Die Trauerkultur leidet unter den scharfen Corona-Verordnungen

Singen/ Hilzingen. Die aktuelle Corona-Krise mit ihren scharfen Verordnungen zu Ansammlung von Menschen, bei denen für Bestattungen die Regel eingeführt wurde, dass sie nur noch im allerengsten Familienkreis stattfinden dürfen, dass Bestattungstermine möglichst niemandem verraten werden sollten, bedeutet auch eine große Zäsur für die Trauer- und Abschiedskultur, sagt Bestattungsunternehmer Ralf Homburger gegenüber WOCHENBLATT-TV .

»Es tut mir unendlich leid mit welchen Einschränkungen, dass trauernde Menschen in diesen Tagen zurechtkommen müssen. Es gibt Bestattungsfeiern nur noch direkt am Grab mit maximal 10 Trauergästen, inclusive des Personals. Selbst ein Händedruck als Beileidsbezeigung, der eigentlich einem tief traurigen Menschen einfach nur gut tut, man muss ihn unterlassen«, schrieb er in einem Appell. »Menschen die 50 Jahre und länger verheiratet sind, können ihrem Partner in der Stunde des Todes nicht beistehen, können sich nicht verabschieden. So notwendig und sinnvoll es ist, die menschliche Tragödie einer solchen Situation ist unermesslich«, so Homburger weiter. In WOCHENBLATT-TV gemahnt er daran, das ganze einfach nochmals neu zu justieren, und das mit Augenmaß und dem Blick auf die außerordentliche Lebenslage trauernder Menschen.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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