Raus aus dem Corona-Blues: Ganz viel Musik im Blut
Der Zauber der Musik und seine ganz praktischen Auswirkungen
Die Corona-Zeit mit ihren Beschränkungen hat bei vielen Menschen dazu geführt, dass sie sich neue Hobbys gesucht oder alte wiederentdeckt beziehungsweise vertieft haben. Bei vielen Einsendungen aus der Rubrik »Raus aus dem Corona-Blues« wurde deutlich, dass Musik dabei für viele Menschen einen ganz hohen Stellenwert einnimmt und sich vor allem wunderbar dazu eignet, den Corona-Blues einzudämmen.
So geht es auch Tanja Hitzler. »Corona hat bei mir zu zwei neuen Interessen geführt. Ich habe begonnen, Posaune zu lernen. Nach Querflöte, Fagott und Saxophon ist das mein viertes Blasinstrument«, berichtet die Musikerin im Gespräch mit dem Wochenblatt. Wenn nicht gerade Corona gemeinsame Musikproben unmöglich machen ist sie aktives Mitglied im Musikverein Gottmadingen. Die Zeit, in der die bisherige oder sonst übliche Freizeitgestaltung eingeschränkt ist, ist ihrer Meinung nach ideal, um ein Instrument zu lernen, »Instrumentalunterricht ist ja möglich und die Musikvereine sind an Spät- oder Wiedereinsteiger sehr interessiert. Alle Vereine machen zwar Jugendarbeit, aber meistens gehen die Jugendlichen dem Verein nach der Schule mit der Ausbildung verloren.
Das ist gesellschaftlich sehr schade, denn in einem Musikverein findet ein intergeneratives Miteinander statt. Bei den meisten Sportarten bleibt man innerhalb seiner Altersgruppe«, sagt Tanja Hitzler. Bei den Musikvereinen hingegen sitzen Menschen aus den unterschiedlichsten Altersgruppen zusammen im Orchester um miteinander zu musizieren. Und »Musik ist sehr wichtig, gerade auch im Alter. Das führt zu meinem zweiten, neuen Interesse: Ich habe eine Ausbildung zur Musikgeragogin begonnen, berichtet Hitzler. Musikgeragogik ist »Musik mit Senioren und Hochbetagten«. Musik habe eine große therapeutische Wirkung und trage zu körperlichen und seelischen Wohlbefinden bei. Altersprozesse können verlangsamt oder zumindest positiv beeinflusst werden und es können sogar Medikamente reduziert werden, sagt Hitzler. Auch Demente sprechen ihr zufolge noch gut auf Musik an. »Ich hoffe, dass ich meine Ausbildung planmäßig dieses Jahr abschließen kann und freue mich schon auf neue Tätigkeitsfelder und tolle musikalische Erfahrungen mit Senioren «, betont die Musikerin.
Von Dominique Hahn
- Redaktion
Autor:Redaktion aus Singen |
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