50,7 Prozent Beteiligung an Bürgerbefragung in Gottmadingen /51 Prozent wollen Bauraum
Klares Votum für das Höhenfreibad

Gottmadingen (mu). Um fünf Uhr fünf ging ein Raunen durch den Sitzungssaal des Gottmadinger Rathauses, als Bürgermeister Dr. Michael Klinger das Ergebnis der Bürgerbefragung zur Zukunft des Höhenfreibades bekannt gab: 50,7 Prozent der 8.500 wahlberechtigten Bürger haben ihren Fragebogen abgegeben, dies entspricht 4.300 Gottmadinger Bürger, die ihre Chance auf direkte Mitgestaltung nutzten. »Das ist ein Super-Ergebnis und Ausdruck eines Wir-Gefühls in der Gemeinde. Darauf können wir alle stolz sein«, freute sich Klinger. Und fügte hinzu: »Manch ein Bürgermeister im Hegau erreicht diese Beteiligung bei Wahlen nicht«. Grund zur Freude gab vor allem das klare Votum von 89 Prozent für die Generalsanierung des Bades für bis zu 4 Millionen Euro - ein eindeutiges Ergebnis für das Höhenfreibad. 97 Prozent der Befragten hatte diese wichtige Grundsatzfrage beantwortet. Bei der zweiten Grundsatzfrage war das Ergebnis wesentlich knapper: 51 Prozent (2.100 Bürger) der beteiligten Bürger sind nicht bereit bis zu einer Million Euro mehr für die Sanierung des Bades auszugeben. Entsprechend favorisierten 57 Prozent (2.276) der Befragten den günstigeren Entwurf des Architekturbüros bauraum für rund 3,9 Millionen Euro gegenüber 43 Prozent, die sich für den Plan des Büros 365° für ungefähr 4,7 Millionen Euro aussprachen.Die Ergebnisse zu den inhaltlichen Fragen beider Entwürfe gaben wichtige Aufschlüsse über bevorzugte Bereiche. So gefiel die Lage der Gastronomie bei der bauraum-Variante 65 Prozent der Befragten besser, hingegen favorisierten 58 Prozent die Lage des Plantschbeckens von 365° im tiefer gelegten Kinderbereich. Eng war auch das Votum für die Gestaltung des Eingangsbereiches. 53 Prozent der Befragten stimmten für den bauraum-Entwurf, aber immerhin 47 Prozent bevorzugten die Variante mit Aufzug und großzügigem Entree von 365°. Besonders die fünfte Bahn im Schwimmerbecken sahen über 2.000 Bürger als wichtig an. Doch bei Detailfragen sieht Bürgermeister Klinger durchaus noch Handlungsspielraum. Vorerst wird sich aber der Gemeinderat auf seiner Sitzung am 11. Februar mit dem Ergebnis der Bürgerbefragung beschäftigen und schließlich am 18. Februar entscheiden. Dann wird auch der Haushalt 2014 verabschiedet, in dem bereits zwei Millionen Euro für die Sanierung des Höhenfreibades eingestellt sind. Sehr ambitioniert ist die Zeitschiene für das Projekt, kündigte Klinger an. Denn bereits im Juni soll mit der Ausschreibung der Arbeiten begonnen werden, damit diese noch vor der Sommerpause vergeben werden können. Baubeginn für die Generalsanierung soll im Herbst sein und bis Frühsommer nächsten Jahres sollen die ersten Wasserratten ins kühle Nass springen. »Ein strenges Arbeitspensum mit einer engen Taktung liegt vor uns«, betonte der Bürgermeister. Für ihn hat sich die transparente Art der Bürgerbeteiligung bewährt. »Dieser Politikstil soll auch auch weiterhin bei Großprojekten Schule machen«, erklärte er. Auch die Kosten für den Gesamtprozess lohnen sich, ist Klinger überzeugt: »Das ist gut investiertes Geld«. Ähnlich sieht es auch der Vorsitzende des Höhenfreibad-Fördervereins, Hermann Püthe. »Wenn man so viel Geld ausgibt, ist es nur fair die Bürger bei der Entscheidung einzubinden«, ist seine Überzeugung. Er freue sich sehr über das Votum, und findet die Art der Befragung sehr gut. »Sie ist transparent und sehr demokratisch, auch wenn der ganze Prozess auch anstrengend war«.

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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