Ministerpräsident Kretschmann holt Rundgang nach
Die Geschichte des Kater Pangur Bán als Highlight der Reichenau-Schau

Im Bild Eckart Köhne (Direktor des Badischen Landesmuseums), Gerlinde und Winfried Kretschmann (Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg) mit Kunstministerin Petra Olschowski vor dem Archäologischen Landesmuseum in Konstanz. | Foto: Badisches Landesmuseum
  • Im Bild Eckart Köhne (Direktor des Badischen Landesmuseums), Gerlinde und Winfried Kretschmann (Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg) mit Kunstministerin Petra Olschowski vor dem Archäologischen Landesmuseum in Konstanz.
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Konstanz. Ministerpräsident Winfried Kretschmann besuchte am Wochenende die Große Landesausstellung „Welterbe des Mittelalters“ in Konstanz nachträglich. Denn der Ministerpräsident war zwar schon zur Eröffnung im April an den See gekommen, aufgrund eines Sprengstoffverdachts im Museum konnte aber damals nicht in die Räume der Ausstellung und die Eröffnung wurde auf der Reichenau vollzogen. Begleitet von Kunstministerin Petra Olschowski unternahmen sie einen 90-minütigen Rundgang durch die Ausstellung im Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg.

Als Schirmherr der Großen Landesausstellung zeigte sich Ministerpräsident Kretschmann beeindruckt von der Präsentation. „Die Große Landesausstellung zeigt auf vielfältige Weise, wie Geschichte, Kultur und Lebensart auf der Reichenau immer noch lebendig sind. Die Reichenauer und auch die Gäste, die sich auf diese Insel einlassen, stehen auf einem Fundament, das die Mönche einst über viele Jahrhunderte gelegt haben. Unsere Geschichte in Baden-Württemberg findet damit in der Ausstellung einen beeindruckenden Ausdruck.“

Kunstministerin Petra Olschowski sagte: „Außergewöhnlich ist die enorme künstlerische Ausdruckskraft und der gute Erhaltungszustand der einzigartigen Handschriften und Illustrationen aus der mittelalterlichen Klosterwelt. Die Besucherinnen und Besucher werden auf allerhöchstem fachlichen Niveau und mit Hilfe anschaulicher medialer Zugänge in ein Zeitalter entführt, über das vieles bisher nicht so bekannt war.“

Unter der fachkundigen Führung von Eckart Köhne, Direktor des Badischen Landesmuseums, wurden dem Ministerpräsidenten und der Ministerin einige der herausragendsten Exponate vorgestellt. Dazu zählten bedeutende Stücke wie die Gründungsurkunde der Reichenau und seltene Funde wie ein kleines Weihrauchlöffelchen, eines der wenigen archäologischen Artefakte von der Insel Reichenau. Hervorgehoben wurden auch die bedeutenden Handschriften des UNESCO-Weltdokumentenerbes, darunter der Gero-Codex aus Darmstadt und der Egbert-Psalter aus Cividale del Friuli in Italien.

Ein besonderer Fokus des Besuchs lag auf dem Bereich zur Klosterschule der Reichenau. Ministerpräsident Kretschmann, selbst ehemaliger Gymnasiallehrer, zeigte großes Interesse an Persönlichkeiten wie dem Lehrmeister Wetti und seinem Schüler, dem Dichter Walahfrid Strabo, die mit ihren Arbeiten die Klosterschule über Jahrhunderte prägten und ihr einen exzellenten Ruf verschafften.
Zu den Höhepunkten des Besuchs zählte das Reichenauer Schulheft, verfasst von einem irischen Mönch am Bodensee. Es enthält Vokabelübungen, mathematische Notizen und ein Gedicht in altirischer Sprache über den kleinen weißen Kater Pangur Bán. Es gilt als eines der bedeutendsten erhaltenen Sprachzeugnisse des Altirischen.

Während des Rundgangs sprach Kretschmann auch über seine Verbindung zur Benediktsregel, die er während zahlreicher Aufenthalte in Klöstern, sogenannten Exerzitien, mehrfach gelesen hat. Besonders beeindruckt zeigte er sich deshalb von der ältesten erhaltenen Handschrift der Benediktsregel im deutschsprachigen Raum, die aus der Stiftsbibliothek in St. Gallen stammt und ebenfalls in der Ausstellung zu sehen ist.

„Ich möchte allen ans Herz legen, sich dieses einmalige Ereignis am Bodensee nicht entgehen zu lassen. Die Ausstellung vereint eine Vielzahl von Meisterwerken der mittelalterlichen Klosterkultur und ist eine der größten jemals realisierten Zusammenkünfte von Reichenauer Handschriften in einer öffentlichen Präsentation“, so Kretschmann. „Mit einer engen Kooperation von Wissenschaft und Kultur, Kommune und Kirche – auch über Landesgrenzen hinweg – ist es den Verantwortlichen gelungen, die Klosterinsel Reichenau und die Schaffenskraft der Menschen gleichermaßen zu würdigen. Denn die Großen Landesausstellungen sind ein wichtiges und prominentes Format, um die reiche Geschichte unseres Landes vielen Menschen bekannt zu machen. Für dieses Engagement möchte ich mich herzlich bei allen Mitwirkenden bedanken.“

Die Große Landesausstellung „Welterbe des Mittelalters – 1300 Jahre Klosterinsel Reichenau“ ist noch bis zum 20. Oktober im Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg in Konstanz zu sehen. Weitere Informationen erhalten die Besucherinnen und Besucher unter www.ausstellung-reichenau.de, in der Reichenau-App oder im Podcast „Mönchsgeflüster“.

Quelle: Badisches Landesmuseum, Pressestelle, Natalia März

Autor:

Presseinfo aus Singen

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