Steht bei Ukraine-Flüchtlinge vor großer Aufgabe
»Das ist eine Herkulesaufgabe«
Hilzingen. Der Ukrainekrieg hat auch konkrete Auswirkungen auf die Gemeinde Hilzingen. Seit Beginn des Konfliktes sind mittlerweile über 50 Geflüchtete in der Hegaugemeinde angekommen, um dort Schutz und Sicherheit zu finden, informierte Bürgermeister Holger Mayer in der jüngsten Gemeinderatssitzung.
Viele von ihnen sind über Kontakte zu Familien und Freunden eingereist. Um gut auf die Geflüchteten vorbereitet zu sein wurde im Rathaus einen Ukraine-Krisenstab gebildet, dem die Integrationsbeauftragte Carmen Fringer, Integrationsmanagerin Marya Lohvina sowie Ordnungsamtsleiter Thomas Ruck angehören. Sie sind Anlaufstelle für geflüchtete Menschen und organisieren, informieren und pflegen das Netzwerk mit ehrenamtlichen Helfern.
»Die Unterbringung der Geflüchteten ist eine Herkulesaufgabe«, weiß Bürgermeister Holger Mayer und befürchtet, dass die aktuelle Situation »kein Sprint sondern eher ein Marathon« über die nächsten Monate und Jahre wird. Er appellierte eindringlich an Wohnungsbesitzer, freien Raum für die Unterbringung von Geflüchteten zur Verfügung zu stellen. Die Gemeinde würde dann die Wohnungen anmieten und die Aufwendungen mit dem Jobcenter abrechnen. Alternativen wie Container gebe es derzeit nicht - »Der Markt dafür ist leer gefegt«, so Mayer.
Zwar wurden schon einige Wohnungen und Zimmer gemeldet und nach und nach belegt, aber die werden nicht ausreichen, ist der Bürgermeister überzeugt. Bei einem großen Zustrom von Flüchtlingen müsste man dann über eine Hallenbelegung nachdenken. Mayer betonte, dass die Flüchtlingsverteilung nicht zu Unfrieden in der Gesamtgemeinde führen soll. Deswegen soll die Unterbringung über die Ortsteile »proportional und fair« erfolgen. Die Verwaltung rechnet derzeit mit 100 bis 150 Personen, die Hilzingen über das offizielle Zuteilungsverfahren, das in Kürze starten wird, zugewiesen werden. Bei der ersten Quotierung stehe man gar nicht schlecht da, erklärte Mayer, da alle gemeldeten Personen im künftigen Verteilungsverfahren auf die Quote angerechnet werden.
Trotz der großen Herausforderung, vor die die Gemeinde derzeit stehe ist der Bürgermeister überzeugt, dass »wir auch diese Aufgabe meistern werden«. Er hob die große Hilfsbereitschaft in der Bürgerschaft hervor, die von Seiten der Gemeinde weiter unterstützt werden soll. Aber Mayer bat auch um Geduld, denn: »Wir haben noch nicht für alle Fragen passende Antworten«.
Autor:Ute Mucha aus Moos |
Kommentare