Hauptversammlung mit prominenter Talkrunde und Ehrung von Magister Wolfgang Sobotka
169. Jahreshauptversammlung der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft
Konstanz/Insel Mainau. Auf der 196. Mitgliederversammlung und Festveranstaltung stellte sich die DGG mit einer prominenten Talkrunde aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft dem strukturellen Wandel und den Herausforderungen an das öffentliche und private Grün. Als leuchtendes Beispiel für eine europaweite ökologische Gartenbewegung und Vorbild für Deutschland ernannte Prof. Dr. Klaus Neumann den Präsidenten des östereichischen Nationalrates, Wolfgang Sobotka, zum Ehrenmitglied der DGG.
Die Ernennung von Wolfgang Sobotka zum Ehrenmitglied ist ein Novum in der nahezu zweihundertjährigen Geschichte der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft und demonstriert die Bewunderung für eine politische und künstlerische Persönlichkeit mit ganzheitlicher Denkweise für die Umsetzung von Natur im Garten und der Etablierung einer europaweiten Ökologiebewegung. Prof. Dr. Klaus Neumann betonte in seiner Laudatio den außergewöhnlichen Lebenslauf eines Politikers, Gärtners und Musikpädagogen, der den Garten als Sehnsuchtsort des Menschen für mehr Natur begriffen hat und das Bewusstsein über eine ökologische Kreislaufbewegung politisch verankern konnte: »Es braucht viele Protagonisten, wie die östereichische Aktion »Natur im Garten« oder die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft, damit der Garten als Refugium für Mensch, Pflanze und Tier europaweit aufgegriffen werden, gefördert und in europäischen Richtlinien implementiert werden kann«.
Ein weiterer Höhepunkt und thematische Ergänzung war die von DGG- Vizepräsident Werner Ollig moderierte Talkrunde »Zu Gast auf der Insel Mainau« in prominenter Runde aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Diskutiert wurde über die Anforderungen und Herausforderungen an private und kommunale Grünflächen im Zeichen der Globarisierung, Digitalisierung und des Klimawandels. Zu Wort kamen das frisch ernannte DGG-Ehrenmitglied Wolfgang Sobotka, der Vorstand der Allianz Umweltstiftung, Dr. Lutz Spandau, die DGG-Vizepräsidentin und SWR Fernsehmoderatorin Heike Boomgaarden sowie der Landrat des Unstrut-Hainich Kreises, Harald Zanker.
Wolfgang Sobotka, Initiator der fast 20 Jahre alten europaweiten Bewegung »Natur im Garten«. forderte ein neues ökologisches Denken im Umgang mit dem eigenen Hausgarten, damit das Wissen unserer Großeltern nicht verloren geht. Das Ziel sollte sein, weniger Energie zu verbrauchen und gemeinsam den CO“ Ausstoß zu reduzieren. Jeder Bürger sollte ermuntert werden, sich durch naturnahes Gärtnern zu engagieren und so bei der Bewältigung des Klimawandels mitzuhelfen. Das betrifft auch die zunehmende Ökologisierung der Kommunen, die zertifiziert werden, wenn Sie zum Beispiel auf den Einsatz von Pestiziden verzichten.
Dr. Lutz Spandau steht an der Spitze der Allianz Umweltstiftung als größte Umweltsstiftung, die bereits 5000 Kleinprojekte und 80 Großprojekte umgesetzt hat. Mit dem Projekt »125 Bäume für Städte« aus zertifizierten Baumschulen startete die Stiftung eine bundesweite Stadtbaumkampagne, die 2015 in München und Berlin ihren Anfang nahm und aktuell in Essen fortgesetzt wird. Die Qualität bei der Auswahl und der Pflege der Bäume wird bei der Allianz Umweltstiftung großgeschrieben und die Kommunen zu einer 5-jährigen Gewährleistungspflicht verpflichtet. Das Produkt »Umwelt und Gartenkultur« sollte mit allerhöchster Qualität nach außen getragen werden“ betont der Stiftungsvorstand.
Für den Landrat des Unstrut-Hanich-Kreises, Harald Zanker, ist es von Bedeutung, die Menschen für eine grüne Lebensphilosphie zu begeistern: »Wir müssen erreichen, dass Alleen gepflanzt werden, in den Dörfern Biotope enstehen sowie Bürgerparks, die von Unternehmen und Bürgern gemeinsam gepflanzt werden. Gerade für Kinder sollte der Schulgartenunterricht nicht nur Pflicht sein, sondern Begeisterung wecken und zu einem beliebten Fach werden.«
Das »grüne Gesicht der DGG«, Heike Boomgaarden definiert den Ökohumanismus als wichtige Strömung, um Menschen aktiv mitzunehmen und als Change Maker für soziale und ökolgische Themen in die Gesellschaft zu begreifen. Die Essbaren Städte oder Permakulturprojekte sind hierfür wichige Beispiele, die den modernen arbeitenden Menschen für einen Strukturwandel mitnehmen können.
- Graziella Verchio
Autor:Redaktion aus Singen |
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