Corona-Lage im Landkreis Konstanz ist weiterhin auf stabilen Niveau/ Vorsichtiger Optimismus im Krisenstab
Drei mögliche Standorte für Impfzentrum

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Landkreis Konstanz. Lange waren die Hoffnungen gehegt worden, dass der sogenannte »Lockdown Light« im November zu sinkenden Corona-Zahlen führt. Doch auch nach über drei Wochen verharrt die Zahl der neu positiv getesteten auf einem relativ hohen Niveau. Trotzdem sieht man im Landratsamt Konstanz nicht ganz schwarz, denn immerhin, die Zahlen schnellen nicht mehr nach oben. »Wir sind dankbar, dass der Teillockdown eine gewisse Wirkung zeigt, und die Zahlen zumindest nur noch eine Seitwärtsbewegung machen«, machte Philipp Gärtner in seiner Eigenschaft als Stellvertreter des Landrats am Dienstagmorgen in der wöchentlichen Pressekonferenz nach der Sitzung des Krisenstabs deutlich. Optimistisch stimmt Gärtner auch die Tatsache, dass der R-Faktor, im Landkreis unter eins liegt. Das heißt, dass eine Positiv getestete Person das Virus statistisch gesehen an weniger als eine weitere Person weitergibt. Das sei besser als der Landesschnitt, so Gärtner. Dieser lag am Montag bei 1,05. Auch die Sieben-Tage-Inzidenz ist relativ stabil im Landkreis. Laut den Daten des Robert Koch-Instituts vom 24. November liegt dieser Wert bei 112,8 und damit ebenfalls unter dem Landesdurchschnitt. Von Seiten der Bundespolitik wurde in den letzten Wochen indes immer wieder betont, dass dieser Wert für eine Lockerung der aktuellen Maßnahmen wieder mindestens auf 50 absinken müsse.

Infektionsgeschehen weiterhin diffus

Wie Gärtner weiter ausführte sei das Infektionsgeschehen weiterhin diffus. Nach wie vor seien immer wieder auch Schulen und Pflegeeinrichtungen betroffen. Dabei konnte man bisher immer relativ gut nachverfolgen, wo die Infektionen her kamen. »Mittlerweile wird diese Nachverfolgung aber immer schwieriger«, so Gärtner.

Aktuell gibt es im Landkreis 428 positiv getestete Personen. Am Montag lag die zahl der neu positiv getesteten bei 149. Gleichzeitig vermeldete das Landratsamt allerdings auch 172 als »Genesen«, wodurch die Gesamtzahl leicht gesunken ist. Von Montag auf Dienstag gab es nur 27 neue positive Tests im Landkreis. In den Kliniken laufen inzwischen allerdings wieder mehr Corona-Patienten auf. »Unsere Covid-Stationen sind nahezu voll, deshalb wird heute in Singen eine weitere Allgemeinstation für Covid-Patienten eröffnen«, erklärte Prof. Frank Hinder, der ärztliche Direktor des Singener Klinikums.

Insgesamt sind im Landkreis aktuell 43 Personen im Zusammenhang mit Corona in stationärer Behandlung. Sieben positiv getestete und drei Verdachtsfälle müssen in Singen intensivmedizinisch behandelt werden, im Konstanzer Klinikum sind es drei. In einem Bereich des Singener Klinikums wurden am Freitag zudem einige Mitarbeiter positiv getestet. Deshalb wurden inzwischen alle 640 Mitarbeiter durchgetestet, glücklicherweise mit nur einem einzigen weiteren positiven Ergebnis, wie Hinder berichtet.

Weitere Todesfälle

Über das Wochenende wurden auch vier weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Damit ist die Gesamtzahl seit März auf insgesamt 32 gestiegen. Die absolute Mehrheit der Verstorbenen war deutlich über 70 Jahre alt und wie Dr. Hannes Winterer vom Gesundheitsamt erläuterte sind in dieser Auflistung auch Patienten enthalten, die nicht an, sondern mit dem Virus verstorben seien.

Planungen für Impfzentren laufen

Indes geht die Vorbereitung der Impfstrategie auf Bundes- bzw. Landesebene weiter. Wie Philipp Gärtner auf Nachfrage des WOCHENBLATTs erläuterte sollen Impfzentren zunächst an den Unikliniken angesiedelt werden. In einem zweiten schritt würden dann Impfzentren in den Landkreisen folgen. Hierzu hat das Land inzwischen Anfragen nach geeigneten Standorten für eine solche Einrichtung an die Kreise und Städte gestellt. Aus dem Landkreis Konstanz haben sich die Städte Konstanz, Singen und Radolfzell bereit erklärt entsprechende Räumlichkeiten für die Einrichtung eines solchen Zentrums zur Verfügung zu stellen. Die Entscheidung darüber wo ein Impfzentrum am Ende realisiert wird liegt allerdings beim Land.

- Dominique Hahn

Autor:

Redaktion aus Singen

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