Verein kann alsbald in Grubwaldstraße umziehen

Neue Heimat für das »Centro Portugues«

Singen. Die Geschichte des »Centro Portugues« kann auch im 51. Jahr des Vereinsbestehens weitergehen. Nachdem der Verein, der diese ganze Zeit seine Heimat in einem Haus in der Singener Hadwigstraße hatte, auf Ende März urplötzlich sein »Centro« räumen musste, gab es viele Fragen zur Zukunft. Doch darauf habe man nun eine Antwort gefunden, sagte der Singener OB Bernd Häusler in der Sitzung des Ausschusses für Familien, Soziales und Ordnung, die er in Vertretung von Bürgermeisterin Ute Seifried leitete.

Nach der Besichtigung mehrerer Objekte sei der Verein nun im Singener Gewerbegebiet in der Laubwaldstraße 20 in einer einst gewerblich genutzten Immobilie fündig geworden. Auf Nachfrage wurde durch eine Vereinsvertreterin informiert, dass der Verein hier einen Mietvertrag über zehn Jahre abschließen könne, mit der Option, bei Ablauf wieder um zehn Jahre zu verlängern.

Durch den Vereinsvorstand wurde auch schon ein Investitionsplan für die Ertüchtigung der Räume zum neuen »Centro« über 50.000 Euro erstellt, in dem auch viele hundert ehrenamtliche Arbeitsstunden der Vereinsmitglieder aufgeführt sind. Trotz hohen Eigenkapitaleinsatzes und Geldern von der Sparkassen-Stiftung wie Beiträgen verschiedener Sponsoren und Spender ist auch die Stadt Singen mit 10.000 Euro Unterstützung gefordert, die der Ausschuss auch klar empfahl. Eine letzte Deckungslücke von etwas über 5.000 Euro wolle der Verein noch bis zur Fertigstellung schließen.

Die Erleichterung im Gremium war deutlich zu spüren. Für Stadtrat Walafried Schrott ist aber doch etwas Wehmut damit verbunden, dass der Verein nun aus der Innenstadt ins Gewerbegebiet umzieht. Der Betrieb des »Centro«, der sich auch auf der Straße abgespielt habe, sei doch für ihn ein Stück Singen gewesen. Der Verein »Centro Portugues« ist der älteste seiner Art in Deutschland, der noch existiert. Er hat aktuell über 400 Mitglieder. Die Zahl der portugiesischen Staatsbürger in Singen ist zwar inzwischen auf rund 800 abgeschmolzen, was aber auch darauf zurückzuführen ist, dass die »3. Generation« auch zunehmend in die Staatsbürgerschaft des Geburtslandes wechselt.