Jetzt Berater des Bundesverbandes Burnout
Dennis Riehle: „Niederschwellige Hilfsangebote sind nötiger denn je!“

Dennis Riehle ist nun Psychosozialer Berater des Bundesverbandes Burnout und Depression geworden, wie er per Medienmitteilung informierte. | Foto: Privat
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Konstanz.  Die Zahl der stressbedingten und belastungsinduzierten Krankheitsbilder steigt in Deutschland kontinuierlich an. Gleichzeitig werden die Therapieplätze durch fehlende Reformen in der Bedarfsplanung rar und die Wartezeiten für die Patienten und Patientinnen steigen in exorbitante Höhen. Deshalb hat es sich der Bundesverband Burnout und Depression e.V. als Selbsthilfevertretung zur Aufgabe gemacht, mit verschiedenen Angeboten Betroffenen eine niederschwellige und leicht zugängliche Unterstützung im Umgang mit der eigenen Krankheit im Alltag anzubieten.

Diese Angebote können von jeder und jedem Interessierten in Anspruch genommen werden. Dazu gehört auch die Psychosoziale Mailberatung, die nun vom Konstanzer Dennis Riehle geleitet wird: „Wir spüren eine vermehrte Nachfrage, weil Niedergeschlagenheit, Hilflosigkeit, Perspektivlosigkeit und Ratlosigkeit massiv gestiegen sind. Das ist angesichts der Bilder in den Nachrichten und bei einem ehrlichen Blick in den eigenen Geldbeutel auch kein Wunder."

Nach den schwerwiegenden Einschränkungen durch die Corona-Lockdowns hätten viele Bürger den Eindruck, als würden sie sich in einer nicht enden wollenden Spirale der Krisen und Katastrophen befinden. Und tatsächlich erleben man gerade herausfordernde Zeiten. Allerdings fehle es vielen dabei an Resilienz. Frühere Generationen hätten Widerstandsfähigkeit einfach besser trainieren können. "Heute scheinen wir dünnhäutiger und empfindlicher. Wenngleich nicht wenige Menschen existenzielle Furcht haben, gibt es in unseren Breiten keine unmittelbare Gefahr. Stattdessen werden durch gute Sicherungssysteme aufgefangen, was wir uns immer wieder ins Bewusstsein rufen sollten“, so Dennis Riehle.

Er plädiert daher für mehr kognitiven Weitblick: „Unsere Tendenz zu Dramatik, Warnung und Dauer-Alarmismus ist nicht gerade förderlich für die psychische Gesundheit. Daher kann es manchmal helfen, sich aus der Flut der Schlagzeilen und Bilder herauszunehmen und zu versuchen, eine objektive Sicht einzunehmen. Unser Ausgebranntsein rührt nicht selten von einer zumindest durch uns selbst mitverursachten Panik. Differenzierte und abgewogene Informiertheit kann unterstützen, unüberwindbar geglaubte Hürden zu nehmen“.

Das Serviceangebot des BvBuD hat bereits Dutzende Anliegen beantwortet. Der 37-jährige Psychologische Berater vom Bodensee ist selbst seit zwei Jahrzehnten an wiederkehrenden Depressionen und Erschöpfungssymptomatik erkrankt und will durch sein Ehrenamt beim Bundesverband aus dem Erfahrungsschatz schöpfen: „Es ist doch immer etwas Anderes, ob man seine Probleme einem Psychiater oder eben einem Gleichbetroffenen schildert. Das ist eine andere Ebene und ein besonderes Vertrauensverhältnis, auf dem aufgebaut werden kann“, sagt Dennis Riehle, der auch in Sozialrecht, Ernährungsberatung und Entspannungstraining zertifiziert ist, was ihm einen ganzheitlichen Blick auf die Fragen der die Beratung aufsuchenden Menschen ermöglicht: „Ich gehe auf praktische Nöte von Betroffenen und Angehörigen ein, die direkt oder mittelbar mit ihren psychischen Erkrankungen – vornehmlich Burnout und Depression – assoziiert sind und darüber hinaus nicht selten Probleme in der Alltagsgestaltung und der Lebensdynamik mit sich bringen“.

Die Sozialberatung umfasst beispielsweise Auskünfte über die Anerkennung der Schwerbehinderteneigenschaft, Voraussetzungen für die Erwerbsminderungsrente oder zum Antragsverfahren der Pflegebedürftigkeit. Daneben werden Bitten zu alternativ-ergänzenden Selbsthilfe-Möglichkeiten bei Angst, Stress und Mobbing beantwortet und Unterstützung bei der Suche nach einem Therapieplatz, einer Gruppe oder einem Facharzt geleistet.

„Typische Schwierigkeiten stellen sich auch bei Arbeitsunfähigkeit, bei Krankengeldbezug oder einem etwaigen Anspruch auf medizinische und berufliche Rehabilitation ein, weshalb wir mit unseren Erfahrungswerten bei solchen Konstellationen ebenso eine Anlaufstelle sein wollen. Überdies gehen wir auf Unklarheiten bei Diagnostik, Behandlungsmöglichkeiten oder komplementären Therapien ein. Insbesondere in den letzten Wochen erreichten uns Mails mit bedrückenden und besorgten Zeilen von Menschen in ganz Deutschland, die angesichts des Krieges und der Inflation um Sicherheit und Wohlstand fürchten und daher mentalen Beistand suchen. Wir können und wollen keine Rechtsberatung oder Psychotherapie ersetzen. Dennoch ist es uns ein Anliegen, die Betroffenen in der Situation der Beklemmung nicht alleine zu lassen und ihnen einen Beistand aus Sicht des Mitpatienten zu bieten“, erklärt Riehle, der gleichzeitig Pressereferent des BvBuD geworden ist: „Es ist gerade im Moment überaus wichtig, dass wir die Aufklärung und Sensibilisierung für seelische Zwänge vorantreiben“, so Riehle abschließend.

Das Service-Angebot des BvBuD e.V. kann auf eingesehen und kostenlos genutzt werden.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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