Glasfenster der Markuskirche als "Titelthema"
25. Auflage vom "Tag des offenen Denkmals"
Singen/ Kreis Konstanz. Für den neuen Kreisarchivar Friedemann Scheck ist es die Premiere. Doch unter dem Motto „Entdecken, was uns verbindet“ findet am Sonntag, 9. September, bereits zum 25. Mal der bundesweite Tag des offenen Denkmals statt. Gemeinsam mit dem Hegau-Geschichtsverein hat das Referat Kultur und Geschichte des Landratsamtes Konstanz auch in diesem Jahr wieder ein vielfältiges Programm im Landkreis Konstanz zusammengestellt.
In einem Faltblatt sind alle an diesem Tag geöffneten Denkmale mit den entsprechenden Führungen und Aktionen im Landkreis aufgeführt und in einer Übersichtskarte dargestellt. Das gibt es in den Rathäuser und Tourist-Infos vorab oder kann von den Webseiten des Landkreises Konstanz (www.LRAKN.de/kultur) und des Hegau-Geschichtsvereins (www.hegau-geschichtsverein.de/veranstaltungen) heruntergeladen werden. Für einige der Angebote, insbesondere in Konstanz und Kreuzlingen, ist eine Voranmeldung nötig.
„In den Städten und Gemeinden des Landkreises Konstanz gibt es viele wertvolle Denkmäler, darunter auch weniger bekannte. Der Tag des offenen Denkmals ist eine gute Gelegenheit, um diese kulturellen Schätze ins Bewusstsein der Menschen zu rücken und ihnen sowohl räumlich als auch inhaltlich einen Zugang zu verschaffen“, so Harald Nops, Verwaltungsdezernent des Landratsamtes Konstanz.
Als Titelbild des Faltblatts ist eines der zwölf monumentalen Glasfenster der evangelischen Markuskirche in Singen zu sehen, die der bedeutende Singener Maler und Grafiker Curth Georg Becker (1904 - 1972) für den 1959 entstandenen Neubau geschaffen hat.
Am Tag des offenen Denkmals sind in der Markuskirche (Rielasinger Straße 83) musikalisch umrahmte Führungen zu den Glasfenstern durch den Leiter des Singener Kunstmuseums, Christoph Bauer, und zur Markuskirche durch Pfarrer Dietmar Heydenreich sowie ein Orgelkonzert der Organistin Andrea Jäckle geplant.
Dies ist nur einer von insgesamt 35 kostenlosen Programmpunkten, bei denen sich die architektur- und geschichtsinteressierten Besucherinnen und Besucher auf Spurensuche in die Vergangenheit begeben können. Zahlreiche Führungen durch Denkmaleigentümer, Denkmalpfleger, Restauratoren, Historiker und Kunsthistoriker bieten interessante Einblicke in Kirchen, Kapellen und andere Gebäude, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind. Zur Besichtigung geöffnet sind etwa die Melanchthon-Kirche der evangelischen Schule Schloss Gaienhofen, die von dem bedeutenden Architekten Hermann Blomeier geplante wurde, oder die Maria-Magdalena-Kapelle der russisch-orthodoxen Kirchengemeinde im Konstanzer Notariatsgebäude.
Mit Wilderich Graf von und zu Bodman kann man sich auf die Spuren der ehemaligen Kaiserpfalz Bodman begeben. Bei einer Führung durch den Leiter des Stadtmuseums Stockach, Johannes Waldschütz, erfährt man Wissenswertes über die frühere Bedeutung der Stadt Stockach als Verkehrsknotenpunkt im Zeitalter der Postkutschen. Archäologisch Interessierte haben die Möglichkeit, das archäologische Bodendenkmal „Römischer Gutshof in Bargen“ fachkundig erläutert zu bekommen. Und erstmal öffent sich auch in Tengen das von privater Hand sanierte fürstlich Auerspergische Obervogtei-Amt in der Altstadt.
Viele weitere geöffnete Baudenkmale, Führungen und Aktionen gibt es in folgenden Orten des Landkreises Konstanz: Büsingen, Engen, Engen-Bargen, Engen-Biesendorf, Engen-Welschingen, Gaienhofen, Gaienhofen-Hemmenhofen, Gailingen, Mühlhausen-Ehingen, Öhningen, Orsingen-Nenzingen, Radolfzell, Rielasingen-Worblingen, Singen, Singen-Schlatt u.Kr., Steißlingen, Steißlingen-Wiechs, Stockach, Stockach-Seelfingen. Die Städte Konstanz und Kreuzlingen haben passend zum diesjährigen Motto ein umfangreiches grenzüberschreitendes Programm konzipiert und dafür eine eigene Broschüre erstellt.
„Der Denkmaltag steht für das vielfältige Engagement, das Privatleute, Vereine und öffentliche Institutionen aufbringen, um die materiellen Zeugnisse unserer Kulturgeschichte und damit unser historisches Kulturerbe zu bewahren und zu pflegen“, betont Kreisarchivar Friedemann Scheck.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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