Besondere Ehrung im Jubiläumsjahr
Stephan Glunk wird neuer Ehrengerstensafter

Altzunftmeister Walter Benz, Zunftmeister John Weber, der neue Ehrengerstensafter Stephan Glunk mit dem Stab und der Urkunde und Zeremonienmeister und Moderator Christoph Graf feiern die Ernennung. | Foto: Fiedler
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  • Altzunftmeister Walter Benz, Zunftmeister John Weber, der neue Ehrengerstensafter Stephan Glunk mit dem Stab und der Urkunde und Zeremonienmeister und Moderator Christoph Graf feiern die Ernennung.
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Gottmadingen. Auf einen großen Rückblick wollte der Gerstensack-Zunftmeister John Weber verzichten zum traditionellen Bieranstich am Mittwochabend in der Fahr-Kantine. Und dass, obwohl es ja ein spezielles Jahr gewesen sei und man feststellen müsse, dass der Fachkräftemangel inzwischen voll in der Regierung angekommen wäre.

Da wolle man sich lieber dem gut gelungenen Zunftbier widmen, das hier an diesem Abend angestochen wurde. Denn es ist ja ein echtes "Jubiläumsbier", dass es an diesem Abend sogar in einer limitierten Jubiläumsedition von 100 Literflaschen als spezielles Andenken gab.

Ein Dank in Liedern vom neuen Ehrengerstensafter

Und natürlich waren alle gespannt, wer denn nun der neue Ehrengerstensafter würde in der Nachfolge des am Beginn des Abends noch amtierenden Holger Reutemann von den „Rattlingern“ aus Rielasingen. Und besonders froh war Weber da, den allerersten Ehrengerstensafter und Altlandrat Robert Maus zu begrüßen, der damals die närrische Biertaufe durch die Übernahme der Biersteuer möglich gemacht hatte. Der neue Ehrengerstensafter wurde Stephan Glunk von der Singener Poppelezunft, den Zeremonienmeister Christoph Graf hier ausrief und der es mit der Beschreibung ganz schön spannende machte. Erst als bemerkt wurde, dass dieser als Lehrer schon halb im Ruhestand sei, und deshalb viel Zeit für dieses Amt habe, und dass er sogar das Horn und die Gitarre spielen könne und vor allem über viel närrische Erfahrung verfüge, fiel der Groschen bei vielen der über 300 Gäste. Und Glunk war sichtlich erfreut über diese Ehrung. Es ist auch das erste Mal in der Geschichte des Zunftbiers, dass hier ein Sohn eines Ehrengerstensafters diese Ehre erhält, denn schon sein Vater Karl Glunk wurde hier zum Ehrengerstensafter erkoren. Mit einigen Liedern, als Rap oder gar in Stil des "Criminal-Tango" schaffte er es, in kürzester Zeit für höchste Stimmung im Saal zu sorgen.

Sein Vorgänger Holger Reutemann stach das Fass zuvor mit zwei sicheren Schlägen an. Und gestand zuvor, dass er, nachdem er vor einem Jahr ganz bierseelig heimgekommen war, den Stab gleich mit ins Bett genommen habe, und am nächsten Morgen so gut versteckt, dass er nun zwei Wochen lang suchen musste. „De Bue vu Rielasinge“ hatte beim Anblick des Stabs dann nüchtern auch festgestellt, dass die Etiketten der Ehrengerstensafter so krumm und schief sind, dass der Handwerker in ihm einen speziellen Apparat konstruierte, mit dem der Stab sicher für die Prozedur des Nagelns fixiert werden kann.

Das diesjährige Zunftbier, das in mehreren Gängen in der kleinen Zunftbrauerei von Stephan Huber und Christian Schopper mit der Jubiläumsedition als naturtrübes, helles Pilsner Bier, mit einer strohgelben Farbe und gebraut wurde, weist als naturtrübes Bier eine Stammwürze von 12,2 Prozent auf und einen Alkoholgehalt von fünf Prozent. Das Malz wurde über eine Brauerei in Biberach organisiert, der Aromahopfen kommt aus Tettnang, der Bitterhopfen der Sorte "Herkules" aus der Hallertau bei Ingoldstadt, was einen "spritzigen Geschmack" vermittelt und einen angenehm bitteren Abgang.

Die närrischen Spitzfindigkeiten durften an einem solchen Abend natürlich auch nicht fehlen. Zeremonienmeister Christoph Graf kam auf die Ernennung der Fastnacht zum immateriellen Kulturerbe zurück und hegte den Verdacht, dass man die organisierte Fastnacht damit sterben lassen wolle, wenn schon die Bürokraten bald jeden Tag eine neue Sau durchs Dorf triebe. Sein großer Dank galt Zunftmeister John Weber, der sich den ganzen bürokratischen Hürden wie "ein Stierkämpfer" entgegengestellt habe, um jetzt dieses große Jubiläumstreffen zu ermöglichen.
Gabi Raff pflegte als "Assistenz der Geschäftsleitung" während der Bearbeitung ihrer Mail eine ganz schön spitze Zunge zu den aktuellen Zuständen, und das sogar gereimt. Etwa über die Berliner Hafermilch-Macchiato-Trinker, das Verhältnis grüner Politiker zum Rotmilan, oder König Charles, der nun die Hüte seiner Mutter austragen müsse.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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