Einweihung des HLF20
Die Hilzinger "Engel Gottes" haben ein neues Dienstfahrzeug
Hilzingen. Fünf Jahre hat es gedauert, bis die Hilzinger Feuerwehr ihr neues Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF 20) für seine Einsatzkräfte in Betrieb nehmen konnte. Am Samstag, 13. April, konnte das neue Gefährt endlich eingeweiht werden.
Gleich zu Beginn wies Bürgermeister Holger Mayer in Anwesenheit vieler Wehren aus der Region sowie der Partnerwehr Frankfurt-Oberrad vor rund 300 Gästen auf die zahlreichen Einsätze der Feuerwehr hin. "Obwohl wir uns alle weniger Einsätze wünschen, beobachten wir in unserer Gemeinde in den vergangenen Jahren eher das Gegenteil." Aufgrund der steigenden Anforderungen der Einsatzkräfte sei es daher umso wichtiger, diesen das bestmögliche Material und die passende Infrastruktur bereitzustellen. Mit wegweisenden Investitionen habe man die Feuerwehr gestärkt. "Das neue Hilfeleistungslöschfahrzeug ist dabei ein weiterer wichtiger Baustein", betonte Mayer, der sozusagen mit dem Amtsantritt den Beschaffungsprozess bis zur Übergabe im Juni 2023 begleitete. "Dieses neue Fahrzeug, wofür wir etwa eine halbe Million Euro in die Hand genommen haben, ist das Ergebnis harter Arbeit und des Engagements unserer Feuerwehr", so der Bürgermeister. Dabei betonte er auch stark die Bedeutung der Wehr, so gehöre diese zur "unverzichtbaren Infrastruktur für unsere Bevölkerung" dazu.
Langer Beschaffungsprozess
Auch Gesamtwehrkommandant Jean-Pierre Müller verwies auf den langen Prozess, bis man das HLF 20 endlich einweihen konnte. Schon 2019 empfahl Kreisbrandmeister a.D. Carsten Sorg, die Beschaffung eines neuen Fahrzeugs anderen Projekten vorzuziehen. Unter Bürgermeister Holger Mayer wurde der Zuschussantrag gestellt. "Hierfür möchte ich ganz herzlich der Freiwilligen Feuerwehr Konstanz danken, ohne deren Vorplanung wir heute nicht zusammensäßen", betonte Müller. Diese interkommunale Zusammenarbeit bezeichnete er im Nachhinein als "sehr lehrreich".
Man habe mit dem HLF 20 nicht nur ein zweckmäßiges Fahrzeug beschaffen können, sondern auch "eines, dass sich sehen lassen kann". Dabei sei es vielmehr die Erfahrung, dass genau dieses Design auch im Verkehrsraum sehr gut wahrgenommen werde. "Mit diesem Fahrzeug, der Beladung und der hierfür ausgebildeten Mannschaft können wir auch weiterhin die Sicherheit unserer Bevölkerung gewährleisten", bekräftigte Jean-Pierre Müller.
Ähnlich sah es auch der Kommandant der Abteilung Riedheim, Andreas Böhringer, das Fahrzeug konnte seiner Auskunft nach auch aufgrund vieler Lieferschwierigkeiten erst am 1. Februar 2024 in den Dienst gestellt werden.
Gut geeignet für Tunneleinsätze
Im Folgenden erläuterte David Hoffmeier, Kommandant der Abteilung Hilzingen, noch ein paar technische Besonderheiten des neuen Einsatzfahrzeugs. Die Bezifferung "20" stehe für die 2.000 Liter, welcher der Löschwassertank fasst. "Es ist aufgrund seiner Größe gerade bei Tunneleinsätzen bestens geeignet und besitzt darüber hinaus eine Zusatzausstattung für Vegetationsbrände." Eine weitere Besonderheit liegt laut Hoffmeier in der sogenannten Pump and Roll Technik. "Hierbei können wir die Pumpe auch bei geringer Geschwindigkeit betreiben, sodass auch während der Fahrt Löschwasser abgegeben werden kann." Das Fahrzeug verfügt über eine umfangreiche technische Ausstattung für die Absicherung im Straßenverkehr und damit zum Schutz der Einsatzkräfte im Verkehrsraum. "Unterstützt wird dies durch die farblich sowohl tagsüber als auch nachts auffallende Gestaltung des HLF 20", ergänzte der Hilzinger Abteilungskommandant.
"Dienst als Engel Gottes"
Nach weiteren Worten des Kreiswehrverbandsvorsitzenden Stefan Kienzler trat der Kommandant der Partnerfeuerwehr Frankfurt-Oberrad, Heiko Juretzko, ans Mikrofon und verwies wie seine Vorredner ebenfalls auf die Wichtigkeit dieses Ehrenamts: "Inmitten aller Krisen ist die Feuerwehr immer dabei, leistet trotz vieler Einsätze Großes". Nach dem Gastredner schritten Pfarrer Michael Weber der evangelischen Kirchengemeinde und der katholische Pfarrer Albert Striet weiter zur offiziellen Segnung des HLF 20. "Ihre Einsatzkräfte gehen für andere durchs Feuer, wozu es neben Mut und Selbstlosigkeit auch beste technische Geräte benötige", so Weber. Dabei würden die Eindrücke von den Unfallstellen und das manchmal hilflose Zusehen, wenn niemand mehr gerettet werden kann, den Einsatzkräften viel abverlangen. "Man geht als Feuerwehr immer mit einem negativen Überraschungsereignis zum Einsatz, da man nie weiß, was vor Ort passiert", betonte Michael Weber. Er wünsche daher allen Einsatzkräften viel Kraft und Segen, um den "Dienst als Engel Gottes" weiterhin vollbringen zu können.
Autor:Philipp Findling aus Singen |
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