Transco nimmt neuen Hallenbau in Betrieb

Eine Erweiterung für die neuen Märkte

Gottmadingen. Nach rund neun Monaten Bauzeit konnte mit manchen Herausforderungen das Logistikunternehmen Transco die Erweiterung seines neuen Logistikhauses feierlich einweihen. "Das Haus ist schon voll ausgebucht, wenn auch nicht alle Waren dazu hier vor Ort sind", verwies Christian Bücheler als Geschäftsführer des großen Logistik-Unternehmens auf die riesigen Regaltürme mit rund 4.500 Palettenstellplätzen, für die rund fünf Millionen Euro investiert wurden.

Der Neubau ist sozusagen eine Nachverdichtung zwischen den schon bestehenden Gebäudekomplexen des Unternehmens, das hier nun rund 70.000 Quadratmeter unter Dach hat. Mit kleinen 500 Quadratmetern habe man vor über 20 Jahren hier mal angefangen, dank starker Ankerkunden wie Constellium in Singen und Gottmadingen oder Glanbia aus Orsingen und vielen Weiteren sei man inzwischen auf 150 Mitarbeiter angewachsen und habe als Transco in den letzten vier Jahren etwa 25 Millionen investiert, sagte Bücheler zu dem auserwählten Gästekreis der Eröffnung. Für den Standort Gottmadingen werde es die letzte Neubau-Investition sein, zumal es auch keine Grundstücke mehr gibt hier im Industriepark, an dessen Erfolgsgeschichte man viel mitgearbeitet habe. Für weitere Bauten schaut das Unternehmen in Richtung Singen, denn die Nachfrage nach Transport- und Lagerkapazitäten sei weiter stark und ungebrochen, kündigte Bücheler bei der Einweihung an. Entsprechende Vorgespräche seien bereits geführt worden.

Roboterlager für Onlinehandel

Dass man inzwischen viel mehr ist als ein "Palettenschieber" wurde bei der Führung deutlich gemacht, denn in Gottmadingen steht mit dem "E-Commerce-Center" eines der modernsten robotisierten Lager überhaupt, bei dem wie von Geisterhand der Versand für verschiedene Unternehmen mit Online-Handel ausgeführt und auf die Reise zu den Kunden gebracht wird. Im Frühjahr habe man die Anlage in Betrieb nehmen können, die nur noch eine Handvoll von Mitarbeitenden bedienen wird, die die ausgesuchten Waren, die bestellt wurden, wenige Minuten nach dem Onlineeinkauf schon versandfertig machen. Die Waren an Empfänger in der Schweiz würden über das Postamt Frauenfeld abgewickelt, zu dem täglich ein Transporter fährt. So würden diese Kunden gar nicht merken, dass ihre Ware aus einem anderen Land kommt.

Bau mit Hindernissen

Insgesamt 750 Tonnen Beton und 60 Tonnen sichtbarer Stahl wurden bei dem Neubau verbaut. Damit alles funktioniert und kommuniziert sind vier Kilometer Elektroleitungen, 1.600 Meter Datenkabel und 450 Meter Glasfaserleitungen verlegt worden. Nicht übersehbar ist ein gigantischer Wassertank für 860.000  Liter Löschwasser, der am Hof der Gebäude platziert ist, und mit dem die Sprinkleranlage des gesamten Areals für den Brandschutz gespeist werden kann und an das sich auch die Feuerwehr andocken kann. Rund 1,4 Kilometer Rohre sind für diesen Zweck in den Gebäuden verlegt, beziehungsweise gehängt worden.
Dass der Neubau mit der Grundfläche von 3.700 Quadratmetern in einem viele Jahrzehnte genutzt Industrieareal gebaut wird, hat doch auch für unliebsame Überraschungen gesorgt. Bei den Bodenarbeiten sei man auf die ehemalige Versuchsstrecke der Fahr-Traktoren gestoßen, die damals nur verbuddelt wurde, ohne sie zu entsorgen. Das habe bedeutet, dass man bis zu sieben Meter tief ausheben musste, um Altlasten sicher entfernt zu haben, war von Mike Bührer, globaler Leiter Vertrieb und Marketing, bei der Einweihung zu erfahren. Einzig die Photovoltaikanlage auf dem Dach fehlt noch, die wegen Lieferengpässen erst später aufgebaut werden kann. Die gesamten Dachflächen von Transco in Gottmadingen werden für die Gewinnung von Sonnenstrom genutzt.