Spatenstich bei Transco in Gottmadingen
Optimismus in unsicheren Zeiten

Mit Optimismus in die Zukunft – Sie waren beim Spatenstich für die neue Lagerhalle von der Transco Süd Internationale Transporte GmbH im Industriepark Gottmadingen aktiv, von links: Ronny Hartmann (Projektleiter Goldbeck Engen), Heiko Stihl (Leitung Projekt- und Innovationsmanagement Transco), Thomas Schleicher (Wirtschaftsförderer der Gemeinde Gottmadingen), Birgit Falter (Transco), David Bücheler (Logistikleiter) und Dominik Kaspar (Goldbeck Vertrieb).  | Foto: swb-Bild: Ute Mucha
  • Mit Optimismus in die Zukunft – Sie waren beim Spatenstich für die neue Lagerhalle von der Transco Süd Internationale Transporte GmbH im Industriepark Gottmadingen aktiv, von links: Ronny Hartmann (Projektleiter Goldbeck Engen), Heiko Stihl (Leitung Projekt- und Innovationsmanagement Transco), Thomas Schleicher (Wirtschaftsförderer der Gemeinde Gottmadingen), Birgit Falter (Transco), David Bücheler (Logistikleiter) und Dominik Kaspar (Goldbeck Vertrieb).
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Gottmadingen. In krisengeschüttelten Zeiten wie heute in einen Neubau zu investieren, erfordert ein gewisses Maß an Mut und Zuversicht. Das weiß auch Gottmadingens Wirtschaftsförderer Thomas Schleicher. »Wir unterstützen gerne die Expansionswünsche von ansässigen Firmen und Betrieben, um den Wirtschaftsstandort Gottmadingen weiter zu stärken und Arbeitsplätze zu schaffen«, betont er. Doch derzeit halten sich Unternehmen eher zurück, selbst wenn sie bereits ein Gewerbegrundstück gekauft haben, erklärt Schleicher. Umso erfreulicher bewertet er die Entscheidung der Transco Süd Internationale Transporte GmbH, im Industriepark in Gottmadingen eine neue Logistikhalle zu erstellen. Am Dienstagvormittag wurde dafür der Spatenstich gefeiert.

»Diese Investition in unsicheren Zeiten belegt unseren Optimismus«, erklärte David Bücheler, Logistikleiter der Transco GmbH, die ihren Hauptsitz in Singen hat. Der Bedarf für mehr Lagerfläche bestehe trotz der unsicheren, wirtschaftlichen Lage, gerade im Bereich E-Commerce, aber auch aus klassischen Wirtschaftszweigen. »Die Halle wird schon bei Fertigstellung im nächsten Frühjahr weitgehend belegt sein«, kündigt Bücheler an.
Die Grundfläche des Neubaus beträgt 3.200 Quadratmeter, das Gebäude wird eine Höhe von knapp 14 Metern erreichen. Nach der geplanten Fertigstellung im April 2023 soll die Halle als Hochregallager für Kundenprojekte genutzt werden. Zudem bietet sie Erweiterungsmöglichkeiten für das 2021 erfolgreich angelaufene Geschäft im E-Fulfillment. Seit etwa einem Jahr hat Transco in einer anderen Halle in Gottmadingen einen AutoStore in Betrieb und übernimmt mit dem hochautomatisierten Lagersystem die Versandaktivitäten für mehrere Online-Shops.
Errichtet wird das Bauvorhaben von der Firma Goldbeck in Engen als Generalunternehmer. Im Januar dieses Jahres stand die erste Planung und im März war der Vertrag unterschrieben. »Das ging alles sehr schnell«, erinnert sich Dominik Kaspar von Goldbeck. Er sieht den Fertigstellungstermin bis April 2023 als »sportlich ambitioniert« an und hofft auf funktionierende Materiallieferungen.
Bei der neuen Halle wird Nachhaltigkeit von Beginn an mitgedacht und mitgebaut. Auf dem Dach ist eine Photovoltaikanlage mit Nennleistung 300 Kilowatt installiert, außerdem verfügt das Gebäude zusätzlich zu den Lkw-Verladetoren über einen direkten Gleisanschluss.

Während Transco im Speditionsgeschäft neben dem Hauptstandort Singen über rund 30 weitere Niederlassungsbetriebe in ganz Europa verfügt, sind die lagerlogistischen Aktivitäten hauptsächlich im Industriepark Gottmadingen angesiedelt. In 2019 erwarb Transco in Gottmadingen vier Immobilien auf einer Gesamtfläche von 25.000 Quadratmetern und mietete weitere 45.000 Quadratmeter Logistikflächen an.

Der Hallenneubau ist nun das erste eigene Neubauprojekt in der 52-jährigen Unternehmensgeschichte und füllt eine Lücke zwischen drei bereits bestehenden Gebäuden des Logistikdienstleisters. Dass Transco trotz hoher Inflation und sich eintrübender Konjunkturaussichten baut, hat für David Bücheler Signalwirkung: »Gute logistische Leistungen und innovative Angebote mit hohem Branchenbezug werden auch in Zukunft Abnehmer finden«, begründet er seinen Optimismus.

So zuversichtlich können nicht alle Unternehmen nach vorne schauen, weiß Thomas Schleicher. Gerade im neuen Gottmadinger Gewerbegebiet »Schweizer Tor« an der Grenze ist bei geplanten Investitionen die Stimmung eher verhalten. »Die Auftragsbücher sind zwar voll, aber die Unternehmen sind vorsichtig, vieles ist nicht planbar«, erklärt der Wirtschaftsförderer die Bedenken. Wegen Personalmangel und Lieferschwierigkeiten seien einige Projekte erst einmal auf Eis gelegt. Selbst wenn die Baugenehmigung schon vorliege, finden Bauwillige keine Baufirma, die ihr Projekt umsetzt.

Trotz dieser Stagnation zollt der Wirtschaftsförderer den ansässigen Firmen Respekt: »Ich ziehe den Hut vor unseren Unternehmen, die bei all diesen Herausforderungen wie Corona, fehlendes Personal und Material ihr Schiff so gut auf Kurs halten.«

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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