»Eigenbau ist besser als die gekauften Modelle«
Bernadotte-Preis für Bienenhaus-Forscherin

Feierliche Verleihung des Lennart-Bernadotte-Preises | Foto: Feierliche Verleihung des Lennart-Bernadotte-Preises und der Sonja-Bernadotte-Medaille im Weißen Saal von Schloss Mainau (v.l.): Björn Graf Bernadotte (Mitglied Stiftungsvorstand Lennart-Bernadotte-Stiftung), Preisträgerin Sonja-Bernadotte-Medaille Vivien
  • Feierliche Verleihung des Lennart-Bernadotte-Preises
  • Foto: Feierliche Verleihung des Lennart-Bernadotte-Preises und der Sonja-Bernadotte-Medaille im Weißen Saal von Schloss Mainau (v.l.): Björn Graf Bernadotte (Mitglied Stiftungsvorstand Lennart-Bernadotte-Stiftung), Preisträgerin Sonja-Bernadotte-Medaille Vivien
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Konstanz/ Freiburg (swb). Die Studentin Vivien von Königslöw erhält für ihre an der Professur für Naturschutz und Landschaftsökologie der Universität Freiburg bei Prof. Dr. Alexandra-Maria Klein vorgelegte Masterarbeit die Sonja-Bernadotte-Medaille für Gartenkultur. Die Studentin hat gezeigt, dass selbstgebaute Insektenhäuser Bienen wesentlich besser schützen als solche, die im Handel verkauft werden. Die Lennart-Bernadotte-Stiftung vergibt die mit 1.000 Euro dotierte Medaille seit 2004 jährlich an überdurchschnittliche Bachelor-, Master- oder Diplomarbeiten auf dem Gebiet der Gartenkultur.

Vivien von Königslöw hat von April bis Oktober 2015 kommerziell vermarktete und selbstgebaute Insektenhäuser aus verschiedenen Materialien in zehn Freiburger Gärten ausgehängt, um anschließend die Bienenarten und deren Reproduktions- und Überlebenserfolg in den verschiedenen Materialien zu bestimmen. Ihre Ergebnisse zeigen, dass die selbstgebauten Häuser effizienter sind und von mehr Arten belegt werden als die käuflichen Modelle. Vor allem Bambus, Schilf und Buchenhartholz erwiesen sich als geeignete Materialien. Die Nutzung von Fichtenholz, wie es bei käuflichen Modellen häufig zu finden ist, birgt dagegen Verletzungsgefahr für die Brut.

Darüber hinaus spielen Durchmesser und Länge der Röhren eine große Rolle für den Belegungserfolg. So wird eine Kombination verschiedener Durchmesser bis maximal knapp einem Zentimeter von mehr Arten belegt. In längeren Röhren können zudem mehr Brutzellen angelegt werden.

Die in Gartengeschäften oder Baumärkten erhältlichen Häuser weisen laut ihrer Untersuchung jedoch weniger Röhrchen auf, die zudem zu kurz sind und größere Durchmesser haben.

Um hohe Mortalitäts- und Parasitierungsraten zu vermeiden, sollten die Röhren unzugänglich für parasitische Arten sein, also keine Risse aufweisen. Luftdichtes Material dagegen ist ungeeignet, weil die Brut bei fehlender Luftzirkulation leicht schimmelt. „Vivien von Königslöw leistet mit Ihrer Arbeit einen wertvollen Beitrag, indem sie fundierte Empfehlungen geben kann, wie ein Insektenhaus am besten gestaltet werden sollte, um Bienen und nützliche Wespen zu schützen. Ihre Ergebnisse tragen somit zur Grundlagenforschung bei“, sagt Prof. Klein.

Den mit 5.000 Euro dotierten Lennart- Bernadotte-Preis für Landespflege erhielt Dr. Thiemen Boll von der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover für seine Dissertation mit dem Titel „Auswirkungen des Dendromasseanbaus in Kurzumtriebsplantagen auf die ästhetische Qualität und die Erholungseignung der Landschaft“.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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