Randegg
Experimentelle 21 zeigt die Vieldeutigkeit der Welt
Randegg. Sie hat auch nach der Corona-Zwangspause nichts von ihrem Charme und ihrer erfrischenden Vielschichtigkeit verloren: Die Experimentelle 21 wurde vergangenen Freitag in Randegg eröffnet und zeigt bis 11. September Bilder und Skulpturen von 21 KünstlerInnen im Garten und in den alten Gemäuern von Schloss Randegg. In ihrer 21. Auflage bietet die biennale Ausstellung ein sehenswertes Forum für zeitgenössische Kunst jenseits modischer Trends.
»Wir dürfen wieder – ob wir es können, werden Sie entscheiden«, begrüßte Bernhard Gassner, Vorsitzender des Förderkreises für Kultur und Heimatgeschichte Gottmadingen, die zahlreichen Gäste bei der Vernissage. Und dass sie es können – die Macher der Experimentelle – davon können sich Kunstinteressierte nicht nur in Randegg, sondern ab 8. Juli auch im Kulturzentrum Sternen in Thayngen (bis 21. August) sowie in den weiteren Standorten Bad Schussenried (im Kloster Schussenried bis 23. Oktober), Amstetten (Schloss Ulmerfeld, bis 28. August) und Sélestat (Saal Sainte-barbe, bis 13. Juli) überzeugen. »Eine Kunst-Wanderung lohnt sich auf jeden Fall«, empfahl Gassner.
Maßgeblich am Erfolg der Experimentelle beteiligt sei neben den engagierten, ehrenamtlichen Helfern und Unterstützern besonders Mitinitiator und Antreiber Titus Koch, hob Gassner in seiner Rede hervor: »Dank seiner unerschöpflichen Begeisterung ist diese international angesehene Ausstellung seit vielen Jahren überhaupt möglich.«
Eigens aus Wien reiste Kunstkenner Michael Hübl an, um in die Ausstellung mit ihren »hochaktuellen Arbeiten« einzuführen, die sich rund um Natur, Material und den Menschen drehe.
Er sieht eine Botschaft der Experimentelle auch darin, innezuhalten, genau hinzusehen – auch auf vermeintlich Belangloses zu achten und »sich nicht von dem Spektakulären unserer XXL-Gesellschaft blenden zu lassen«. Diese unbedingte Aufmerksamkeit, diese Intensität zeige die Haltung der Experimentelle. Und besonders in solch schwieriger Zeit wie heute, mit Krieg und vielen Ängsten, nehme die Kunst eine wichtige Rolle ein, denn, so Hübl: »Sie verdrängt nicht, sondern zeigt die Vieldeutigkeit der Welt. Sie gibt keine schnellen Lösungen, dafür manch überraschendes Ergebnis.«
Diese sehenswerten Ergebnisse können bis 13. September jeweils samstags und sonntags von 13 bis 18 Uhr in elf Räumen auf Schloss Randegg entdeckt werden. Dazu lädt der Förderkreis zu drei Rahmenveranstaltungen ein: am 23. Juli, 20 Uhr, kommt Maxi Pongratz, am 13. August, 19 Uhr, die Gebrüder Peter und Hannes Bliestle und am 4. September zum Frühschoppen ab 11 Uhr die Feierware Jazzband.
Mehr Infos unter www.foekuhei-gottmadingen.de.
Weitere Impressionen der Experimentelle 21 findet man in unserer Mediathek unter Bildergalerien.
Autor:Ute Mucha aus Moos |
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