Ralf Homburger zu Gast in Hilzingen
Über die Veränderung der Bestattungs- und Trauerkultur in einer postmodernen Gesellschaft
Hilzingen. Vor wenigen Jahrzehnten war eine Bestattungsfeier eine streng kirchliche Angelegenheit, die durch festgelegte Riten ihrem vorgezeichneten Ablauf folgte. Trauermusik, Gebete sowie der ganze Ablauf der Bestattung waren jedem geläufig. Rituale waren eingeübt und durch die Menschen nicht hinterfragt. Im katholisch geprägten Hegau war die Erdbestattung die Regel.
Heute hingegen finden wir uns in einer Gesellschaft, die sich althergebrachter Rituale und Regeln entledigt hat.
In seinem Vortrag am 6. März im Evangelischen Gemeindezentrum Hilzingen will Ralf Homburger, selbstständiger Bestatter- und Schreinermeister sowie erster Stellvertretender Landesinnungsmeister des Bestattungsgewerbes Baden-Württemberg, über seine Beobachtungen und Wahrnehmungen berichten und Menschen zum Nachdenken über eine moderne, würdige und zeitgemäße Bestattungskultur anregen und dabei die verschiedenen Bestattungsmöglichkeiten aufzeigen. Veranstaltet wird der Vortrag vom Bildungswerk Hilzingen.
Durch die Fortschritte der modernen Medizin werden Menschen immer älter, vom Tod sind wir weit entfernt und auch in fortgeschrittenem Alter sind wir „jung“, gesund und genießen in aller Regel unser Leben in einem noch nie dagewesenen Wohlstand. Eine Bestattungsfeier erscheint zwischen all unseren wichtigen Terminen als unpassende Pflichtübung der wir, als moderne Menschen in unserer reizüberfluteten Informationsgesellschaft, fast schon hilflos gegenüberstehen. Dem Bestatter kommt heute eine deutlich größere Verantwortung zu als noch vor Jahrzehnten, muss er doch sehr oft innerhalb weniger Stunden herausfinden, was für die Hinterbliebenen eine angemessene und würdevolle Bestattungsfeier für den Verstorbenen sein könnte und muss seine Einschätzung manches Mal entgegen vorgefertigter Meinungen den Menschen nahebringen.
Autor:Presseinfo aus Singen |
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