Die "Revolution" kommt auf die Bühne
"Die Passion der Freiheit" zum Bauernaufstand in Hilzingen
Hilzingen. Das Jubiläum des großen Bauernaufstands in Hilzingen zur Kirchweih vor 500 Jahren kommt auf die Bühne. Das Autorengespann Gerhard Zahner und Dr. Johannes Stürner, die zuletzt mit "Mosers Schweigen" ein brisantes Thema aus der Geschichte des Hohentwiel aufgenommen haben, haben sich in ihrem neuen Stück dem Bauernkrieg gewidmet und konnten dafür den Regisseur Mark Zurmühle gewinnen, der für Gerd Zahner vor einigen Jahren die Geschichte der Jenischen in der damals noch stehenden Scheffelhalle inzeniert hatte. Premiere feiert das Stück am Freitag, 13. September, um 19 Uhr. Weitere Aufführungen sind am 14., 19. 20. und 21. September in der Remise des Bauern- und Bürgermuseum Hilzingen geplant, wo derzeit auch eine Sonderschau zum Bauernkrieg gezeigt wird.
1524. Im Hegau herrschte Unzufriedenheit, denn die Ernte war schlecht, die Steuern hoch. Die Bauern wollten für sich und ihre Rechte einstehen, doch dann werden Versammlungen verboten, denn die Herrschenden spüren den Unmut bei den Bauern. Diese suchten dennoch Mitstreiter und zogen vor ein Gericht. Der sogenannte Hegauer Haufen wollte somit bereits vor 500 Jahren auf demokratische Weise für Menschen- und Freiheitsrechte kämpfen. Doch sie wurden bei den Verhandlungen getäuscht und ihnen blieb nur der Aufruf zur Revolution. Die Sturmglocke wurde an der Hilzinger Kirchweih geläutet und die Bauern zogen in den Kampf.
500 Jahre später blicken wir auf dieses Geschichtsereignis zurück, wissen um die Bedeutung von Demokratie und Freiheit. Wissen, wie wichtig das solidarische Aufstehen in einer Zeit voller Krieg, Machtmissbrauch, Ausgrenzung und Unterdrückung ist. Wissen, dass es Mut braucht. Wissen, dass wir nicht aufgeben dürfen.
„Die Poesie der Texte und vor allem die Hauptfigur, Marie, setzen mit unerschütterlichem Optimismus und dem Glauben an Veränderung deutliche Zeichen gegen Krieg, Korruption und Ungerechtigkeit. Sie gewinnen eine Kraft, die als Inspiration für eine erst einmal imaginierte Freiheit dringend benötigt wird. Das Projekt soll getragen werden von der Hoffnung, dass Frauen eine grundlegend andere Welt denken würden: Ohne Kriege! Vielleicht mit einem leisen Lied der Freiheit auf den Lippen", so Mark Zurmühle über das Stück.
Die Theaterproduktion entsteht in Kooperation mit der Gemeinde Hilzingen und dem Kulturbüro "500 Jahre Hilzinger Aufstand", und mit Unterstützung der Friedrich-Stiftung.
Karten im Vorverkauf gibt es im Kulturzentrum GEMS, im Bürgerbüro Hilzingen, der Buchhandlung Lesefutter wie auch über die Gems als Online-Tickets. Die Premiere ist bereits ausgebucht.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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