Ukrainehilfe dankt mit Bürgermeisterin-Besuch
Große Aktion aus dem kleinsten Hilzinger Ortsteil

Viktor und Valentina Krieger, Bürgermeisterin Mariya Koval-Mazyuta, Bürgermeister Holger Mayer und Ortsvorsteher Stefan Jäckle (von links) bei der Europa-Hymne, gespielt vom Musikverein Schlatt a.R.  | Foto: Redaktion
  • Viktor und Valentina Krieger, Bürgermeisterin Mariya Koval-Mazyuta, Bürgermeister Holger Mayer und Ortsvorsteher Stefan Jäckle (von links) bei der Europa-Hymne, gespielt vom Musikverein Schlatt a.R.
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Hilzingen. Bei schönstem Frühlingswetter waren zahlreiche Helfer aus Schlatt und Bürger aus der Gesamtgemeinde zur Alpenblickhalle gekommen, um zu hören, was die Bürgermeisterin aus der ukrainischen Gemeinde Onokivzi, Mariya Koval Mazyuta von der Situation in der Ukraine zu berichten hat. Auch Thomas Umbscheiden mit einigen Schülern und die Steißlinger Ukrainehilfe hatten die Fahrt nach Schlatt auf sich genommen.

Durch die Verbindung zum Verein »Hilfe für Menschen in der Ukraine Mühlingen« und dem Ehepaar Viktor und Valentina Krieger waren die 45 Tonnen Hilfsgüter der Schlatter Hilfsaktion mit drei Sattelzügen nach Onokivzi über Ungarn direkt in die Ukraine gefahren worden.

Nach der ukrainischen Hymne, gespielt vom Musikverein Schlatt a.R., bedankte sich Bürgermeister Holger Mayer nochmals bei der Schlatter Dorfgemeinschaft im Namen der Gemeinde und auch des Gemeinderates. Er sei stolz, was der kleinste Ortsteil der Gemeinde in den letzten Tagen und Wochen auf die Beine gestellt habe. Er zeigte sich auch beeindruckt, wie schnell Netzwerke zum Beispiel zum Gymnasium in Engen und zum Verein in Mühlingen entstanden seien, alle mit dem Ziel zu helfen. Solidarität mit den Menschen, die in 2.000 Kilometer Entfernung schlimmes erleben, sei wichtig.

Die Europahymne, die der Musikverein nach seiner Rede spielen werde, mache bewusst, dass Europa in dieser schwierigen Zeit zusammenstehen müsse. Mariya Koval-Mazyuta bedankte sich für die große Unterstützung und berichtete aufgrund von Fragen der Anwesenden über die Situation in ihrer Gemeinde. Täglich kämen an die 2.500 Flüchtlingen in den Ort. Viele, die nicht ins Ausland wollen, fänden in der Gemeinde Aufnahme. Die ankommenden Hilfsgüter würden für die Hilfe vor Ort, in der Umgebung und in der Kriegsregion aufgeteilt.

Sehr emotional brachte sie ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass der Krieg bald zu Ende und noch nicht alles verloren sei, wenn gute und starke Menschen helfen, dass Mütter nicht weinen und Kinder nicht umkommen. Viktor Krieger, der als Übersetzer fungierte, wünschte den Anwesenden, dass sie immer den blauen Himmel und die Sonne sehen mögen und dass Kinder immer lachen dürfen.

Rolf Klauser vom Organisationsteam der Schlatter Ukrainehilfe dankte nochmals allen Helfern und Spendern und gab einige Zahlen bekannt: drei Sattelzüge brachten 45 Tonnen Hilfsgüter auf circa 100 Paletten nach Onokivzi in die Ukraine. Für die Abwicklung der Aktion leisteten um die 100 Helfer an die 1.000 Arbeitsstunden. Von den Geldspenden in Höhe von mehr als 16.000 Euro wurden noch dringend benötigte Waren gekauft.

Die Hilfsgüter umfassten sechs Tonnen Kleidung, 13.800 Liter Trinkwasser, 3.100 Liter H-Milch, 13,3 Tonnen Nahrungsmittel, zwei Tonnen Babynahrung, eine Tonne Windeln, 1,5 Tonnen Hygieneartikel, eine Tonne medizinisches Material, 1.000 Schlafsäcke und 850 Isomatten.

Klauser wünschte Mariya und der Ukraine noch viele Unabhängigkeitstage in Freiheit, Frieden und Selbstbestimmung. Mit der alten Volksweise aus der Zeit um 1800 »Die Gedanken sind frei«, einem Lied, das in Zeiten politischer Unterdrückung Ausdruck für die Sehnsucht nach Freiheit, Unabhängigkeit und Frieden war, wünschte der Musikverein nach den Worten von Alfons Zipperer unter anderem allen Ukrainern und vor allem den Soldaten, dass ihre Gedanken weiter frei bleiben für den vorbildlichen, tapferen Kampf für ihr geliebtes Vaterland, für den Erhalt ihrer Freiheit und Unabhängigkeit und für das Wiedererlangen des Friedens in ihrem Land und in ganz Europa. Nachdem die Deutschland-Hymne verklungen war, konnte man feststellen, dass die Erzählungen und die Worte der Bürgermeisterin Mariya Koval-Mazyuta die Anwesen doch sehr bewegt hatten.

Autor:

Redaktion aus Singen

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