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Hilzinger Kirchweih vom 18. bis 21. Oktober
Göttliche Gerechtigkeit beim Kirchweihschmuck

Fleißige Helferinnen legen hier das Kirchweihbild "Zwölf Männer im Wald", das gemeinsam mit den anderen Werken ab dem 20. Oktober in der Barockkirche St. Peter und Paul bewundert werden kann. | Foto: Philipp Findling
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  • Fleißige Helferinnen legen hier das Kirchweihbild "Zwölf Männer im Wald", das gemeinsam mit den anderen Werken ab dem 20. Oktober in der Barockkirche St. Peter und Paul bewundert werden kann.
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Wie in jedem Jahr ist bei der Hilzinger Kirchweih der in der Barockkirche St. Peter und Paul ausgelegte Erntedankschmuck nicht nur ein ganz besonderer Augenschmaus, sondern das große Highlight der Hilzinger Erntedankfeierlichkeiten. In diesem Jahr stehen die Kirchweihbilder unter dem Thema „Göttliche Gerechtigkeit – Leben in Würde und Freiheit“, welches anlässlich des 500. Jahrestages zum Hilzinger Aufstand ausgewählt wurde.

Lange Tradition

Dabei hat das Legen des Kirchweihschmucks eine lange Tradition. So war der Startschuss des hierfür, wenn auch nur im kleinen Rahmen, das Jahr 1927, als der damalige Pfarrer Karl Geißler das Erntedankfest erstmals am dritten Sonntag im Oktober stattfinden und aus roten, mit Speck polierten Äpfeln den Spruch „Danket dem Gott“ gelegt wurde. Ab diesem Zeitpunkt benötigte man Frauen die mithalfen, die Erntedankgaben in der Kirche anzuordnen. Im Jahr 1956 kam dann die Idee auf, erstmals auch Bilder mit Früchten, Samen und Körnern anzufertigen. 1961 kam bei einer der Helferinnen der Vorschlag, Bilder auf transportablen Tafeln anzufertigen. Heutzutage übernimmt mittlerweile die Frauengemeinschaft Hilzingen das Legen des Kirchweihschmucks. Hat seit 1972 immer Agnes Weber-Lorenzet die Bilder gezeichnet, ist seit gut zwei Jahren Anna Schneiderheinze dafür verantwortlich. „Das Legen des Kirchweihschmucks bietet allen, die mitmachen die Möglichkeit, ihre Gedanken anzuregen“, erzählt Schneiderheinze.

Inspiration vom Hilzinger Aufstand

In diesem Jahr wurden von 20 erwachsenen Helferinnen unter anderem das Werk „Das tanzende Bauernpaar“ von Albrecht Dürer, Van Goghs „Der Sämann“ sowie ein großes Bild der Justizia gelegt, die die göttliche Gerechtigkeit, in der die Hegauer Bauern damals ihre Inspiration für den Aufstand fanden, verkörpert. Auch der Spielmann „Felix vom hohen Turm“ wurde von den fleißigen Helferinnen gelegt. „Die Idee von Freiheit, politische Revolution und das Streben der Partizipation als Urpfeiler der Demokratie wird nie alt“, betont Anna Schneiderheinze die Bedeutung des diesjährigen Themas. Hierneben entstehen, gelegt in diesem Jahr von rund 50 von Brigitte Glatt betreuten Kindern und Jugendlichen, rund 30 weitere, kleinere Bilder. Gerade dieses jährlich steigende Interesse der jungen Leute begeistert auch Bürgermeister Holger Mayer. „So kann die Tradition des Kirchweihschmucks auch in Zukunft aufrechterhalten werden.“ Für Kinder, verdeutlicht auch Anna Schneiderheinze, wird diese Tradition von Jahr zu Jahr auch immer interessanter, so wird bereits in der dritten Klasse von Gemeindereferentin Simone Meisel das Interesse der jungen Generation geweckt.

Die Bilderlegerinnen und -malerinnen überlegen sich in einem Gremium mit Pfarrgemeinderätin Claudia Mutschler meist schon ein Jahr vorher das Thema, das laut Ursula Schädle meist biblischer Natur sei. „Zudem werden das ganze Jahr über Blüten und Samen aus den eigenen Gärten gesammelt, die dann für die Bilder gemahlen und anschließend zum Legen verwendet werden“, erzählt Ursula Schädle. Darüber hinaus zählen auch Reis, gemahlener Tee, Linsen oder Bohnen zum „Schmuckmaterial“. In den ersten Wochen der Sommerferien wird dann meist mit dem Richten und Auftapezieren gestartet, ehe Anfang September mit dem Legen der Bilder begonnen wird.
Die Kirchweihbilder zum Thema „Göttliche Gerechtigkeit – Leben in Würde und Freiheit können in diesem Jahr vom 20. von 11 bis 18 Uhr bis zum 27. Oktober jeweils von 10 bis 18 Uhr in der Barockkirche St. Peter und Paul bewundert werden.

Fleißige Helferinnen legen hier das Kirchweihbild "Zwölf Männer im Wald", das gemeinsam mit den anderen Werken ab dem 20. Oktober in der Barockkirche St. Peter und Paul bewundert werden kann. | Foto: Philipp Findling
Auch bei Kindern und Jugendlichen stößt das Legen der Kirchweihbilder in den letzten Jahren auf immer größeres Interesse.  | Foto: Philipp Findling
Autor:

Philipp Findling aus Singen

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