rennmotorrad mit Elektroantrieb, die Amperia 18, ins Rennen geschickt. MotoStudent ist ein studentischer Wettbewerb für die Entwicklung und Konstruktion eines Motorrad-Prototyps. Dabei treten Hochschulteams aus aller Welt in verschiedenen Disziplinen der Ingenieurswissenschaften gegeneinander an.
Die Konstanzer Studierenden können noch mit weiteren Superlativen auftrumpfen: Das Team der HTWG Konstanz war das einzige Team aus Deutschland, das an dem Wettbewerb mit seinem selbst gebauten Rennmotorrad mit Elektroantrieb an den Start ging. Ein weiteres Team aus Stralsund nahm am Rennen teil – allerdings mit einem Verbrennermotor. Und: Das Konstanzer Team hat als relativ kleine Gruppe einer kleinen Hochschule Teams von mehr als fünf Mal so großen Universitäten mit deutlich größerem Sponsorenvolumen überholt. »Wir haben gezeigt, dass wir uns vor den großen Universitäten nicht verstecken müssen«, sagt Teamleiter Dominik Erchinger.
»Der Moment, wenn dann wirklich alle am Start sind und losfahren – das ist ein unvergessliches Erlebnis«, sagt Maschinenbau-Student Sören Ohmstedt. Die Rennstrecke war vom Großen Preis von Aragonien noch warm, als Hochschulteams aus aller Welt ihre Maschinen ins Rennen schickten. Mit am Start waren unter anderem Maschinen aus den Werkstätten der Polytechnischen Universitäten Madrid und Barcelona, der Universität Malaga, des Engineering Departments Enzo Ferrari der Universität Modena und der Universität Bologna, wo sich Ducati als Sponsor engagiert. 27 Teams waren in der Kategorie Elektrik angemeldet. Doch nur 21 davon gelang es, einen fahrbereiten Prototyp zum Wettbewerb fertigzustellen. Darunter das Team der HTWG. Bei über 170 km/h Höchstgeschwindigkeit hat Student Johannes Müller Nervenstärke bewiesen, er ist das Rennen über fünf Runden mit jeweils 5,1 Kilometer souverän gefahren.
Die Konstanz des Motorrads und der daraus folgende Erfolg beruht unter anderem auf der einzigartigen Batterie aus der Werkstatt der Studierenden, die so nicht auf dem Markt erhältlich ist, erläutert Elektrotechnik- und Informationstechnik-Student Lucas Boxan. Mehr als 600 Lithium-Ionenzellen wurden via Laserschweißverfahren verbunden. Zusammen sind sie 6,6 kWh stark. Das entspricht der Kraft von 600 Handy-Akkus.
Dank eines intelligenten, adaptiven Energiemanagementsystems belegte das Konstanzer Team Platz 1 in der Wettbewerbskategorie »Innovation«. Eine Auszeichnung, die mit 3000 Euro dotiert ist. In der Gesamtwertung sicherte sich das Team Platz 5. »Die Topteams liegen dicht beisammen. In erster Linie ist MotoStudent ein Ingenieurswettbewerb. Die Lernkurve der Studierenden ist dabei sehr steil. Das Team hat ein Motorrad entwickelt, das bei sehr starker Konkurrenz um die Spitzenplätze mitfährt. Der Innovationspreis ist eine tolle Anerkennung des Einfallsreichtums unseres Teams.«, erläutert Prof. Dr. Florian Lang. Er ist der Initiator des Projekts und steht den Studierenden als Tutor unterstützend zur Seite.
Nicht nur die persönlichen Erfolge, sondern auch der Blick auf die technischen Innovationen waren es, die die fünf Tage auf der Rennstrecke für die Studierenden spannend gemacht haben. »Es ist eine Wahnsinnserfahrung, so viele technikverrrückte Menschen aus aller Welt auf einem Ort zu treffen«, erzählt Masterstudent Raphael Llombart.
- Graziella Verchio
Autor:Redaktion aus Singen |
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