Gottmadinger Prioritätenliste
To-do-Liste ist proppenvoll und kaum zu schaffen
Gottmadingen. Es wurde viel erledigt, aber es gibt noch reichlich zu tun in Gottmadingen. Das zeigt die Prioritätenliste der Gemeinde auf, die als Einstieg in die Haushaltsberatungen dient und je nach Dringlichkeit abgearbeitet werden soll. Doch die Gottmadinger Todo-Liste ist mit zahlreichen Fragezeichen gespickt, musste der Gemeinderat auf seiner jüngsten Sitzung erkennen.
Einen Haken konnte man zum Glück hinter dem Schulneubau machen, meinte Gemeinderätin Kirsten Graf zu Beginn der Beratungen. Das Mammutprojekt ist zu 97 Prozent fertiggestellt, beschäftigt die Verwaltung aber mit einigen Details noch immer. Auch das Fahrradhaus am Bahnhof liege in den letzten Zügen, zeigte Kämmerer Andreas Ley einen weiteren Investitionsschwerpunkt des vergangenen Jahres auf. Planungen wurden für die Sanierung der Thaynger Straße, für das Spielplatzkonzept, den Hallenanbau in Randegg sowie für das Quartier 2020 abgeschlossen, sodass es im nächsten Jahr an die Umsetzung gehen kann.
Für 2023 rechnet Andreas Ley mit einem Budget von 12 bis 13 Millionen Euro, mit dem neben der bereits geplanten Vorhaben auch die Breitbandversorgung, das Radwegekonzept und der Ausbau der Kinderbetreuung (Container im Riedwies und Waldorf-Kita) sowie Photovoltaikanlagen auf kommunalen Gebäuden und im Freiland auf den Weg gebracht werden sollen.
Neu in die Top Ten der Prioritätenliste kamen zwei Neubauten und eine Wohnungsumgestaltung sowie zwei Neubauten für Flüchtlinge, deren Notwendigkeit vor dem Krieg in der Ukraine im vergangenen Jahr noch gar nicht absehbar waren, nun aber aktueller denn je sind. Ebenfalls dringend notwendig werden Energiesparmaßnahmen, um die hohen Kosten für Strom und Gas zu verringern. Weitere 20 mittel- und langfristige Vorhaben warten für die kommenden Jahre noch auf eine Umsetzung.
Angesichts der „proppenvollen Liste“, die für das kommende Jahr zusammengestellt wurde, regten sich bei Bürgermeister Dr. Michael Klinger Zweifel, ob "das alles noch zu leisten ist“ angesichts der Finanzlage und der personellen Situation in der Verwaltung. Auch Kämmerer Ley hat diesbezüglich Bedenken und rechnet damit, dass Dreiviertel der Maßnahmen wieder in 2024 auftauchen werden, auch weil deren Umsetzung in einem Jahr gar nicht möglich ist.
SPD-Rätin Kirsten Graf verglich die Beratungen mit dem Blick in die Glaskugel, „weil man über Ausgaben beschließen soll, ohne zu wissen, wie sich die Finanzlage entwickeln wird“. Doch trotz aller Unsicherheiten sieht Klinger die Prioritätenliste als sinnvollen Kompass für Gemeinderat und Verwaltung, der aufzeigt, was „wir als wichtig erachten“.
Autor:Ute Mucha aus Moos |
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