Ehrungen beim Neujahrsempfang
In Hilzingen gibt es sechs neue Träger der Ehrenmedaille

Am Ende des Neujahrsempfangs durfte das gemeinsame Bild von Geehrten und Laudatoren nicht fehlen (von links): Egon Schmieder, Laudator Michael Albrecht, Andreas Jeck, Ulrike Maus, Peter Graf, Stefan Jäckle, Walter Mayer und Bürgermeister Holger Mayer. | Foto: Tobias Lange
  • Am Ende des Neujahrsempfangs durfte das gemeinsame Bild von Geehrten und Laudatoren nicht fehlen (von links): Egon Schmieder, Laudator Michael Albrecht, Andreas Jeck, Ulrike Maus, Peter Graf, Stefan Jäckle, Walter Mayer und Bürgermeister Holger Mayer.
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Hilzingen. Über ein volles Haus - besser gesagt eine volle Hegau-Halle - konnte sich Bürgermeister Holger Mayer beim traditionellen Neujahrsempfang freuen. Neben einem Rück- und einem Ausblick auf das vergangene und aktuelle Jahr, gab es wieder eine Reihe von Ehrungen für engagierte Hilzingerinnen und Hilzinger.

Zunächst trat Michael Albrecht, Gemeinderat und Ortsvorsteher von Weiterdingen, an das Rednerpult, um die Laudatio für den ersten Empfänger der Ehrenmedaille zu halten: Andreas Jeck. Jeck ist seit 1980 Musiker, war zwischen 1995 und 2000 Vize-Dirigent vom Musikverein Weiterdingen und anschließend 23 Jahre lang bis 2023 Dirigent. "Er hat mit uns musikalisch das gemacht, was wir können und was wir auch gerne machen und uns auf dieser Basis weiterentwickelt", erzählte Albrecht. Sein Fazit: "Alles richtig gemacht, alles gut gemacht."

Anschließend übernahm Bürgermeister Mayer die Laudatio für fünf angehende Ehrenmedaillenträgerinnen und -träger, die sich als langjährige Ortschaftsräte, Ortsvorsteher und Gemeinderäte verdient gemacht haben. Nach dem Beginn ihrer kommunalpolitischen Laufbahn als Ortschaftsrätin in Binningen wurde Ulrike Maus im Jahr 2014 in den Gemeinderat gewählt, dem sie anschließend zehn Jahre lang angehörte. Stefan Jäckle trat 1999 dem Ortschaftsrat Schlatt am Randen bei und wurde 2004 Ortsvorsteher. Dieses Amt bekleidete er anschließend für 20 Jahre bis 2024.

Ebenfalls seit 2004 und ebenfalls 20 Jahre lang Ortsvorsteher war Walter Mayer aus Riedheim. Davor engagierte er sich seit 1999 im Ortschaftsrat. Für diesen Einsatz erhielt der die Ehrenmedaille der Gemeinde. Ebenso Peter Graf, der für 25 Jahre Engagement im Hilzinger Gemeinderat gewürdigt wurde. Zu guter Letzt wurde die Runde der neuen Ehrenmedaillenträger mit Egon Schmieder vervollständigt. Er hatte sich als Ortschaftsrat von Weiterdingen, von 1994 bis 2024 als Ortsvorsteher sowie von 1994 bis 2009 als Gemeinderat für das Wohl seines Orts und der Gesamtgemeinde eingesetzt.

Von Fake-News und Finanzlücken

Vor den Ehrungen hatte aber Bürgermeister Mayer mit seiner Neujahrsansprache das Wort. Mit Stolz blickte er auf das Gedenkjahr zu 500 Jahren Hilzinger Aufstand und die vielen Veranstaltungen zurück, bei denen sich der große Zusammenhalt in Hilzingen gezeigt habe. Dieses Gedenkjahr mache bewusst, wie sehr sich die Menschen für Freiheitsrechte und Mitbestimmung starkgemacht haben. Der Bauernaufstand mit seinen Zielen und Werten habe nichts an Aktualität verloren in einer Zeit, wenn manche versuchen, diese demokratischen Normen und Errungenschaften zu bekämpfen. "Da sage ich ganz entschieden: Hass, Hetze und Gewalt haben bei uns keinen Platz."

Folgend zählte der Bürgermeister einige Projekte auf, die im vergangenen Jahr abgeschlossen werden konnten. Darunter die Baustelle in der Hauptstraße zwischen Sonne und Randenbahnstraße, bei der sämtliche Ver- und Entsorgungsleitungen ausgetauscht wurden. Das Projekt Wasserversorgung sei größtenteils abgeschlossen worden und der Ausbau des Wärmenetzes konnte nach langem Warten auf den Förderbescheid starten.

Und auch die Kirchweih hat - trotz der Inbetriebnahme der Flüchtlingsunterkunft und damit zusammenhängende Falschbehauptungen, dass das Fest deshalb abgesagt wird - in gewohnter Weise stattgefunden. "Diese Fake-News uns die Desinformation fanden wir wirklich unschön", betonte der Bürgermeister. Er forderte die Hilzinger auf, sich nicht blind auf Aussagen aus den sozialen Medien zu verlassen und sich bei Fragen, Sorgen und Nöten an ihn zu wenden: "Nehmen Sie den Hörer in die Hand und rufen Sie mich an", lud der Rathauschef ein.

Den Gürtel enger schnallen müssen wird die Gemeinde bei zukünftigen Projekten. Zwar wird für 2025 noch ein Ergebnis von rund 380.000 Euro plus erwartet. Doch in den Folgejahren müsse mit durchweg negativen Ergebnissen gerechnet werden. Bürgermeister Mayer kündigte an, dass in den nächsten Jahren "einfach nicht mehr so viel möglich sein wird" und dass "wir vieles priorisieren müssen und Ausgaben bis ins Kleinste hinterfragen". Er forderte die Politik in Land und Bund auf, sich wieder an den Realitäten zu orientieren, insbesondere an den verfügbaren finanziellen und personellen Möglichkeiten. "Die Kommunen stehen hier gerne mit Rat und Tat zur Seite. Die Städte und Gemeinden sind die Orte der Wirklichkeit."

Mit einer negativen Botschaft wollte der Bürgermeister seine Ansprache aber nicht enden lassen. Stattdessen forderte er auf, positiv in die Zukunft zu blicken. Die Krisen bioeten auch eine Chance, neue Lösungsansätze zu finden, meinte er. "Nach jeder Krise geht es auch immer wieder bergauf. In diesem Sinne: Halten wir zusammen, bleiben wir optimistisch und gehen die Themen gemeinsam an."

Autor:

Tobias Lange aus Singen

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